Ein Pirat zum Verlieben
beide Hände zärtlich um ihre schmale Taille gelegt. Der Vollmond, der an einem tiefdunklen Himmel stand, übergoss das Paar mit silbrig schimmernden Streifen.
Das Tier schwenkte scharf zu der Baumlinie ab, und als sie die Abgeschiedenheit der kleinen Lagune erreicht hatten, ließen sich die beiden vom Rücken des Pferdes gleiten und fanden in einer leidenschaftlichen Umarmung zueinander, wobei ihre Silhouetten unter dem Schutz der Palmen zu einer einzigen verschmolzen. Meerwasser strömte wie flüssiges Kristall über die rauen Felsen, um sich mit einem sanften Plätschern in das kleine Becken zu ergießen. Das winzige Reich umfing die Liebenden und ließ sie doch mit ihrem Begehren und den Elementen allein.
Eine einsame Gestalt stand regungslos auf einer Klippe über der Bucht und beobachtete ungerührt das Liebespaar. Die Lippen des Beobachters verzogen sich zu einem schmalen Lächeln, als der Mann aus seiner Hose schlüpfte, dann der Frau das dünne Nachthemd über den Kopf zog und es achtlos beiseite warf, bevor er mit ihr ins Wasser lief. Der Fremde ließ die Frau nicht aus den Augen. Ihr Körper war schlank und geschmeidig, eine perfekte Skulptur in Alabaster, dachte er, als sie ins Wasser eintauchte. Er beobachtete die ausgelassenen Spiele der beiden, die Lippen des Mannes auf ihrer Haut, auf ihren Brüsten, seine Hände an ihren intimsten Stellen. Seine Ohren fingen leise, wollüstige Laute auf. Plötzlich hob der Mann sie abrupt auf die Felsenkante, spreizte ihre Beine und drang schnell in sie ein. Seine rhythmischen Bewegungen wurden immer schneller, bis ihr verzückter Lustschrei bis zu der Stelle ertönte, wo der Fremde stand.
Gelangweilt von dem Anblick, wandte Phillip sich ab. Er hatte das Paar seit dem Vorabend von der anderen Straßenseite aus beobachtet und das und Ähnliches schon viel zu oft gesehen. Eine wirklich nützliche Erfindung, das Fernglas, dachte er bei sich, als er sich in den Sattel seines Pferds schwang und vorsichtig den steilen Weg zur Stadt hinunterritt. Das Läuten der Kirchenglocken hatte Neugierige angelockt, und die weniger Ehrenhaften unter ihnen waren zu Phillip gekommen. Nur eine kleine Summe hatte den Besitzer gewechselt, um in Erfahrung zu bringen, wer geheiratet hatte. Sein einziger Feind war hier, auf seiner Insel. Phillip gehörte sogar das Haus, in dem Blackwell und seine Braut wohnten. Phillip gehörte alles hier. Und was für ein glücklicher Zufall, dachte er mit einem Pochen in den Lenden, dass Danes Braut so schön und jung war.
»Du bist ein verdammter Narr, Blackwell«, sagte er leise. »Du hast mir deine einzige Schwäche vor die Füße gelegt.«
Phillip hielt sich im Schatten versteckt, um das Paar im Stall zu beobachten. Dane verschwendete seine Zeit damit, das Pferd zu striegeln, während dieses appetitliche Persönchen geduldig neben der Tür stand und wartete. Phillip schob sich lautlos näher, um die Frau besser sehen zu können, deren Reize von dem durchsichtigen Nachthemd im weichen Licht der Laterne kaum verhüllt wurden. Sein Blick fixierte die dunkle Stelle zwischen ihren Schenkeln. Es juckte ihn in den Fingern, sie in seine Gewalt zu bekommen und zu nehmen, auf jede Art, die ihm gefiel. Und dafür zu sorgen, dass Dane bis ins kleinste Detail alles darüber erfuhr. Vielleicht sogar zuschauen musste, überlegte Phillip, um im nächsten Moment, als sie sich abrupt zum Tor umdrehte, hastig zurückzuweichen. Ahnungslos ging sie auf ihn zu, mit vorsichtigen Schritten, und sah suchend nach links und rechts. Sie hob ihr Hemd und wandte sich nach rechts. Er lächelte, als Dane panisch zur Tür herausgeschossen kam und laut ihren Namen rief. So, Blackwell, deine Schwäche hat also einen Namen. Tess.
Die Sonne warf ihre sanften Strahlen in das Schlafzimmer, als Dane die Bänder des durchsichtigen Bettvorhangs löste, um seine schlafende Frau von dem feinen Stoff wie von einem hauchzarten Kokon einhüllen zu lassen. Sein Blick wanderte langsam über ihre stillen Züge, so glatt und makellos, zu der Wolke schwarzer Haare, die sich um die cremige Haut auf ihrem Bücken bauschte, weiter zu der Decke, die achtlos über ihre Hüften geworfen war, und zu ihren sanft gerundeten Pobacken. Das leidenschaftlichste Geschöpf, das er kannte. Und das ich je kennen werde, dachte er mit einem müden Lächeln. Er war erschöpft, ausgebrannt wie eine alte Pfeife. Er hatte den Überblick verloren, wie oft sie seit ihrer Trauung miteinander geschlafen hatten. Du
Weitere Kostenlose Bücher