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Ein pikanter Köder

Ein pikanter Köder

Titel: Ein pikanter Köder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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zählt, sondern das Ziel. Vor allem, wenn’s um Geschäfte geht. Süßholzraspeln kann doch jeder, und der schönste Name kann falsch sein.«
    Es war nur ein einziger Stuhl vorhanden. Sie wies darauf und setzte sich selbst auf die Bettkante. Das Zimmer war schmal wie ein Handtuch und äußerst spärlich möbliert. Die Matratze auf dem Bett war dünn wie ein Fladen, aber Daffidills Beine waren Klasse.
    »Was wollen Sie?«
    »So, wie Sie mich hier sehen, bin ich die verkörperte Reklame. Colley sagte mir, Sie könnten ein bißchen Eigenwerbung gut gebrauchen.«
    »Freut mich, daß er endlich aufgewacht ist. Es war auch Zeit.«
    »Er hat getan, was er konnte, aber die Konkurrenz macht’s einem in der Branche nicht leicht.«
    »Wem sagen Sie das? Ich kann ein Liedchen davon singen. Worum handelt es sich?«
    »Um eine wirklich vielversprechende Sache. Aber Sie müssen sich auf Ihren Job verstehen und eine gute Schauspielerin sein.«
    »Wieso?«
    »Haben Sie heute schon mal in die Zeitung geguckt?«
    »Seien Sie nicht albern. Zeitungen kosten Geld, und ich hab’ heut noch nicht mal gefrühstückt. Es reicht bei mir gerade zu einer Mahlzeit am Tag, und wenn dieser gottverdammte Colley nicht bald was für mich auftreibt, dann sitze ich völlig auf dem trockenen.«
    »Na, immerhin hat er mich aufgetrieben.«
    »Und was hab’ ich davon?«
    »Auf jeden Fall brauchen Sie heute nicht zu fasten. Können Sie sich was zu essen ’raufschicken lassen?«
    »Keine Ahnung. Unten an der Ecke ist eine Imbißstube.«
    »Gibt’s in der Nähe ein anständiges Restaurant mit Nischen, in denen man sich ungestört unterhalten kann?«
    »Hören Sie mal, Sie nehmen den Mund aber verdammt voll. Die Sache, die Sie Vorhaben, muß wirklich gut sein.«
    »Ist sie auch.«
    »Junge, Junge, gegen Kaffee und heiße Würstchen hätte ich wahrhaftig nichts einzuwenden.«
    »Wie wär’s mit einem dicken, saftigen Steak und Pommes frites?«
    »Machen Sie Witze?« 4
    »Keine Spur. Gehen wir?«
    Sie sprang auf, fischte ein Paar Strümpfe aus einer Kommode, zog sie an, zog ihren Rock hoch und betrachtete ihre Beine mit kritischen Blicken. »Ich hab’ nur noch zwei Paar Strümpfe, und die muß ich mir für besondere Gelegenheiten aufheben. Meine Beine sind mein Kapital.«
    »Ihre Beine sind goldrichtig.«
    »Gefallen sie Ihnen? Sehen Sie sie sich genau an.« Sie hob den Rock noch höher. »Was halten Sie davon?«
    Ich ließ mir das nicht zweimal sagen und nahm sie genau unter die Lupe. »Sie sind Klasse, das hab’ ich gleich gemerkt. Damit müßten Sie eigentlich Furore machen.«
    »Den Schmus kenne ich zur Genüge. Aber die Wirklichkeit sieht anders aus. Ich hause in diesem Loch hier und bin pleite und am Verhungern.«
    »Kopf hoch. Onkel Donald ist der Retter in der Not.«
    »Schöns wär’s!«
    Aus der Imbißstube unten an der Ecke fächelte uns ein appetitanregender Duft entgegen. Ich bugsierte Daffidill Lawson daran vorbei und lotste sie in ein Speiselokal weiter oben in der Straße. Sie futterte ein Steak mit Pommes frites und trank danach eine Tasse Kaffee, aber ich konnte sie nicht dazu bewegen, auch noch einen Nachtisch zu bestellen.
    »Wenn ich dick würde, wäre das eine Katastrophe.«
    »Ihre Figur ist in Ordnung.«
    »Stimmt. Aber was hab’ ich davon, wenn ich sie nicht herzeigen kann.«
    »Heute kommt Ihre große Chance. Gehen wir in Ihr Zimmer zurück. Ich möchte mit Ihnen über Ihren Job reden.«
    Sie seufzte zufrieden, erhob sich, und wir machten uns auf den Rückweg.
    »Also, was soll ich tun?« fragte sie, sobald wir wieder in ihrem Zimmer angelangt waren.
    »Sie sollen sich ausziehen, und zwar nach allen Regeln der Kunst.«
    »Au fein! Im Striptease bin ich eine ganz große Nummer.« Sie ging hüftschwenkend auf und ab.
    »Es ist aber ein besonderer Dreh dabei«, fügte ich hinzu.
    »Welcher?«
    »Wenn Sie heute die Zeitung gelesen hätten, wüßten Sie, daß ein Motel unten am Strand schon ein paarmal Scherereien mit einem Fenstergucker hatte.«
    »Diese Schufte! Mein Gott, Donald, ich werde nie begreifen, was sich diese Idioten davon versprechen, wenn sie nachts heimlich vor den Fenstern herumschnüffeln.«
    »Männer sind nun mal versessen darauf, Frauen beim Ausziehen zu beobachten. Damit verdienen Sie sich doch schließlich Ihren Lebensunterhalt. «
    »Ein feiner Beruf, bei dem man die meiste Zeit hungert!«
    »Damit ist von jetzt ab Schluß. Außerdem hätten Sie vermutlich
    schon längst umgesattelt, wenn Ihnen Ihr Beruf

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