EIN NEUER ANFANG IN HOLLYWOOD
das?“
„Na ja, Ledercouchen sind eigentlich nicht so bequem, findest du nicht auch?“ Zärtlich schmiegte sie sich an ihn.
Schnell nahm er noch einen großen Schluck Wein, als er ihre Wärme spürte.
„Hauptsache, du kaufst nichts in Rosa“, warf er ein. „Bella hatte mal das ganze Gästehaus rosa eingerichtet. Ich bekomme heute noch Albträume, wenn ich daran denke.“
Sie lachte hell und klar. Wie gut sich das anhörte!
„Kein Rosa. Das verspreche ich hiermit feierlich.“
Dev musste lächeln. Was für ein … ja, was für ein schönes Gefühl, hier so zu sitzen, im Halbdunkel, bei Kerzenschein, mit der leisen Jazzmusik im Hintergrund. Wieder nippte er am Wein. Der Tag war anstrengend gewesen, aber jetzt fiel der ganze Stress von ihm ab.
Wahrscheinlich hätte er sich völlig entspannt gefühlt – wenn er nicht so erregt gewesen wäre!
„Ein wirklich schöner Abend“, bemerkte sie leise.
„Ja“, erwiderte er einsilbig. „Sehr schön.“
Aufseufzend legte sie den Kopf an seine Schulter. „Ich hatte mir gedacht, es wäre doch nett, wieder auf dem Balkon zu Abend zu essen. Ich hoffe, es ist dir recht …“
„Natürlich“, antwortete er und versuchte, die Gedanken an das gestrige „Abendessen“ zu unterdrücken. „Was sollte ich dagegen haben?“
„Gut. Sehr gut.“ Er spürte förmlich ihr zufriedenes Lächeln. „Wie war’s auf der Arbeit?“
„Wie es auf der Arbeit war?“
„Ja“, antwortete sie und legte die Beine so aufreizend übereinander, dass er sich kaum noch unter Kontrolle hatte.
„Was, zum Teufel, hast du vor, Val?“ In einem Zug leerte er sein Glas.
Überrascht blickte sie ihn an. „Was meinst du damit?“
Er machte eine ausladende Handbewegung. „Na, das alles hier. Der Wein, das Abendessen, die Fragen nach meiner Arbeit – was ist hier los?“
„Ich weiß wirklich nicht, worauf du hinauswillst“, erklärte sie verständnislos.
Wie gut sie schauspielern kann, dachte er. Viel besser, als ich ihr zugetraut hätte. Wir wissen doch beide, dass sie etwas vorhat … und es klappt sogar. Also warum sollte sie es leugnen? „Das weißt du sehr wohl.“
Seufzend griff sie nach der Weinflasche und füllte die beiden Gläser. „Dev, ich bin auf den Wochenmarkt gegangen, um dir ein schönes Essen zu machen. Ich habe ein neues Kleid gekauft, von dem ich dachte, dass es dir gefallen würde, deshalb trage ich es. Das Wetter ist schön, darum habe ich den Tisch auf dem Balkon gedeckt – was du gestern Abend übrigens auch gemacht hast …“
Habe ich, ging es ihm durch den Kopf, aber da hatte ich auch Hintergedanken.
„Außerdem bist du mein Ehemann“, fuhr sie fort, „da fragt man doch wohl mal, wie der Arbeitstag war. Wenn du nicht darüber reden möchtest, in Ordnung. Aber tu doch bitte nicht so, als ob das alles hier eine üble Verschwörung wäre, als ob ich etwas Böses im Schilde führen würde.“
„So habe ich es ja nicht gemeint“, protestierte er. Aber natürlich hatte er es genau so gemeint.
„Gut.“ Wieder lächelte sie und strich ihm mit dem Fuß über das Bein. „Also … erzähl mir was von der Arbeit.“
Ratlos erhob sich Dev, streifte seine Krawatte ab und zog sich das Jackett aus. Dann setzte er sich wieder und sah ihr in die Augen. In ihre wunderschönen Augen. „Was möchtest du denn wissen?“
„Alles“, erwiderte sie und ergriff seine Hand. „Komm schon … was hast du heute so alles gemacht?“
Widerstrebend fügte er sich in sein Schicksal. Er lehnte sich zurück, blickte ins flackernde Kerzenlicht und begann zu erzählen. „Ich bin heute nach Laguna Beach rausgefahren, weil ich mit einem Regisseur ein Hühnchen zu rupfen hatte.“
„Mit Harrow?“
„Woher weißt du das?“
„Ich bin doch nicht dumm, Dev“, antwortete sie lachend. „Auch während unserer Trennung habe ich Zeitung gelesen. Deshalb weiß ich, dass Harrow an dem Film ‚Der Weihnachtswunsch‘ arbeitet. Außerdem ist in der Branche allgemein bekannt, dass er gerne das Budget überzieht. Also konnte ich eins und eins zusammenzählen und mir denken, dass du ihn an die Kandare nehmen musstest.“
„Oh.“ Stirnrunzelnd nippte er an seinem Wein.
„Und wie ist es gelaufen?“
Ehe er sich’s versah, erzählte er ihr alles über die Unterredung mit dem Regisseur. Sie lachte, als er dessen Verhalten schilderte, und sah ihn bewundernd an, als er berichtete, wie er doch die Oberhand behalten hatte.
Weil Dev spürte, dass sie wirklich interessiert war,
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