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Ein Pirat zum Verlieben

Ein Pirat zum Verlieben

Titel: Ein Pirat zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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fein geschnittenen Mund, und sie leckte sich unwillkürlich die Lippen. »Vorsicht, Captain Blackwell. Sie könnten Ihre Worte bereuen.«
    Minzgrüne Augen glitten langsam über ihre bloßen Schultern, verheilt und glatt und golden, dann zu der knospenden Fülle ihrer Brüste, bevor er sich zwang, in diese bezwingenden rauchgrauen Augen zu schauen.
    »Nein, meine Zauberin«, murmelte er rau. »Das bezweifle ich ernstlich.«
    Tess versuchte, auf das Wenige, was ihr an Fassung geblieben war, zurückzugreifen, als er die Tür aufstieß und sie zur Vorsicht beim Überschreiten der hohen Schwelle mahnte. Ich spiele mit dem Feuer, dachte sie benommen, weit, sehr weit außerhalb meiner Preisklasse. Der Gang war schmal und feucht und ihre Röcke nahmen den meisten Platz ein. Seinen warmen Körper so nah an ihrem zu spüren, schien sie noch mehr zu verwirren, und sie klammerte sich an seinen Arm, als das Schiff hin und her schwankte.
    Er starrte sie an, seine Hand an ihren Rücken gelegt, ihren duftenden, anschmiegsamen Körper leicht an seinen gedrückt. Dane glaubte nicht, dass schon jemals in seinem Leben eine Frau diese Wirkung auf ihn gehabt hatte.
    »Hier entlang.« Er zeigte auf den Niedergang, und Tess ging voran, wobei sich ihre Beine ohne Mühe den Bewegungen des Schiffs anpassten. Er streckte eine Hand aus und ermahnte sie, ihre Augen abzuschirmen, bevor er die breite, ovale Tür öffnete und ihr auf das Deck hinaushalf.
    Helles Sonnenlicht ergoss sich über sie, und Tess schloss die Augen vor dem gleißenden Glanz, während sie ihr Gesicht dem Himmel entgegenhielt und in den warmen Strahlen badete. Mit tiefen Zügen atmete sie die klare, salzige Luft ein, füllte immer wieder aufs Neue ihre Lungen, ohne sich bewusst zu sein, welch einen durch und durch weiblichen Anblick sie Dane bot.
    Ein leichter Wind spielte mit den kurzen, rötlichen Strähnen, die ihr Gesicht einrahmten, und eine zarte Hand hob sich, um sie zurückzustreichen und wie goldene Strahlen auf ihrem Teint zu leuchten. Ihr Kleid raschelte verheißungsvoll, und Dane ließ seinen Blick von dem sanften Heben und Senken ihrer vollen Brüste über die schlanke Säule ihres Halses zu ihren heiteren Gesichtszügen wandern. Bezaubernd. Die Verwandlung von dem mutwilligen Kobold in seinem Morgenmantel in dieses hinreißende Geschöpf traf ihn völlig unvorbereitet. Ein merkwürdiges Gefühl beschlich ihn, und er kämpfte gegen das selbstsüchtige Verlangen an, sie in seine Kajüte zurückzugeleiten und dort einzusperren. Mit ihm.
    »Ein herrliches Gefühl, wieder draußen zu sein! Danke«, wisperte sie glücklich. Dann wappnete sie sich innerlich, bevor sie die Augen aufschlug und einen ersten Blick auf sein Kriegsschiff aus dem achtzehnten Jahrhundert warf. Ihr stockte der Atem.
    Es war gewaltig.
    Die Szene zeigte ein buntes Durcheinander hektischer Betriebsamkeit. An die hundert Männer verschiedenster Hautfarben und Größen liefen geschäftig über das Deck, schlangen Taue, flickten Segel, polierten, zogen die Takelage zurecht. Einige, deren muskulöse Oberkörper vor Schweiß glänzten, warfen sogar Netze aus. Keiner der Männer, die sie sehen konnte, trug Schuhe. Die meisten von ihnen hatten ihr Haar im Nacken zusammengebunden wie Blackwell, aber ungeachtet der eigentlichen Farbe schienen die kurzen Pferdeschwänze der Crew ausnahmslos glänzend schwarz zu sein. Geteert? So etwas nannte man ein Auge für Details. Der Wind schlug um und es kribbelte in ihrer Nase, als ihr der durchdringende Geruch ungewaschener Leiber entgegenschlug. O Mann! Das war zu viel! Noch nie etwas von Seife gehört, Jungs?, fragte sie sich und wandte ihr Gesicht aus der Windrichtung. Die Männer schienen sie und ihren Kapitän nicht zur Kenntnis zu nehmen. Bis er etwas sagte.
    »Der große Rundgang, M’lady?«
    Köpfe fuhren herum, und Tess entging die Feindseligkeit nicht, die sich ausschließlich gegen sie zu richten schien. Etliche Augenpaare wurden zusammengekniffen, und mehrere Männer kehrten ihr abrupt den Rücken zu. Andere gafften sie mit offenem Mund von oben bis unten an und gaben ihr das Gefühl, eine Art Missgeburt zu sein. Ein Mann ließ seinen Schrubber fallen und wich offensichtlich entsetzt zurück.
    Verübelten sie es ihr so sehr, dass sie in ihr kleines Spiel eingedrungen war? Aber dass sie Angst vor ihr hatten …?
    Tess bemerkte nichts von dem vernichtenden Blick, mit dem der Kapitän seine Mannschaft bedachte.
    »Lady Renfrew?«
    Tess fuhr herum und

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