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Ein Pirat zum Verlieben

Ein Pirat zum Verlieben

Titel: Ein Pirat zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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Mr. Thorpe?«
    Gaelan, der entzückt war, dass sie endlich auch seine Gegenwart zur Kenntnis nahm, schluckte. »Nein, ich bin leider nicht so viel herumgekommen wie Captain O’Keefe, M’lady. Es ist erst zehn Jahre her, seit ich die Plantage meiner Familie in North Carolina verlassen habe.«
    Tess lehnte sich entspannt zurück und sah von einem zum anderen. »Ich wette, Sie beide haben an der Ostküste eine Spur gebrochener Herzen hinterlassen.«
    »Diese Ehre kann ich nicht für mich in Anspruch nehmen, M’lady«, erwiderte Gaelan mit einem leisen Lachen. »Ich habe bei den Damen nicht den Ruf wie die Kapitäne Blackwell und O’Keefe …« Er brach ab, als ihr Lächeln verblasste. »Verzeihung, Lady Renfrew. Ich hatte nicht die Absicht, Sie zu kränken.«
    »Das haben Sie auch nicht.« Ihr Blick wanderte zu O’Keefe. »So – Sie und Blackwell haben also einen Ruf?«
    Ramsey lehnte sich näher zu ihr. »Ist es möglich, dass ich Eifersucht in ihrer Stimme höre?«
    Sie lachte, ein warmer, kehliger Laut, der Ramsey bis ins Herz traf.
    »Nein, wohl kaum.« Sie kostete den Fisch. »Was für einen Ruf denn, Mr. Thorpe?«
    Er wirkte verlegen. »Keinen, über den ich mit einer Dame sprechen möchte«, murmelte er und wandte den Blick ab.
    »Ach so, die Art Ruf.« Sie zwinkerte ihm zu. »Beruhigen Sie sich, Mr. Thorpe. Männer und Frauen sind ein Bestandteil des Lebens.«
    »Freut mich, das aus Ihrem Mund zu hören, Lady Renfrew«, murmelte Ramsey mit seidenweicher Stimme.
    Tess warf ihm von der Seite einen Blick zu. »Vorsicht, Freundchen.« Sie war nahe genug, um den herben Duft seines Toilettenwassers zu riechen, die unglaubliche Länge seiner Wimpern zu bewundern. Irgendwann, dachte sie, kriegt er, was er verdient. Er wird sich rettungslos in eine Frau verlieben, die sich von seinem guten Aussehen und seinem Charme nicht im Geringsten beeindrucken lässt. Insgeheim hoffte sie, es mitzuerleben und den Mann leiden zu sehen.
    »Nein, ich glaube, wenn wir unser Militär verstärken, entsteht nur der Eindruck, dass wir den Kampf suchen«, sagte gerade jemand laut genug, dass sie es hören konnte. Tess spitzte die Ohren.
    »Sie wollen, dass die Vereinigten Staaten den Briten schutzlos ausgeliefert sind?«, bemerkte Dane.
    »Sie werden es nicht wagen, uns anzugreifen!«
    Doch, dachte Tess, und zwar im Jahr 1812.
    Dane lächelte den jungen Offizier nachsichtig an, bevor er sich die Lippen abwischte und dann die Serviette auf seinen Teller legte. »Wir sind eine junge Nation, Mr. Fleming, mit einer Regierung, die kaum den Kinderschuhen entwachsen ist.«
    »Aber Sie wollen, dass wir uns im militärischen Bereich mit Ländern wie England und Frankreich messen und …«
    »Das können wir«, warf Ramsey ein. »Haben wir nicht alle bewiesen, dass es möglich ist?« Zustimmendes Geraune setzte ein.
    »Ich bin Ihrer Meinung.« Alle Köpfe drehten sich zu Tess um, und die Männer starrten sie erstaunt an.
    »Ich bitte um Verzeihung, M’lady«, sagte Fleming. Es schien ihn zu ärgern, dass sie sich in das Gespräch einmischte.
    Tess sah auf allen Gesichtern kaum verhohlenen Mangel an Respekt vor ihren Ansichten. Sie beugte sich vor. »Ich gebe Dane … Captain Blackwell Recht. Wenn andere Großmächte in uns ein leichtes Ziel sehen, mit ungeschützten Häfen, dann sind wir ihren Angriffen ausgeliefert. Aber wenn wir unsere Marine verstärken, um diesen Staaten ebenbürtig oder überlegen zu sein, werden sie begreifen, dass wir es ernst meinen und es sich zweimal überlegen, bevor sie sich zu einer Invasion entschließen.«
    Plötzlich herrschte Schweigen. Dane, der unter gesenkten Wimpern zu ihr sah, bewunderte sie für ihre Courage, sich an einem Gespräch zu beteiligen, das sie nach der allgemeinen Auffassung nichts anging. Er beugte sich vor, stützte die Ellbogen auf den Tisch und legte das Kinn auf seine verschränkten Hände.
    »Und was schlagen Sie vor, in dieser Situation zu tun, Lady Renfrew?«
    Tess ignorierte seinen gönnerhaften Ton und holte tief Luft, während sie im Geist zweihundert Jahre zurückging. »Genau das, was unsere Verfassung besagt.«
    Er zog eine rabenschwarze Augenbraue hoch. »Sie haben das Dokument gelesen?«
    »Allerdings. Wollen Sie, dass ich die Präambel aufsage?«, gab sie scharf zurück. Dane, der es für durchaus wahrscheinlich hielt, dass sie dazu in der Lage war, verbiss sich ein Lachen. »Dort steht, dass die Regierung eine Kriegsmarine aufbauen und erhalten wird.« Aber noch nicht,

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