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Ein Pirat zum Verlieben

Ein Pirat zum Verlieben

Titel: Ein Pirat zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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er. »Und es gibt keine anderen.« Die frischen Sachen über den Arm geworfen, musterte er sie. Sie war fast an der Tür. »Und wenn Sie auch nur einen Fuß vor diese Kajüte setzen, Lady Renfrew, trage ich sie höchstpersönlich zurück.«
    Tess wirbelte herum. »Lady Renfrew? Tragen Sie nicht ein bisschen dick auf, Kapitän?«
    »Sie sind Schottin, nicht wahr?« Er hielt den Atem an.
    Rauchgraue Augen verengten sich. »Ja.« Gewissermaßen, dachte sie. »Woher wissen Sie das?«
    Er ignorierte die Frage, hielt ihrem Blick stand. »Kommen Sie her, Lady Renfrew.«
    Tess versteifte sich. »Kommt nicht in Frage, Blackwell.« Für wen hielt er sich eigentlich?
    Freches kleines Ding, dachte er, verzog aber keine Miene. »Bitte.« Er machte eine gleichgültige Handbewegung. »Gehen Sie.« Sie wandte sich zur Tür. »Einhundertachtzig kernige Burschen, die seit Monaten keiner Frau mehr in die Nähe gekommen sind, werden sich an Ihrer verführerischen Aufmachung erfreuen.«
    Ihre Schultern sackten hinab. »Hat Ihnen schon mal jemand gesagt, dass Sie ein echtes Ekelpaket sein können?«
    »Pardon?« Dann erriet er, was sie meinte, und lachte leise.
    Sie stemmte die Hände in die Hüften und starrte ihn an. »Wenn das Ihre Kajüte ist, wo haben Sie dann geschlafen?«
    Dane verschränkte die Arme vor der Brust und zerknitterte dabei seine Kleidung. »Das braucht Sie nicht zu bekümmern.«
    Tat es aber. »Wo?«
    »Lady Renfrew«, warnte er sie.
    Irgendetwas in ihr hakte aus. »Ich heiße Tess, verdammt! Schlicht und einfach Tess! Weder Mistress noch Madame noch Lady Irgendwas! Machen Sie nicht etwas aus mir, das ich nicht bin!« Sie drehte sich scharf um und lehnte die Stirn an die Tür, wütend über die Entdeckung, dass sie die Kontrolle verlor – über alles und noch dazu sehr schnell. Improvisieren, mit allem, was zum Überleben zur Verfügung steht; anpassen, an Sitten und Gebräuche der Umgebung; Hindernisse überwinden, eins nach dem anderen. Das war das oberste Gebot. Tess richtete sich auf und unterdrückte die Tränen, die ihr in den Augen brannten.
    Dane betrachtete ihre niedergeschlagene Gestalt. Warum leugnete sie ihre Herkunft?, fragte er sich und trat zu ihr. Er hob die Hände, um sie auf ihre Schultern zu legen, getrieben von dem plötzlichen Verlangen, sie fest in die Arme zu nehmen und ihr eine Zuflucht vor ihren geheimen Ängsten zu bieten. Aber er ließ die Hände wieder sinken, als er sah, wie sie ihr Rückgrat durchdrückte, und ballte die Fäuste, um den Drang zu unterdrücken, sie zu berühren.
    »Ist Ihnen nicht gut?« Seine Stimme war dicht bei ihrem Ohr, und sein weicher Tonfall tröstete sie.
    »Nein, es geht mir gut. Das heißt, es wird mir gut gehen, sobald ich etwas zum Anziehen finde.«
    »Duncan wird Ihnen unverzüglich passende Kleidungsstücke bringen.«
    »Danke. Ich drehe hier drinnen noch durch. Ich brauche frische Luft – und Freiheit.«
    »Versprechen Sie mir, nicht ohne mich aus dieser Kajüte zu gehen.« Er war immer noch für ihre Sicherheit verantwortlich.
    »Bin ich eine Gefangene?«
    »Natürlich nicht.«
    Sie drehte sich um. »Warum dann?« Er stand ganz nah bei ihr. So nah, dass sie die winzigen Fältchen in seinen Augenwinkeln sehen konnte, die unglaublich dichten Wimpern, den leichten Anflug von Bart auf seinen Wangen. Ein Schweißtropfen rann träge von seiner Halsbeuge über seine Brust, um in dem tiefen Ausschnitt seines spitzenbesetzten Kragens zu verschwinden. Plötzlich wünschte sie, sie könnte den Pfad des Tröpfchens mit dem Finger nachziehen. Lächerlich.
    »Was ich gesagt habe, entspricht der Wahrheit, Lady Renfrew.« Er lächelte über ihre missmutige Miene. »Meine Crew befindet sich seit Monaten auf See. In unserem letzten Hafen durften sie nicht an Land gehen …«
    »Schon gut, schon gut.« Sie hob eine Hand. »Ich bin im Bilde.« Einhundertachtzig abgebrühte Geilspechte.
    »Wenn Sie wünschen, kann Duncan Ihnen Wasser zum Waschen bringen.«
    »Warum, rieche ich?«
    Er blinzelte verdutzt. »Ich bitte um Vergebung, Mylady. Es war nicht meine Absicht anzudeuten …«
    Sie verdrehte die Augen. »Meine Güte, sind Sie eigentlich nie locker, Blackwell? Tun Sie nie etwas nur für sich?«
    Seine Augen blitzten, so dass sie fast weiß wirkten. Es wirkte bedrohlich.
    »Nein, nicht mehr.«
    Er drängte sich an ihr vorbei, stieß die Tür auf und ging hinaus. Tess schloss behutsam die Tür hinter ihm. Der Mann war verletzt und zornig – und versteckte es.
     
    »Als ob

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