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Ein Pirat zum Verlieben

Ein Pirat zum Verlieben

Titel: Ein Pirat zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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abklopfte und sich zu Ram umdrehte. Dane wartete geduldig darauf, dass sein Freund seinen drahtigen Gegner bezwang, und griff erst ein, als es so aussah, als würde Ram bald ein paar Zähne verlieren.
    »Deine Fähigkeiten lassen nach«, bemerkte Dane spöttisch, die Hände auf die Schenkel gelegt und mühsam nach Luft ringend.
    »Es waren drei gegen einen, falls du es nicht bemerkt haben solltest.«
    Ein Mann griff von der Seite an. Dane holte mit einem lauten Uff! zu einem kräftigen Schlag aus, kippte nach vorn, verlor das Gleichgewicht und landete unsanft auf seinen vier Buchstaben. Er schaffte es nicht mehr, sich zur Seite zu rollen, bevor Ramsey auf ihn plumpste.
    »Ich treffe mich morgen mit ein paar Engländern«, antwortete er mit einem Grinsen auf seinen blutenden Lippen und rappelte sich hastig auf.
    »Wenn wir noch so lange leben«, murmelte Dane und kam mit erhobenen Fäusten wieder auf die Beine.
     
    In ein sehr züchtiges langärmliges Nachthemd und einen dazu passenden Morgenmantel gehüllt, führte Tess mit ihrem ständigen Hin- und Herlaufen den ohnehin schon zerschlissenen Teppich einem frühen Ende entgegen. Wie konnte er mich einfach hier absetzen und dann verschwinden? Mich allein lassen? Na ja, nicht ganz allein, dachte sie. Hinter der Wohnzimmertür befanden sich drei Wachtposten; unten im Schankraum des Gasthofs weitere vier bis fünf Leute von der Sea Witch; draußen lungerten noch Gott weiß wie viele im Hof und in den Ställen herum. Es war wie eine verdammte Festung, und Dane war irgendwo da draußen und hatte ein geheimes Treffen mit Ramsey. Bevor er ging, hatte Dane das gesamte obere Stockwerk des Gasthofs gemietet, sich für die Unterkunft entschuldigt und ihr versichert, das am nächsten Morgen ein Haus zu ihrer Verfügung stehen werde. Abgesehen von ein paar Flöhen und dem Umstand, dass die Räume einen neuen Anstrich vertragen hätten, fand Tess an dem Quartier nichts auszusetzen. Sie marschierte in ihr Schlafzimmer und ließ sich auf die Matratze fallen, so dass die Rossminze unter den Laken knirschte.
    Sie fühlte sich wie eine Gefangene, wusste aber genau, was sie ohne Danes Schutz zu erwarten hatte. Als sie vorhin den Schankraum betreten hatte, war so gut wie jeder der anwesenden Galgenvögel mit lüsternen Blicken in ihre Richtung marschiert, bis Dane und seine Männer gekommen waren. Ihre Redeweise und Umgangsformen machten die Leute stutzig, deshalb machte Tess kaum den Mund auf. Sie versuchte allerdings nicht, wie Dane zu reden. Viel zu umständlich und gestelzt! Meine Güte, ihr drehte sich schon der Kopf, wenn sie daran dachte, wie man einen Satz anfing. Plötzlich sehnte sie sich nach der Abgeschiedenheit auf der Fregatte. Mit der Ablehnung und dem Argwohn der Crew bin ich zurechtgekommen, dachte sie, aber würde dasselbe mit einer ganzen Insel funktionieren?
    Sie erstarrte, als vom Flur Geräusche durch die verschlossene Tür zu ihr drangen: Stimmen, Lachen, das Scharren von Stiefeln und viel Gestöhne. Dann hörte sie Schlüssel klimpern und eine Tür an die Wand schlagen. Sie stieg vom Bett und lief zu der Tür, die in Danes Zimmer führte.
    Als sie leise anklopfte, hörte sie im Nebenzimmer unterdrücktes Gelächter und Flüstern. Sinnlos betrunken, schloss sie und presste die Lippen zusammen, während sie geräuschlos die Tür öffnete, die Arme über der Brust verschränkte und sich an den Rahmen lehnte. Mehr als fünfzehn Mitglieder der Crew blickten auf und erstarrten vor Schreck. Blutende Nasen, blaue Augen, zerrissene Sachen, Schnitte, Schrammen und dunkle Blutergüsse zierten jeden Mann an unterschiedlichen Stellen. Zwei Männer, die gerade damit beschäftigt waren, einem dritten zum Tisch zu helfen, ließen ihn sang- und klanglos auf einen Stuhl fallen, als sie die Frau in der Tür stehen sahen. Der Mann stöhnte, sackte nach hinten und hängte seine Arme über die Rückenlehne, um sich aufrecht zu halten. Seine Gefährten grinsten unsicher.
    »O’Keefe. Hätte ich mir denken können. Sie bekommen einfach nicht genug von Ihren großen Auftritten, was?«
    »’n schönen Abend, Mädchen.« Er grinste und starrte sie aus seinen verschwollenen Augen an.
    »Ich kann nur hoffen, dass die anderen noch schlimmer aussehen als Sie.« Diese Bemerkung wurde mit Gelächter quittiert, aber Tess brachte die Crew mit einem Blick zum Verstummen. Erwachsene Männer starrten wie schuldbewusste kleine Jungen auf den Fußboden. »Jesus, was für ein Schlamassel!« Sie kam

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