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Ein Pirat zum Verlieben

Ein Pirat zum Verlieben

Titel: Ein Pirat zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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meinen Sie?«
    Er legte eine Hand auf sein Herz. Seine Augen blitzten. »Autsch! Jetzt haben Sie mich mit den Giftpfeilen, die Sie in mein zartes Herz schießen, zutiefst verwundet, schöne Dame.«
    »Dafür ist Ihre Haut zu dick, O’Keefe«, murmelte sie, ein Lächeln in den Augen.
    »Sie haben sämtliche Schichten durchbohrt, M’lady.«
    Sie zog eine geschwungene Augenbraue hoch. »Gibt es Rinderhaut, die so weich ist?«
    Gaelan versuchte sein Grinsen zu unterdrücken, aber Ramsey warf den Kopf in den Nacken und lachte laut.
    »Oje, haben Sie aber eine scharfe Zunge, Mädchen. Welchen Grund habe ich Ihnen gegeben, bitte, dass Sie so hart mit mir ins Gericht gehen?«
    »Ich bin nicht hart, Captain O’Keefe. Aufrichtig wäre das passendere Wort, denke ich. Sie sind ein schamloser Herzensbrecher, das sieht man auf den ersten Blick.«
    Ramsey gefiel ihre Offenheit. »Süßes Kind«, sagte er und nahm ihre Hand, »gibt es denn keinen Weg, Ihr kaltes Herz zu erobern?«
    Sie befreite sich aus seinem Griff. »Ich wusste nicht, dass es zu haben ist.«
    Ramsey, der über ihre Worte nachdachte, runzelte die Stirn. »Suchen nicht alle volljährigen Damen den Mann ihres Herzens und heiraten?«
    »Sie sind schon volljährig?«
    Ihre Bemerkung brachte die Männer, die in der Nähe saßen, zum Lachen. Ramsey stieß einen tiefen Seufzer aus. »Ich fürchte, ich werde in nächster Zeit nicht heiraten.«
    Ihre Augen funkelten. »Es sei denn, jemand hält Ihnen die Pistole an die Brust, nicht wahr?« Ramsey errötete leicht. »Warum glauben Männer, Frauen hätten nichts anderes im Kopf als Heirat, Kinder, Kochen, Putzen und Wäsche waschen? Haben Sie jemals Wäsche gewaschen, Kapitän?«
    Ramsey schüttelte den Kopf. »Und Sie?«, fragte er.
    »Sicher.«
    Ram war schockiert. »Gewöhnlich überlässt eine Dame solche Arbeiten den Dienstboten«, sagte er zu ihr. Alle anderen am Tisch sahen sie eigenartig an.
    Sie hob trotzig das Kinn. »Arbeit schändet nicht, haben Sie das noch nie gehört?« Zu ihrer Genugtuung sahen die Männer leicht beschämt aus. »Ich habe immer selbst für mich gesorgt, Kapitän O’Keefe, und Wäsche waschen ist echt das Letzte. Nicht gerade das, womit man sich gern die Zeit vertreibt.« Tess wusste, dass im Jahr 1789 die Wäsche beim Waschen auf Steinen ausgeschlagen wurde. »Und mit Sicherheit nicht Ziel Nummer Eins in meinem Leben.«
    »Und dürfte ich fragen –«, er zog die Augenbrauen zusammen, »–was Ziel Nummer Eins ist?«
    Tess sah zu Dane und stellte fest, dass er zuhörte. »Vor ein paar Wochen hätte ich Ihnen diese Frage beantworten können, aber heute bin ich mir nicht mehr sicher«, sagte sie leise.
    »Werden Sie nach Hause zurückgehen?« Ramsey beobachtete, wie sich ihre Miene verdüsterte. Sie starrte auf ihren Teller.
    »Das kann ich nicht, O’Keefe. Ich kann nie mehr nach Hause zurück.« Weil mein Zuhause nicht existiert. Einen Moment lang dachte sie an Penny und hoffte, dass es mit ihrer Karriere weiter bergauf ging. Dann ging ihr schlagartig auf, dass Penny erst in hundertfünfundsiebzig Jahren zur Welt kommen würde!
    »Es gibt doch sicher Menschen, die sich Sorgen um Sie machen? Verwandte? Ihre Eltern vielleicht?« Aufrichtiges Mitgefühl schwang in Ramseys Stimme mit.
    »Kaum.« Sie sah Dane an. »Ein Auto – ein Unfall mit einem Wagen«, korrigierte sie hastig. Ein betrunkener Autofahrer, wütete sie im Stillen. Wie sollte sie erklären, dass sie auf den Boden des geparkten Wagens geschleudert worden und mit einer ausgerenkten Kniescheibe davongekommen war, während ihre Pflegeeltern ums Leben gekommen und ihr Traum, an den Olympischen Spielen teilzunehmen, endgültig zerstört worden war.
    »Ich bedaure Ihren Verlust, M’lady«, sagte Ramsey. Dane, der zugehört hatte, war einen Moment lang verwirrt. Wenn ihre Familie sie nicht ausgesetzt hatte, wer dann? War sie tatsächlich in Todesangst vom Schiff gesprungen? Früher hatte er diese Behauptung als das wirre Gerede einer Geistesgestörten abgetan, aber jetzt …
    »Danke, O’Keefe. Woher kommen Sie?«, fragte sie, um das Thema zu wechseln.
    »Ich stamme aus Lexington, M’lady.«
    »Wie kommt es, dass Sie keinen Akzent haben?«
    »Vielleicht daher, dass ich seit einem Zeitraum von annähernd fünfzehn Jahren kaum einen Fuß an Land gesetzt habe.«
    »Meine Güte! So lange sind Sie schon an Bord eines Schiffs?«
    »So ist es. Seemann bleibt Seemann.« Er konzentrierte sich wieder auf sein Essen.
    »Sie auch,

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