Ein Pirat zum Verlieben
entgegenkommenden Mann geheiratet.«
Dane sah das kurze unruhige Flackern in ihren Augen. »Was bedrückt dich, Tess?«, fragte er stirnrunzelnd, als er spürte, dass sie sich unter ihm verkrampfte, und verlagerte sein Gewicht, indem er sich auf die Seite legte und sich an sie schmiegte.
»Ach Gott.« Sie rieb sich die Stirn. »Ich bin völlig ungeeignet für die Ehe.« Ihre leisen Worte klangen beinahe verzweifelt. »Ich habe keine Ahnung, wie man in diesem Jahrhundert lebt. Ich kann ohne elektrischen Strom nicht kochen. Ich habe in einer Welt mit Maschinen und Fertigmahlzeiten gelebt und …«
»Tess«, unterbrach er sie ruhig. »Wenn du es nicht wünschst, brauchst du keinen Finger zu rühren. Um diese Dinge kümmern sich die Dienstboten.«
»Du hast Dienstboten?«, jammerte sie. »Na, großartig! Ich kann mich ja nicht einmal daran gewöhnen, dass Duncan mich ständig bemuttert, ganz zu schweigen von einer ganzen Dienerschar.« Sie machte eine Pause und beäugte ihn misstrauisch. »Bist du eigentlich sehr reich?«
Seine Lippen zuckten; sie wirkte fast ein bisschen beleidigt bei der Vorstellung. »Es wird dir an nichts fehlen, Liebste.«
»Vorsicht, Dane, das ist für jede Frau eine heikle Frage.«
»Bring mich ruhig ins Armenhaus, kleine Hexe«, murmelte er träge und beugte sich vor, um sich an den Schätzen zu weiden, die sich seinen Blicken boten. »Ich gebe offen zu, dass ich dich nicht geheiratet habe, weil du stille Häuslichkeit in unsere Ehe bringen würdest.« Er öffnete den Mund.
»Warum dann?« Die Worte kamen fast ein wenig ängstlich von ihren Lippen, und ihr Körper wurde stocksteif. Dane hielt auf dem Weg zu seinem Ziel inne, lehnte sich zurück und sah ihr forschend ins Gesicht. Und er sah, dass ihr Herz offen vor ihm lag, gewappnet und bereit für die Wahrheit, auch wenn sie ihr vielleicht wehtat. Ach, Liebste, was für ein zerbrechliches und tapferes Geschöpf du doch bist, dachte er.
»Ganz einfach, Tess.« Seine Finger strichen leicht über ihre Wangen. »Weil ich verrückt bin vor Liebe zu dir.«
Ihre Augen weiteten sich ein wenig, und er hörte, wie sie scharf den Atem einzog.
»Du sagst das nicht nur, weil ich einen anständigen Kapitän aus dir gemacht habe«, brachte sie mit dünner Stimme heraus, »oder, Dane?«
Ein zärtliches Lächeln erhellte seine Züge. »O nein, meine Süße, nein!«
Heiße Tränen schimmerten in ihren weichen grauen Augen. »Ich hätte nie gedacht, dass irgendein Mann das könnte.« Ihre Unterlippe bebte, und sie schloss die Augen, um den Tränenstrom zurückzuhalten. Aber schon liefen sie wie Kristalltropfen über ihre Wangen. Ihre Stimme brach, als sie flüsterte: »Ich liebe dich auch.«
Danes Herz hämmerte an seinen Brustkorb, um dann, wie ihm schien, einen ganzen Schlag auszusetzen, bevor es wild klopfte. Alles verschwamm vor seinen Augen, und er zog sie schnell an sich, um ihr Gesicht und ihren Hals mit Küssen zu überschütten. Sie weinen zu sehen, brach ihm das Herz.
»O Gott.« Er drückte ihren Kopf an seine Brust. »Weine nicht, Tess, bitte. Ich kann es nicht ertragen.«
»Ach, halt den Mund, das ist Frauensache. Das verstehst du nicht.«
»Wenn du meinst.«
»Hast du eine Wahl?«
Er grinste in sich hinein. »Ich glaube, ich habe mich in dich verliebt, als du frank und frei zugegeben hast, meine Räume durchsucht zu haben.«
»Kajüte«, verbesserte sie ihn und schniefte, während sie ein Bein über seinen Oberschenkel legte. »Das ist schon so lange her. Warum hast du es mir nicht früher gesagt?«
Seine Hand schloss sich um ihren sanft gewölbten Po. »Du solltest nicht den Eindruck haben, dass ich es nur sage, um dich hier zu behalten.«
Sie gab ihm einen leichten Klaps. »Eine lahme Ausrede, Blackwell. Es ist ja nicht so, dass ich jederzeit nach Belieben durch die Zeit reisen kann.« Dann lehnte sie sich zurück und bot ihren Busen seinem hungrigen Blick dar. Dane senkte mit einem vielsagenden Lächeln den Kopf.
Sie stieß ihn an die Schulter. »Du, ich weiß nicht einmal, wo du lebst – oder treibst du dich zum Wohle Amerikas ständig auf See herum?«
Gott, er liebte die Art, wie sie sprach. »Meine Familie hat Land im Territorium Florida gekauft. Es fängt eben an, Zuckerrohr hervorzubringen und Früchte von den Bäumen, die ich aus den Tropen mitgebracht habe«, antwortete er, bevor er wieder den Hautkontakt suchte, der ihm verweigert worden war.
Wieder hielt sie ihn zurück. »Es sind nicht zufällig
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