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Ein Pirat zum Verlieben

Ein Pirat zum Verlieben

Titel: Ein Pirat zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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herein, ging zur Kommode und holte Schüssel, Krug und Waschlappen.
    »Wir haben gewonnen, M’lady«, warf Gaelan ein und wischte sich Blut von der Lippe. Die anderen stimmten herzhaft zu.
    »Tja, unser Erster hat einen Schurken fertig gemacht, der doppelt so schwer war wie er«, sagte ein Matrose bewundernd.
    »Woher willst du das denn wissen, Cam? Als ich dich das letzte Mal gesehen hab’, hast du gerade den Admiral der Meerengen gespielt.« Schallendes Gelächter ertönte, und der junge Seemann wurde feuerrot. Tess, die jetzt von den anderen erfuhr, worum es bei der Kneipenschlägerei gegangen war, erriet, dass der junge Mann sich offenbar bei einem anderen in den Schoß übergeben hatte.
    Die Tür zum Flur öffnete sich, und Duncan und Higasan kamen mit Verbandszeug und Heilsalben anmarschiert. Die Männer traten beiseite, und Tess’ Augen weiteten sich, als sie sah, wer noch gekommen war. »Verdammt!« Sie stellte Schüssel und Krug mit einer zornigen Geste auf den Tisch und schob die Leute aus dem Weg. Seine Jacke ordentlich über den Arm gelegt, blieb Dane regungslos stehen, während sie ihn von oben bis unten musterte und dann sein Gesicht nach unten zog, um den Schaden zu begutachten. Sein Kinn war blau geschlagen, und seine Unterlippe und Fingerknöchel bluteten.
    Er warf einen Blick auf die Versammlung im Raum und sah dann stirnrunzelnd Tess an. »Es ist spät, Tess. Warum bist du nicht im Bett?«
    »Du hast es nötig. Hinsetzen!«, befahl sie und zeigte auf einen Stuhl. Mehrere Männer wichen vor ihr zurück, als sie Dane zum Tisch lotste und ihn auf den Stuhl stieß.
    »Geh zu Bett, Mädchen, oder zieh dir etwas an.« Er machte Anstalten, seine Jacke über ihre Schultern zu ziehen, aber sie schüttelte sie ab, wobei sie dem grinsenden Ramsey einen bitterbösen Blick zuwarf. »Sie sind ein egoistischer Idiot, Ramsey O’Keefe! Wie konnten Sie ihn nur in so etwas hineinziehen?«
    Dane unterdrückte ein Lächeln. »Tess, bitte, es war nicht allein seine Schuld.«
    »Komm mir nicht so!« Sie stieß seine Hand von ihrem Arm. »Es ist ihm doch ein Hochgenuss, Stunk zu machen! Schau ihn an! Er weiß nicht, ob er grinsen oder bluten soll! Jesus!« Sie tauchte das Tuch ins Wasser und drückte es energisch aus. »Er macht eine verheiratete Frau an und wundert sich, wenn ihr Mann ihm die Visage polieren will!«
    »Wirklich, Tess, so schlimm war es nicht.«
    »Und du!« Jetzt richtete sich ihre Wut gegen Dane. »Du musstest ihn wohl unbedingt herausprügeln!« Ihr Blick flog zu Ramsey. »Haben Sie vergessen, dass er eine Gehirnerschütterung hatte?« Trotz ihres Zorns tupfte sie sanft Danes Kinn und Lippen ab.
    Dane zuckte zurück. »Das sind doch nur Kratzer! Lass das!«
    »Ich habe einige Wunden, die Ihre liebevolle Pflege brauchen könnten, M’lady.«
    Tess warf Ramsey einen Blick zu, der darauf abzielte, ihn zu einem Hamburger zu verarbeiten.
    »Vorsicht, Ram«, sagte Gaelan. »Nach der momentanen Stimmung der Dame zu urteilen, könntest du dich mit durchschnittener Kehle wiederfinden, fürchte ich.« Die übel zugerichtete Truppe lachte.
    »Ihr findet das wohl sehr komisch?« Sie schleuderte den Lappen so heftig in die Schüssel, dass Wasser auf den Tisch spritzte. »Stimmt’s?«
    »Ja«, gluckste Ram. »Sie sind hinreißend, wenn Sie verstimmt sind, Mädchen.«
    »Verstimmt? Verstimmt ist man, wenn man im Restaurant etwas anderes bekommt, als man bestellt hat! Er hatte eine Gehirnerschütterung, um Himmels willen!« Sie musterte jeden Einzelnen von ihnen, bis ihr tränenfeuchter Blick bei Dane angelangt war. »Und ein weiterer Schlag auf deinen Kopf hätte dein Tod sein können!« Sie drehte sich abrupt um, lief mit flatternden Nachtgewändern aus dem Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu.
    Das dumpfe Krachen hallte über den Flur.
    Ramsey seufzte, stützte beide Ellbogen auf den Tisch und hielt sich den schmerzenden Schädel. Was Tess gesagt hatte, traf ihn bis ins Mark. »Gott steh mir bei, Dane, ich habe überhaupt nicht an das Risiko gedacht.« Der Stuhl knarrte unter seinem Gewicht, als er sich zurücklehnte. »Heiliger Himmel, diesmal beneide ich dich wirklich nicht.«
    Dane stand auf und ging zur Tür, um sie geräuschlos zu öffnen und hinter sich abzusperren.
    »Sie liebt ihn, stimmt’s?«, sagte Aaron in das Schweigen hinein.
    Duncan sah betont zu Captain O’Keefe, als er dem Ersten Offizier der Triton antwortete. »Und wann sind Sie zu dieser brillanten Erkenntnis gelangt, äh …

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