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Ein Mord wird angekündigt

Ein Mord wird angekündigt

Titel: Ein Mord wird angekündigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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dorthin, Tante Letty.«
    Miss Blacklock gehorchte, und dann wurden Miss Marple die zwei Kugeleinschläge in der Wand gezeigt. »Ich wollte gerade meinen Gästen Zigaretten anbi e ten … «, sagte Miss Blacklock und deutete auf die silberne Zigare t tendose auf dem Tisch.
    »Die Leute sind so nachlässig beim Rauchen«, bemerkte Dora Bunner missbilligend. »Schauen Sie sich doch di e sen furchtbaren Brandfleck an! Jemand hat seine bre n nende Zigarette hier auf diesen schönen Tisch gelegt … es ist doch eine Schande!«
    Miss Blacklock sagte: »Ich finde, dass man zu oft zu sehr an seinen Besitz denkt.«
    »Aber es ist doch ein so entzückender Tisch, Letty!«
    Miss Bunner liebte die Besitztümer ihrer Freundin sehr.
    »Ja, es ist wirklich ein entzückender Tisch«, meinte Miss Marple höflich. »Und wie hübsch ist diese Porzellanla m pe!«
    Dora Bunner nahm das Kompliment entgegen, als sei sie und nicht Letitia Blacklock die Besitzerin.
    »Ist sie nicht reizend? Echt Meißen. Wir haben zwei, die andere ist im Abstellraum, glaube ich.«
    »Du weißt wirklich, wo alles hier im Haus ist, Dora, oder glaubst es wenigstens zu wissen«, sagte Miss Blacklock gutmütig. »Du hängst mehr an meinen Sachen als ich.«
    »Ich muss gestehen«, sagte nun Miss Marple, »dass auch ich an meinen wenigen Besitztümern sehr hänge … es sind so viele Erinnerungen damit verknüpft, verstehen Sie. Und ich liebe vor allem mein Fotografie-Album. Ich habe Bilder von meinen Neffen und Nichten als Babys, dann als Kinder und so weiter.«
    Jetzt wandte sie sich an Patrick.
    »Ihre Tante wird wohl viele Fotografien von Ihnen h a ben?«
    »Wir sind ja nur weitläufig miteinander verwandt«, e r klärte Patrick.
    »Ich glaube, deine Mutter schickte mir einmal ein Bild von dir als Säugling, Pat«, sagte Miss Blacklock. »Aber leider habe ich es nicht aufbewahrt. Ich hatte überhaupt vergessen, wie viele Kinder es waren; sogar eure Namen. Das alles erfuhr ich erst wieder, als sie mir schrieb, dass ihr beide hier in der Gegend seid.« Und erklärend fügte sie hinzu: »Pats und Julias Mutter sah ich zum letzten Mal bei ihrer Hochzeit, das war vor dreißig Jahren. Sie war ein bildhübsches Mädchen.«
    »Darum hat sie auch so bildhübsche Kinder«, sagte Pa t rick lachend.
    »Du hast ein schönes altes Fotoalbum«, bemerkte Julia. »Neulich haben wir es doch noch zusammen angesehen, Tante Letty. Diese komischen Hüte!«
    »Und wie elegant kamen wir uns damals vor«, sagte Miss Blacklock.
    »Hast du das mit Fleiß getan?«, fragte Bunch, als sie und Miss Marple nachhause gingen. »Ich meine, dass du von den Fotos angefangen hast?«
    »Weißt du, mein Kind, es war interessant zu erfahren, dass Miss Blacklock weder ihren Neffen noch ihre Nichte je vorher gesehen hatte … jawohl, ich glaube, das wird Inspektor Craddock sehr interessieren.«

12
     
    E dmund Swettenham setzte sich vorsichtig auf eine Rasenmähmaschine und sagte: »Guten Mo r gen, Phillipa!«
    »Guten Morgen.«
    »Haben Sie viel zu tun?«
    »Warum? Was wollen Sie denn?«, lautete Phillipas kühle Gegenfrage.
    »Ich wollte Sie sehen.«
    Phillipa warf ihm einen flüchtigen Blick zu.
    »Es wäre mir lieber, Sie kämen nicht hierher, Mrs Lucas wird nicht begeistert davon sein.«
    »Gestattet sie nicht, dass Sie Verehrer haben?«
    »Seien Sie nicht albern! Und gehen Sie jetzt bitte fort, Edmund, Sie haben hier nichts zu suchen.«
    »Verdammt noch mal, Phillipa, warum sind Sie denn so? Was geht hinter Ihrer wunderschönen Stirn vor? Was denken Sie? Was empfinden Sie? Sind Sie glücklich oder unglücklich? Haben Sie Angst, oder was ist los? Es muss doch irgendetwas sein!«
    »Was ich empfinde, ist meine Privatangelegenheit«, en t gegnete sie ruhig.
    »Nein, das geht auch mich etwas an. Ich will Sie zum Sprechen bringen. Ich will wissen, was in Ihrem ruhigen Kopf vorgeht. Ich habe ein Recht darauf, es zu wissen … ja, wirklich. Ich wollte mich nicht in Sie verlieben, ich wollte ruhig zuhause sitzen und mein Buch schreiben. Es ist ein sch ö nes Buch, es soll zeigen, wie jämmerlich die Welt ist. Aber jetzt kann ich nur noch an Sie denken.«
    »Also, was wollen Sie?«
    »Sie sollen reden! Sie sollen mir Ihr Herz ausschütten! Sie sind jung, Sie sind entzückend, und ich liebe Sie bis zum Wahnsinn. Reden Sie in Gottes Namen von Ihrem Mann, erzählen Sie mir von ihm.«
    »Da gibt es nichts zu erzählen. Wir haben uns kennen gelernt, und wir haben geheiratet.«
    »Waren Sie nicht glücklich mit

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