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Ein Pirat zum Verlieben

Ein Pirat zum Verlieben

Titel: Ein Pirat zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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zu ihm. »Gib deinen Männern Landgang, aber nicht zu viel Geld in die Hand.«
    Ramsey wandte seinen Blick wieder dem Kapitän zu und nickte zustimmend. Ein paar Gläser zu viel könnten sie das Leben kosten. »Soll ich den Jolly Roger hissen?«, scherzte er.
    Danes Blick flog kurz zu Tess, die gerade mit Mr. Thorpe plauderte. Seine Lippen verzogen sich zu einem trockenen Lächeln. »Obwohl es in letzter Zeit deine Stärke zu sein scheint, O’Keefe, ist es wohl kaum nötig, auf so dramatische Maßnahmen zurückzugreifen.«
    Ramsey nahm den Seitenhieb mit einem unbekümmerten Grinsen hin. »Dem Mädchen scheint es zu gefallen«, erwiderte er, während er einen imaginären Fussel von seinem Ärmel zupfte.
    »Im Gegensatz zu den hirnlosen Dämchen, die du gewöhnt bist–«, Dane lachte leise in sich hinein, »–fällt Lady Renfrew nicht auf deine Tricks herein.«
    Nur Ramseys Augen bewegten sich in seine Richtung. »Es ist mir ein Rätsel, welchen Zweck du damit verfolgst, sie in die Irre zu führen, Dane. Mir scheint, du nimmst deinen Eid zu ernst.«
    Dane versteifte sich. »Je weniger sie von unserer Mission weiß, um so sicherer ist es für sie.«
    »Du kannst unmöglich beabsichtigen, sie dorthin mitzunehmen! Lieber Himmel, der Ort ist nichts anderes als ein Unterschlupf für Diebe und Mörder!«
    Dane verschränkte die Arme vor seiner Brust und verlagerte sein Gewicht auf einen Fuß. »Ich bin mir der Gefahren durchaus bewusst. Was schlägst du vor, was ich machen soll, sie auf der Witch zurücklassen?« Dane hatte nicht die Absicht, sie aus den Augen zu lassen.
    »Ich fürchte, du hast Recht«, gab Ramsey nach kurzem Überlegen zu. Der Gedanke, sie in der Obhut rauer Seeleute zu lassen, behagte ihm auch nicht. »Soll ich dem Gouverneur einen Besuch abstatten?«
    »Wenn es einen gibt, ist er auf jeden Fall verdächtig. Ebenso wie jede andere Behörde. Es ist unsere Pflicht festzustellen, wer die Angriffe auf unsere Schiffe finanziert.« Dane rieb sich den Nacken. »Setz keine Fahne, Ram. Es ist am besten, wenn man von uns nicht viel zu sehen bekommt. Wir gehen heute Abend mit der Flut auf der östlichen Seite vor Anker.«
    Sie diskutierten eine Weile ihren Plan, den Quartiermeister wegen einer Unterkunft vorzuschicken, und vereinbarten Treffpunkte, Losungsworte, wer als Kurier fungieren sollte. Dane holte eine Karte der Insel, auf der bestimmte Punkte mit schwarzer Tinte gekennzeichnet waren. Ramsey musterte mit gerunzelter Stirn das dünne, linierte Papier, stopfte es dann in seine Tasche, verabschiedete sich von Tess und machte sich bereit zum Aufbruch.
    »Wie wirst du ihre Anwesenheit erklären?« Sein Ton klang leicht herausfordernd.
    Danes Miene verhärtete sich. »Wieder einmal mischst du dich in Angelegenheiten, die dich nichts angehen, O’Keefe.« Seine Stimme war eisig vor unterdrücktem Zorn.
    »Hast du Angst, sie könnte deinen Antrag ablehnen?« Ramsey zog fragend die Augenbrauen hoch, während er beide Hände um das Tau legte und sich, ohne die Antwort abzuwarten, von der Reling abstieß.
    Dane sah in ihre Richtung. Er war überzeugt, dass sie es tun würde; das hatte sie unmissverständlich klar gemacht. Schätzte Tess ihre Freiheit so hoch ein, fragte er sich, oder wollte sie sich nicht an seine Zeit binden? Ihm wurde bewusst, dass er sie so fest an sich binden wollte, dass sie nie wieder den Wunsch hatte, in ihre Zeit zurückzukehren. Aber wie er das bei einer Frau mit einem so unbändigen Drang nach Unabhängigkeit erreichen sollte, wusste er beim besten Willen nicht. Einen Moment lang spielte Dane mit der verwegenen Idee, so lange mit ihr die Freuden des Betts zu genießen, bis sie schwanger wurde. Obwohl ihn die Vorstellung, mit dieser Frau ein Kind zu zeugen, zutiefst beglückte, verwarf er den absurden Gedanken. Wenn sie nicht schon bei ihrer ersten und einzigen Vereinigung ein Kind empfangen hatte, würde sie ihm eine derartige Hinterlist nie verzeihen. Und möglicherweise an seinen Gefühlen für sie zweifeln. Dann fiel ihm ein, dass sie unehelich geboren war oder zumindest nicht wusste, wer ihre leiblichen Eltern waren, und es daher möglicherweise nicht für einen Skandal hielt, unverheiratet schwanger zu werden. Nicht, wenn ihre schmerzliche Vergangenheit ein Hinweis darauf war, wie viel das Mädchen ertragen konnte. Heiliger Neptun, du hörst dich wie ein verdammter Narr an! Nichts wird sie hier halten, wenn sie in ihre Zeit zurückwill, stellte er mutlos fest. Hölle und

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