EIN NEUER ANFANG IN HOLLYWOOD
Ewigkeiten dazugehören.
Irgendwie beunruhigte ihn das. Vielleicht bin ich wirklich nicht ganz normal, dachte er, und sehe Probleme, wo gar keine sind. Warum kann ich mich nicht einfach gehenlassen und mit meiner Frau zusammen glücklich sein?
Ha, wenn das so einfach wäre! Ich bin nun mal ein vorsichtiger Mensch, und das ist auch besser so. Ich darf nicht vergessen, warum ich Val eigentlich geheiratet habe: weil ihrem Vater ein Presseimperium gehört. Weil sie attraktiv und intelligent ist und sich gut an meiner Seite macht.
Und als kleine Zugabe geht im Bett ordentlich die Post ab. Das ist ja auch nicht zu verachten.
Plötzlich schlug Jack mit seinem Messer gegen ein Glas, und alle hielten in ihren Gesprächen inne.
Er nahm seine Frau Cece in den Arm, gab ihr einen Kuss und wandte sich dann an seine Familie. „Ihr habt euch bestimmt schon gefragt, warum wir dieses Familientreffen einberufen haben …“
„Damit ihr alle mit mir spielen könnt“, platzte Theo übermütig heraus. Alle lachten.
„Das ist natürlich der Hauptgrund“, kommentierte Jack amüsiert. „Aber Cece und ich haben euch noch etwas mitzuteilen.“ Er legte eine dramatische Pause ein. „Wir bekommen ein zweites Kind.“
Jubelschreie ertönten, und alle stürmten auf die beiden zu, um sie zu umarmen und ihnen zu gratulieren. Nur Dev blieb an Ort und Stelle stehen.
Er hatte Vals Blick gesehen – beglückt und enttäuscht zugleich. Unschwer war zu erkennen, dass auch sie sich ein Kind wünschte.
Ein Baby?
Bin ich dafür überhaupt schon bereit?, fragte er sich. Vielleicht muss ich es sein – denn Val und ich haben ja nicht verhütet. Einfach nicht darüber nachgedacht. Aber ich als Vater? Bisher komme ich ja noch nicht mal mit meiner Rolle als Ehemann klar, seit Val sich so verändert hat.
Kaum war der Jubel verklungen, ergriff Max das Wort. Während er Dana fest in den Armen hielt, verkündete er: „Wo wir schon beim Feiern sind … vergesst nicht unsere Hochzeit!“
Die Stimmung war nun noch fröhlicher und ausgelassener als zuvor. Alle lachten und freuten sich, nur Dev saß grübelnd abseits. Für ihn war alles anders gelaufen als geplant. Die Ehe hatte sich in eine unerwartete Richtung entwickelt, und seine Frau, nun ja … die war ihm plötzlich wichtiger, als er es je für möglich gehalten hätte.
9. KAPITEL
Drei Tage später entspannten sich Val und Sabrina bei einer professionellen Fußpflege.
„Das tut so gut“, schwärmte Sabrina. „War wirklich eine gute Idee von dir, Valerie.“
Der Gedanke zu einem gemeinsamen Tag war Val auf der Familienfeier gekommen. Trotz der guten Nachrichten hatte ihre Schwiegermutter so traurig gewirkt, dass sie ihr gerne etwas Gutes tun wollte. Nun ließen sie sich im besten Beauty-Center von ganz Beverly Hills verwöhnen.
Der Wellnesstag tat nicht nur Sabrina gut, sondern auch Val. Alles wäre perfekt, wenn ich nur aufhören könnte, über Dev nachzugrübeln, dachte sie. Seit der Familienfeier, seit der Nachricht, dass bald wieder Nachwuchs in der Familie zu erwarten war, war er noch verschlossener als zuvor. Warum nur hielt er sie so auf Abstand, warum öffnete er sich nicht? Seine Geschwister schienen keine Probleme zu haben, die Liebe ihrer Partner zu erwidern. Warum also er?
Vielleicht hatte seine Mutter eine Erklärung dafür.
Die Fußpflegerin hatte inzwischen das Zimmer verlassen und den beiden Frauen geraten, noch ein Stündchen zu entspannen. Val seufzte auf. Warum war das alles nur so schwierig, warum kam sie nicht an Dev heran?
„Du denkst schon wieder an ihn“, flüsterte Sabrina.
Val sah ihre Schwiegermutter an. Hoffentlich sehe ich mit über fünfzig auch noch so gut aus, dachte sie. „Woher weißt du das?“
„Erst warst du so still – das heißt, du hast nachgedacht. Und dann hast du geseufzt.“ Sabrina lächelte. „Du bist mit meinem Sohn verheiratet, und er kann einen schon verrückt machen. Ich weiß, wie … schwierig es mit ihm sein kann. Du liebst ihn, und er treibt dich in den Wahnsinn.“
Val lachte verbittert auf. „Das könnte man so sagen.“
„Man könnte es auch weniger schmeichelhaft ausdrücken. Aber er ist mein Sohn, und ich liebe ihn auch.“
„Ich weiß.“ Val erhob sich und sah auf ihre Zehennägel. „Und mir ist auch klar, wie sehr du leidest … und dass er es dir durch sein Verhalten noch schwerer macht.“
Nun richtete sich auch Sabrina auf. „Schon, aber er kann nichts dafür. Den Fehler habe ja schließlich ich
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