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Ein Pakt mit dem Teufel: Roman (German Edition)

Ein Pakt mit dem Teufel: Roman (German Edition)

Titel: Ein Pakt mit dem Teufel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Perry
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entgegnete Runcorn trocken. »Also bitte, Monk! Welcher geistig halbwegs gesunde Mensch stiehlt denn schon ein Messer, mit dem sich ein Selbstmörder gerade die Pulsadern aufgeschnitten hat? Das war ein respektabler Herr mittleren Alters. War in irgendeiner Angelegenheit für die Regierung tätig. In welcher Sache, habe ich vergessen, aber er hat es uns gesagt.«
    »Für die Regierung?«, hakte Monk eilig nach.
    Runcorn verstand, was er meinte. »Wie gesagt, ich habe nach Blutspuren gesucht, die dorthin führten. Es gab keine. Und das Messer ist nirgendwo gefunden worden. Ich habe die Umgebung in einem Umkreis von hundert Metern danach abgesucht. Das ist ein offenes Gelände. Wenn es dort gewesen wäre, hätte ich es entdeckt.«
    »Ein Tier, das es davongetragen hat?«, murmelte Monk ohne jede Überzeugung.
    Runcorn verzog die Mundwinkel. »Das Messer nehmen, ohne das Blut an der Leiche zu verschmieren? Sie waren schon einmal besser, Monk!«
    »Wer hat dann also das Messer mitgenommen, und warum? Was hat er dort gemacht? War er zugegen, als Lambourn starb, oder danach?« Monk kleidete einen Gedankengang in Worte, von dem er wusste, dass er auch Runcorn beschäftigte. »Das ist unser Ausgangspunkt. Uns steht noch viel bevor.«
    »Ich werde mir noch einmal die Zeugen vorknöpfen«, bot Runcorn mit düsterer Miene an. »Wir werden sehr diskret vorgehen müssen, so tun, als ginge es angesichts des bevorstehenden Prozesses nur darum, jeden Irrtum auszuschließen. Die Regierung wollte …« Er zuckte die Schultern. »Ich dachte, das wäre aus Barmherzigkeit geschehen, um den Ruf des Mannes zu schonen, aber jetzt beschleicht mich der Eindruck, dass das ihre Methode war, mich aus dem Weg zu räumen.«
    Monk nickte. »Ich werde mir Urlaub nehmen. Der ist ohnehin überfällig. Geben Sie mir die Namen und Adressen einiger Zeugen, und ich werde den Leuten Folgendes sagen: ›Ich versuche sicherzustellen, dass Dinah Lambourns Verteidiger nichts an die Öffentlichkeit zerrt.‹« Er hatte keine Ahnung, ob man ihm glauben würde oder ob man ihn mit aufgewärmten Versionen derselben alten Geschichten und einem Hinweis auf die Ermittlungen der Regierung abspeisen würde, doch etwas Besseres fiel ihm im Augenblick nicht ein.
    Nachdem er sich von Runcorn verabschiedet und bei Melisande bedankt hatte, trat er in die Dunkelheit der ruhigen Straße hinaus, bereit, so lange zu laufen, bis er einen Hansom für den zugegebenermaßen nicht allzu weiten Weg nach Hause fand.
    Am nächsten Morgen, dem zwölften nach der Entdeckung von Zenia Gadneys Leiche, nahm Monk sein Vorhaben in Angriff. Zuallererst setzte er Orme darüber in Kenntnis. Ihm war immer noch nicht klar, was genau er sich davon versprach oder was eigentlich seine Gründe waren, nur, dass er die Unklarheiten so weitgehend wie nur möglich ausräumen wollte.
    Er kehrte nach Greenwich zurück, fest entschlossen, mit allen Zeugen zu sprechen, die Lambourns Leiche gesehen hatten. Den Namen des Mannes, der sie beim Spazierengehen mit seinem Hund entdeckt hatte, hatte ihm bis dahin niemand genannt, aber jetzt hatte ihm Runcorn die Adresse gegeben. Und außerdem würde er diesmal nicht lockerlassen, bis er Constable Watkins aufgetrieben hatte, den Polizisten, der als Erster am Fundort gewesen war.
    Ferner würde er noch einmal Dr. Wembley aufsuchen. Ihm konnte er erklären, er müsse die Ergebnisse seiner Ermittlungen gegen etwaige Beschuldigungen absichern, die Dinah vorbringen mochte. Zügig marschierte er unter der blassen Sonne dahin, ohne bewusst nach einer Droschke Ausschau zu halten. Insgeheim hoffte er, er würde herausfinden, dass Lambourn nicht Selbstmord begangen hatte, auch wenn die Regierung die Annahme seiner Untersuchung verweigert hatte und ihm die private Existenz unter den Füßen weggebrochen war.
    Dass ihn solche Hoffnungen überhaupt bewegten, ärgerte ihn. Er neigte doch sonst nicht dazu, sich zu Sentimentalität hinreißen zu lassen.
    Kurz vor zehn Uhr erreichte er das ruhige, ordentliche Büro von Edgar Petherton in einer Seitenstraße der Trafalgar Road. Das war der Mann, der Lambourns Leiche entdeckt hatte. Monk stellte sich vor und erklärte ihm ohne Umschweife den Grund seines Kommens.
    Petherton war in den Fünfzigern, hatte aber bereits silbernes Haar. Seine Augen waren überraschend dunkel, und seine Züge verrieten sowohl Humor als auch Intelligenz. Er lud Monk dazu ein, auf einem der mit Leder gepolsterten Sessel vor dem Kamin Platz zu nehmen, während er

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