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Ein pikanter Köder

Ein pikanter Köder

Titel: Ein pikanter Köder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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nichts zu machen ist?...Die Puppe ist Klasse. Sie hat einen Haufen Angebote bekommen...Na, sehen Sie. Warum nicht gleich so -«
    Seine umherschweifenden Augen fielen zufällig auf mich, der ich grinsend auf dem einzigen Stuhl hockte. »Ach, verdammt noch mal! Hatte ganz vergessen, daß Sie den Dreh kennen.« Er knallte den Hörer auf die Gabel, grinste auch und fügte hinzu: »Soll ich mit dem Mädchen reden, oder übernehmen Sie das?«
    »Ich mach’ das schon.«
    »Okay.« Colley zog eine Schublade auf und blätterte in einer Kartei. »Also hier hab’ ich eine Puppe, die schon aufgetreten ist. Sie kennt sich aus, aber sie ist noch jung.«
    »Wie jung?«
    »Zweiundzwanzig.«
    »Sagen Sie das noch mal.«
    Er grinste wieder. »Also, vielleicht sechsundzwanzig. Aber sie gibt sich für Anfang Zwanzig aus, und man glaubt ihr’s.«
    »Und sie ist schon aufgetreten? Wo?«
    »Doch, sie hat einige Erfahrung als Striptease-Tänzerin. Sie hat sich eine Zeitlang in zweitklassigen Etablissements produziert und setzte sich Rosinen in den Kopf. Sie hielt sich für eine Zugnummer und wechselte in die anspruchsvollen Nachtklubs über, aber dazu reichte es bei ihr nicht. Vielleicht hat sie’s auch falsch angepackt, was weiß ich.«
    »Hat sie was auf dem Kasten?«
    »Ich glaube schon. Auf jeden Fall hat sie eine phantastische Figur. Sie könnte es meiner Meinung nach zu was bringen, wenn sie die richtige Starthilfe bekommt.«
    »Wie heißt sie?«
    »Daffidill Lawson.«
    »Soll das ein Witz sein?«
    »Wenn ja, dann stammt er nicht von mir. Unter dem Namen ist sie bei mir registriert. Ich gebe Ihnen ihre Adresse, und Sie sprechen selbst mir ihr. Und denken Sie dran, wenn bei der Sache was herausspringt, möchte ich meine Prozente haben.«
    »Klar. Sie kriegen Ihre zehn Prozent, vorausgesetzt, Sie haben sie unter Kontrakt.«
    »Ich bin ihr Agent, aber am liebsten würde sie mich abhalftern. Sie hält mich für eine Niete. Ich soll endlich was für sie tun. Sie rennt mir die Bude ein und ruft mich außerdem mindestens zweimal täglich an. Ich schätze, die Ärmste hat wirklich Hunger.«
    »Schön, geben Sie mir ihre Adresse.« '
    Er schrieb sie auf einen Zettel und schob ihn mir über den Schreibtisch. »Hier. Noch eins: Wenn die Sache klappt, hab’ ich sie ausgebrütet. Ich habe einen Ruf zu verlieren. Colley Norfolk, die Reklamekanone, der Freund und Helfer aller bedürftigen Talente.«
    »Keine Bange. Auf mich ist Verlaß. Wenn mir jemand einen Gefallen erweist, dann bin ich nicht kleinlich.«
    »Ich hätte es eigentlich wissen müssen, verdammt noch mal! Aber in meiner Branche hat man fast nur mit Gaunern zu tun. Also, viel Glück. Sagen Sie ihr, sie soll mich anrufen, falls sie über den Job im Zweifel ist.«
    »Danke. Sie hören von mir.«
    Es war anzunehmen, daß Sergeant Sellers inzwischen auf die Idee gekommen war, sich bei der San Franciscoer Filiale der Gesellschaft für elektronische Geräte zu erkundigen, ob sie in den letzten 24 Stunden eines von den Nachspürgeräten verkauft hätten. Vermutlich hatte er gleich meine Personenbeschreibung mitgeliefert, und wie die Antwort ausgefallen war, darüber gab ich mich keinen Illusionen hin. Der Dreh war zu durchsichtig, und ich hatte mich nicht bemüht, meine Spuren zu verwischen. Ich konnte mir Sellers’ Gemütsverfassung so ziemlich vorstellen. Er brannte natürlich darauf, die Scharte auszuwetzen, und falls er mich erwischte, hatte ich bestimmt nichts zu lachen. Deshalb verzichtete ich wohlweislich auch weiterhin auf Agenturwagen und Taxi und blieb bei meinem Mietwagen.
    Die Adresse, die Colley mir gegeben hatte, entpuppte sich als eine Pension. Eine protzige Fassade, aber nichts dahinter. Der Lift funktionierte nicht, und die Treppenstufen waren so ausgetreten, daß sie sich zumindest als Fußangeln glänzend bewährten. Nachdem ich mir zweimal fast den Hals gebrochen hatte, landete ich schließlich leicht derangiert vor Miss Lawsons Apartment und klopfte an die Tür.
    Eine weibliche Stimme rief: »Wer ist da?«
    »Colley Norfolk hat mich hergeschickt. Ich möchte mit Ihnen sprechen.«
    Die Tür öffnete sich einen Spalt breit. Ein dunkles Augenpaar musterte mich forschend. Offenbar fiel die Prüfung zu meinen Gunsten aus, denn ich durfte nähertreten. »Wie heißen Sie?« fragte das Mädchen.
    »Donald.«
    »Und wie noch?«
    »Einen anderen Namen hab’ ich nicht.«
    »Das ist aber kein guter Start.«
    »Wenn Sie älter sind, werden Sie merken, daß nicht der Start

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