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Ein Pakt mit dem Teufel: Roman (German Edition)

Ein Pakt mit dem Teufel: Roman (German Edition)

Titel: Ein Pakt mit dem Teufel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Perry
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gewesen, hätte aber offenbar so schwer getrunken, dass sie sich damit ihr Leben ruinierte und entweder ihren Mann verließ oder von ihm verlassen wurde.«
    »Wer war der Mann?«, fragte Rathbone schnell, einen Hoffnungsschimmer vor Augen, an den zu glauben er kaum noch wagte. »Wo können wir ihn finden? Könnte er ihr nach Limehouse gefolgt sein und sie ermordet haben? Wollte er vielleicht wieder heiraten, und sie stand ihm im Weg?« Seine Gedanken überschlugen sich. Endlich gab es Alternativen, die nichts mit Dinah Lambourn zu tun hatten.
    Hester holte ihn schnell in die Realität zurück. »Das war nur eine Bemerkung, die Zenia einmal machte, als eine Frau im Vollrausch in den Straßengraben gefallen war; den Rest hat sich Gladys zusammengereimt. Sie wusste nicht einmal, ob es wirklich stimmte, und niemand hat außer Joel Lambourn je einen anderen Mann in der Copenhagen Place gesehen, der sie besuchen wollte oder sich nach ihr erkundigte. Der angebliche Ehemann könnte mittlerweile tot sein, wenn er denn jemals existiert hat.«
    Ihre Stimme wurde leise, und ihr Gesicht nahm einen traurigen Ausdruck an. »Vielleicht hat sie ihn nur erfunden, um damit einen Eindruck von Ehrbarkeit zu erwecken oder interessanter zu wirken. Oder es war Wunschdenken.«
    Auch Rathbone spürte in sich Trauer, die ihm schier die Kehle zuschnürte, eine Ahnung von Zärtlichkeit und von Träumen, die er lieber nicht verstanden hätte. »Warum sind Sie dann mit diesem dringlichen Gebaren zu mir gekommen?«, fragte er enttäuscht.
    »Es tut mir leid. Mein Verhalten war missverständlich.« Hester machte mit ihrer zierlichen Hand eine wegwerfende Bewegung. »Der eigentliche Grund meines Kommens ist, dass ich auf eine Frau namens Agatha Nisbet gestoßen bin, die so etwas wie eine behelfsmäßige Klinik am südlichen Flussufer in der Nähe des Greenland Dock führt. Dort werden vor allem verletzte Hafenarbeiter und Leichterschiffer behandelt. Sie bezieht Opium von einer ziemlich zuverlässigen Quelle …«
    »Opium?« Jetzt war Rathbone hellwach.
    »Ja«, bestätigte Hester mit einem bitteren Lächeln. »Ich habe einen Handel mit ihr abgeschlossen und Opium bester Qualität für unsere Klinik bestellt. Sie hat mehrmals mit Joel Lambourn gesprochen. Seine Untersuchung über Opium hatte ihn zu ihr geführt. Es ging ihm nicht darum, den Handel zu unterbinden, sondern nur um die Einführung von Beschriftungen mit genauen Mengenbezeichnungen, damit die Leute wissen, was sie einnehmen. Agatha Nisbet meinte, es seien die vielen Todesfälle unter den Kindern gewesen, die ihn besonders empört hätten.«
    Rathbone nickte. Das wusste er bereits.
    »Aber sie hat mich gewarnt.« Hesters Gesicht verzerrte sich vor Wut, Empörung und Mitleid. »Einige von diesen Händlern kennen keine Skrupel. Ohne mit der Wimper zu zucken, machen sie Menschen danach süchtig, Hauptsache, sie können einen dauerhaften Markt schaffen, der ihnen Gewinne sichert. Viele unserer mächtigen Familien verdanken dem Opium ihr Vermögen und wären ganz und gar nicht von einer Parlamentsdebatte über dieses Gutachten erbaut gewesen. Dann wären nämlich ihre Machenschaften an den Pranger gestellt und dazu alle möglichen Gespenster ausgegraben worden.«
    »Gespenster kann man nicht ausgraben«, brummte Rathbone überflüssigerweise. »Glauben Sie, dass diese Frau in Bezug auf Lambourns Untersuchung recht hat?«
    »Unbedingt!«, rief Hester, ohne zu zögern. »Was sie sagt, ist plausibel. Zumindest klingt es so. Wir wissen nicht, welche Familien ihr Vermögen dem Opium verdanken und was sie verlieren würden, wenn alles ans Licht käme und der Verkauf gesetzlich geregelt würde. Einige Gesellschaften würden verschwinden, ganz einfach, weil sie nicht mehr dieselben Gewinne einstreichen würden, wenn sie die Zusammensetzung der Mittel messen und angeben müssten.«
    Rathbone überlegte. Hesters Erkenntnisse eröffneten ihm völlig neue Möglichkeiten, aber noch gab es keine Beweise. Die großen Vermögen waren schon immer auf erschreckende Weise entstanden: durch Freibeuterei – was nur ein anderer Ausdruck für Piraterie war –, Sklaverei bis zu deren Verbot vor knapp fünfzig Jahren und schließlich durch Opiumhandel. Nur wenige große Häuser waren frei von Makeln. Da im und außerhalb des Gerichtssaals große Angst vor Enthüllungen herrschte, hielt er es für unwahrscheinlich, dass »begründete Zweifel« Dinah Lambourn würden retten können.
    Hester riss ihn aus seinen

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