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Ein Pirat zum Verlieben

Ein Pirat zum Verlieben

Titel: Ein Pirat zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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Schultern zu begutachten.
    »Guten Morgen, M’lady«, murmelte er mit einer kurzen Verbeugung, ohne die Augen von dem hinreißenden Anblick zu wenden, und zupfte seine Manschetten zurecht.
    Sie antwortete mit einem Nicken. »Sie haben wohl etwas für große Auftritte übrig, Captain O’Keefe?« Ihre Lippen zuckten.
    »Die Dame zieht ein zurückhaltendes Auftreten vor?«
    »Von Ihnen? Sie machen Witze.« Sie lachte, und wieder einmal war er überwältigt von dem Charme und der Schönheit dieser Frau.
    Ram wandte sich zu Dane um.
    »Sie ist da«, berichtete er aufgeregt. »Bei Gott, Mann!« Er schlug mit der Faust in seine Handfläche. »Genau dort, wo du gesagt hast!«
    »He, Moment mal«, unterbrach Tess, die sich fragte, ob sie richtig gehört hatte. »Wer oder was ist da?«
    Rams Blick wanderte flüchtig zu Tess. »Die Insel, die wir gesucht haben, M’lady«, erwiderte er, als ob sie es wissen müsste, und sah wieder Dane an. »Der Hafen ist klein, aber der Ort ist nicht ganz, was wir erwartet hatten. Die Barstow liegt im Hafen vor Anker«, fügte er voller Genugtuung hinzu. »Sie ist frisch gestrichen worden, aber ihre Galionsfigur ist unverkennbar.«
    »Sie meinen, Sie waren dort?« Tess, deren Temperament brodelte, kreischte die Frage beinahe.
    »Ja, bis auf eine gewisse Entfernung, versteht sich.«
    Erbost verschränkte sie die Arme vor der Brust. »Wann genau, O’Keefe?«
    Er runzelte die Stirn. »Nun, am Morgen nach dem Sturm, M’lady.«
    »Was!« Bebend vor Zorn ging sie auf Dane los. »Du – du hast die Triton vorgeschickt!« Noch bevor er die Münze gefunden hatte, ging ihr plötzlich durch den Kopf, und sie erstickte beinahe an der Schlussfolgerung, die sich daraus ergab.
    Dane, der sich mit Daumen und Zeigefinger über einen nicht vorhandenen Schnurrbart strich, versuchte sein Lächeln zu verbergen, als ihre Wut plötzlich verrauchte. Ihre Züge verklärten sich zu einem zärtlichen Lächeln, und ihre Augen schimmerten feucht, als sie einen Schritt näher trat und eine Hand auf seinen Unterarm legte.
    Ramsey, der den Blick nicht von den schlanken Fingern losreißen konnte, die über Danes Haut strichen, versteifte sich. »Das war hinterlistig«, hörte er sie sagen. »Wie ein Pirat eben.«
    Ramseys Kopf fuhr hoch, und er zog erstaunt die Augenbrauen zusammen. Sie musste doch wissen, dass das nicht der Fall war? Aber Dane schien sich über diese Beleidigung zu amüsieren, und Ramsey fragte sich im Stillen, was er noch vor der Dame geheim hielt.
    Dane hatte ihre Abschrift gelesen, in der die Geschichte der kleinen Insel erzählt wurde. Über hundert Jahre lang hatte dieses kleine Paradies flüchtigen Verbrechern als Zufluchtsort gedient. Eine echte Piratenhöhle, dachte er bei sich, und sah zu Tess.
    Aber ihre Aufmerksamkeit richtete sich auf irgendetwas hinter seinem Rücken. Dane folgte der Richtung ihres Blicks.
    Die Matrosen langten in die Holzkisten, nahmen Pistolen und Musketen heraus und luden die Waffen mit schnellen, gewandten Griffen. Tess machte große Augen. Die Mannschaft wirkte verändert; es gab kein unnötiges Gerede, und ihre Bewegungen waren routiniert und professionell.
    Sie sah Dane fragend an. »Du hast doch nicht etwa vor, dieses winzige Inselchen zu überfallen, den Strand zu stürmen oder etwas in der Art, oder?« Plötzlich wurde ihr eindringlich bewusst, in welcher Welt er lebte. Was für eine Zukunft habe ich mit einem Gesetzlosen? Im nächsten Moment fragte sie sich, warum ihre Gedanken überhaupt in diese Richtung gingen.
    Dane schien einen Moment lang mit sich zu kämpfen, was er ihr antworten sollte, bevor er herausplatzte: »Das geht dich nichts an.«
    Ihre silbergrauen Augen sprühten Funken. »Komm mir nicht wieder mit diesem Mist, Blackwell! Es geht mich sehr wohl etwas an. Ich habe die Logbücher dechiffriert.« Sie bohrte einen Finger in seine Brust. »Ich habe dir gesagt, wo diese Insel ist, also spar dir den Quatsch mit ›Ich bin ein Mann, du bist nur eine Frau!‹ Wirst du angreifen?« Sie stieß ihn bei jedem Wort in die Brust.
    Dane sah sie an. Gott, sie war umwerfend in ihrem Zorn! »Es ist nicht meine Absicht–«, seine Lippen zuckten, »–den Strand zu stürmen, Mädchen.«
    »Versprochen?«
    »Ja«, antwortete er, ohne zu zögern.
    »Gut«, knurrte sie und trat an die Reling, um den Matrosen zuzuschauen. Dane wandte sich zu Ramsey um, der Tess mit einem seltsamen Blick betrachtete.
    »Mach deine Ankunft bekannt, Ram«, sagte Dane mit gesenkter Stimme

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