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Ein Pirat zum Verlieben

Ein Pirat zum Verlieben

Titel: Ein Pirat zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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bis du Zeit für ihn hast.« Sie erhob sich schwungvoll und schob sich zwischen die beiden Männer. »Sie werden uns doch bei einem kleinen Imbiss Gesellschaft leisten, Captain O’Keefe?« Während sie einen bezaubernden Schmollmund zog, ließ sie ihre Röcke über die Knöchel des Amerikaners streichen und gewährte ihm einen prachtvollen Ausblick auf ihren Busen.
    Eine Dame, dass ich nicht lache, dachte Ram. Wen wollte sie hier für dumm verkaufen?
    »Du bist mir wieder einmal eine große Hilfe, liebe Tochter«, sagte ihr Vater und glaubte, den Kapitän grinsen zu sehen. Vielleicht taugte das Mädchen endlich einmal zu etwas anderem, als Anforderungen an seine Geldbörse zu stellen. Solange der Kapitän hier beschäftigt war, konnten seine Männer O’Keefes Schiff und die Ladung begutachten, überlegte Whittingham im Stillen voller Genugtuung.
    Ramsey, der sich vornahm, zusätzliche Wachen auf der Triton zu postieren, nickte zustimmend, wobei er einen Blick auf Monicas erfreutes Lächeln erhaschte. Er dachte nicht im Traum daran, auf ein Abenteuer mit einem Mädchen zu verzichten, das mehr als entgegenkommend war.
    Ramsey wünschte den beiden einen guten Tag und ging. Als ein Diener erschien, um seinem Herrn mitzuteilen, dass der Gast das Haus verlassen hätte, wandte sich Whittingham an seine Tochter.
    »Geh zu Bett, Kind, und schlag dir den Kapitän ruhig aus dem Kopf. Der unverschämte Angeber ist in vierzehn Tagen vermutlich schon nicht mehr am Leben.«
    Monica schnappte entsetzt nach Luft. Als sie etwas sagen wollte, fuhr er sie an: »Ins Bett mit dir!« Sie flüchtete eilig aus dem Raum.
    Eine schattenhafte Gestalt tauchte aus der Nische bei der Treppe auf, und der ältere Mann erschrak.
    »Guter Gott, Mann!«, brachte er heraus und legte eine Hand auf sein Herz. »Das kostet mich glatt zehn Jahre meines Scheißlebens!«
    Phillip schlenderte zur Bar. »Vorsicht, Nigel, Ihre Herkunft macht sich bemerkbar.« Er schenkte sich einen Drink ein, stürzte den teuren Brandy hinunter und ging zur Tür. »Seine Waren … nehmen Sie sie an sich. Und die Juwelen, nun ja, Sie wissen schon, nicht wahr, Nigh?«
    »Warten Sie! War er es?«
    »Tun Sie einfach, was ich Ihnen sage, Nigel.« Phillip legte eine Hand auf die Türklinke und sah über die Schulter zurück. »Sowie ich zu der Meinung gelange, dass Ihr Erbsengehirn mehr als meine Befehle aufnehmen kann, sind Sie ein toter Mann.«
    * **
    Ramsey sprang aus der fahrenden Kutsche und stahl sich in den dunklen Seitenweg. Dort wartete er, bis das Gefährt um die Ecke bog, bevor er seinen Blick wieder auf das Haus des Engländers heftete. Die Tür wurde abrupt geöffnet, und er presste seine hochgewachsene Gestalt an die brüchige Mauer, als jemand herauskam. Seine Augen wurden schmal und sein Körper spannte sich an, als der Mann ein Pferd unter dem Schatten eines Baumes hervorholte und aufsaß. Ram glitt lautlos hinter Kisten und Abfallhaufen, um mehr sehen zu können. Der Mann riss das Pferd herum, und Ram erhaschte einen Blick auf sein Profil, bevor der andere bösartig die Sporen in die Flanken des Tiers stieß. Der Kapitän fing leise fluchend an zu laufen. Er würde schon herausfinden, wo der Bastard die Nacht verbrachte.

24
    Ein goldener Feuerball stand am Horizont und malte mit seinen leuchtenden Strahlen satte rosarote und kühle lavendelblaue Streifen an den wolkenlosen Himmel. Tess, die am offenen Fenster stand, betrachtete eine Weile das friedliche Bild, bevor sie den Blick auf die Straßen senkte. Als sie den beiden Wachtposten unter ihrem Fenster zuwinkte, salutierten sie kurz. Von ihren Besitzern mit krummen Ästen angetrieben, zogen Esel mit Waren beladene Karren; Kinder jagten lärmend durch die Gassen; Ziegen und Hühner wanderten unbeaufsichtigt durch Höfe und Gärten. In der Luft lag ein fauliger Gestank, bei dem sich Tess der Magen umdrehte. Frauen in bunten Röcken und leichten Blusen drängten sich um den Brunnen in der Mitte des Platzes, um riesige Krüge mit Wasser zu füllen, zu plaudern und gelegentlich zu ihr hinaufzustarren. Als Tess ihnen zulächelte und winkte, machten sie betroffene Gesichter und knicksten dann. Sie fragte sich, wofür diese Frauen sie hielten. Für die Frau des Kapitäns oder die Schiffshure?
    Sie drehte sich um und musterte das Zimmer. Es war spärlich möbliert, aber sauber und ordentlich. Was würde sie jetzt für eine Klimaanlage geben oder eine Diät-Cola oder die Möglichkeit, in ihrem Bikini schwimmen zu gehen!

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