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Ein Ort für die Ewigkeit

Ein Ort für die Ewigkeit

Titel: Ein Ort für die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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anderen Seite des Zimmers aus konnte Catherine ihre verkrümmten Finger mit den unförmigen Knoten des Gelenkrheumatismus erkennen. Aber das Lächeln auf ihrem Gesicht war echt und ließ ihre blauen Augen lebhaft leuchten. »Sie müssen Catherine sein«, sagte sie. »Es ist schön, Sie kennenzulernen. Ich bin Anne, Georges Frau. Also, ich werde mich nicht in Ihre Interviews einmischen, außer um zu fragen, ob Sie lieber Tee oder Kaffee möchten.«
    »Ich freue mich auch, Sie kennenzulernen. Ich danke Ihnen, daß ich Sie in Ihrem Heim einfach so überfallen darf«, sagte Catherine und rechnete sich dabei die Chancen aus, in einem englischen Haushalt mit zwei Leuten über sechzig eine gute Tasse Kaffee zu bekommen. »Ich nehme Tee, bitte«, sagte sie. »Sehr schwach, ohne Milch oder Zucker.« Das dürfte sicher sein, vermutete sie. Zwei Monate lang schlechten Kaffee – das hatte sie nicht verdient.
    »Also dann Tee«, sagte Anne.
    »Und Mrs. Bennett?« fuhr Catherine fort. »Sie stören nicht, wenn Sie sich bei unseren Sitzungen dazusetzen wollen. Ich wäre dankbar, wenn ich auch irgendwann einmal mit Ihnen sprechen könnte, um mir ein Bild davon zu machen, wie das Leben für Sie als Frau eines Polizeibeamten war, als Ihr Mann einen so anstrengenden Fall bearbeitete.«
    Anne lächelte. »Natürlich können wir uns unterhalten. Aber ich werde Sie und George bei den Interviews allein lassen. Ich will nicht, daß es ihn befangen macht, wenn er spricht, und außerdem habe ich jede Menge zu tun. Und jetzt mache ich euch einen Tee.«
    Als Anne gegangen war, nahm Catherine ihren Kassettenrecorder aus der Tasche und stellte ihn zwischen sich und George auf den Tisch. »Ich werde die Interviews aufnehmen. So ist die Gefahr geringer, daß ich Fehler mache. Wenn es etwas gibt, das Sie nur zu meiner Information sagen, aber nicht veröffentlicht haben möchten, teilen Sie mir das bitte mit, während wir sprechen! Und wenn es etwas gibt, über das Sie sich nicht im klaren sind, könnten Sie das bitte auch erwähnen? So kann ich eine fortlaufende Liste von den Dingen machen, die ich überprüfen muß.«
    George lächelte. »Das klingt alles sehr vernünftig.« Er nahm eine Packung Zigaretten aus der Tasche, zündete sich eine an und holte einen Aschenbecher aus der Schublade eines kleinen Tisches neben sich. »Übrigens, ich hoffe, das Rauchen macht Ihnen nichts aus. Ich habe schon etwas zurückgesteckt, seit ich nicht mehr arbeite, aber ich komme noch nicht ganz ohne aus.«
    »Kein Problem. Ich rauche seit einem Dutzend Jahren nicht mehr, aber ich halte mich immer noch eher für eine Raucherin, die aussetzt, als für eine Exraucherin. Bei Partys bin ich bei den Rauchern – irgendwie sind das immer die interessanteren Leute«, sagte sie mit einem Lächeln, mit dem sie ihm nicht nur schmeicheln wollte. Sie beugte sich vor und drückte den Knopf für Aufnahme. »Heute kommen wir wahrscheinlich noch gar nicht zu dem Fall. Ich würde gern mit Ihrem eigenen Werdegang anfangen. Das meiste wird nie veröffentlicht werden, aber es ist wichtig für mich, mir ein Bild davon zu machen, wer Sie sind und wie Sie zu diesem Menschen wurden, wenn ich über Ihre Arbeit an dem Fall mit dem Wissen und Einfühlungsvermögen schreiben soll, die ich der Sache entgegenbringen will. Und es ist auch eine Möglichkeit, sich der Geschichte langsam und behutsam zu nähern. Ich weiß, daß es Sie wahrscheinlich ziemlich nervös macht, nach all diesen Jahren die Einzelheiten des Falls zu besprechen, und ich möchte, daß Sie so entspannt sind wie möglich. Und natürlich sind Sie als Polizeibeamter viel eher daran gewöhnt, Fragen zu stellen, als sie zu beantworten. Ist es also in Ordnung, wenn wir mit Ihnen anfangen?«
    George lächelte. »Das ist in Ordnung. Ich erzähle Ihnen gern alles, was Sie wissen möchten.« Er machte eine Pause, als Anne ins Zimmer kam und langsam ein Tablett mit zwei Bechern brachte. »Eines kann ich Ihnen sagen. Diese Frau ist der Grund, weshalb ich nach mehr als dreißig Jahren bei der Polizei von Derbyshire nicht im Irrenhaus bin. Anne ist mein Fels in der Brandung, mein Turm der Stärke.«
    Anne verzog das Gesicht, als sie das Tablett auf den Couchtisch stellte. »Du bist so ein Schönredner, George Bennett. Du meinst wohl eher, Anne ist mein Partyservice, mein Anrufbeantworter und meine Haushälterin.« Sie schaute lächelnd zu Catherine auf.
    Es war offensichtlich das übliche Familiengeplänkel. »Sie mußte Arthritis

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