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Ein Pirat zum Verlieben

Ein Pirat zum Verlieben

Titel: Ein Pirat zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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fiel ihr plötzlich ein, erst in ein paar Jahren.
    »Die Verfassung erlaubt dem Kongress, Streitkräfte aufzustellen und zu finanzieren, aber die benötigten Gelder werden für nicht länger als zwei Jahre zur Verfügung gestellt«, konterte Dane, während er sich erhob und zum Kabinettschrank schlenderte.
    »Das ist mir klar.« Sie sah zu, wie er mehrere Gläser Brandy einschenkte, und schüttelte den Kopf, als er ihr eines anbot. »Aber was passiert, wenn wir sie länger brauchen? Ich finde, wir sollten ein stehendes Heer und eine Flotte finanzieren.«
    Dane wisperte einem Matrosen, der gerade mit einem Tablett hinausgehen wollte, etwas zu.
    »Warum nicht einfach auf Freiwillige zurückgreifen, wenn es die Situation erfordert?«, warf jemand ein. »Auf die Weise haben wir immerhin auch unsere Unabhängigkeit von der Krone erkämpft.«
    »Richtig, Mr. Cambert, aber wenn jeder Mann in den Krieg zieht, wer bleibt dann, um das Land zu bewirtschaften, Lebensmittel, Kleidung, Schießpulver und Metalle herzustellen, alles, was benötigt wird, um die Männer an der Front auszurüsten?« Die anderen schwiegen, um das Offensichtliche zu verdauen. »Wir sind nicht autonom. Können wir uns ein zweites Valley Forge leisten?«
    Die anderen schüttelten die Köpfe.
    Dane lehnte sich träge zurück, ließ einen Finger zerstreut um den zierlichen Stiel seines Kristallglases kreisen und sagte: »Sie können nicht von den Kaufleuten erwarten, dass sie ihre Waren umsonst abgeben. Wo soll das Geld, um den Truppen Sold zu zahlen, herkommen?«
    Alle Köpfe wandten sich in Tess’ Richtung.
    »Eine kleine Steuer auf den Verkauf von Waren innerhalb der Vereinigten Staaten und auf die Waren, die in unsere Häfen gelangen, sollte die Schatzkammern füllen.«
    »Genau das haben die Engländer gemacht!«, sagte Cambert höhnisch.
    »Nein.« Tess beugte sich vor, ohne den kleinen Mann zu bemerken, der in die Kajüte getreten war. »Sie haben versucht, uns mit hohen Steuern auszubluten und zu beherrschen, und mit unseren Streitkräften haben wir ihnen gezeigt, dass sie das nicht machen können, nicht etwa mit schönen Reden oder damit, Teekisten ins Wasser zu werfen. Wir dürfen nicht zulassen, durch den Mangel an Geld das zu zerstören, wofür all diese Männer gestorben sind.« Sie schüttelte den Kopf, als sie daran dachte, wie viele Kriege es noch geben würde. »Eine Regierung kann nicht von Versprechungen leben, das wissen Sie so gut wie ich. Steuern zu erheben, ist die einzige Lösung.«
    »Sie befürworten also ein stehendes Heer?«, fragte Dane. Er musste daran denken, dass er dasselbe Gespräch schon vor mehreren Monaten geführt hatte.
    »Natürlich. Sie würden doch auch nicht die Dienste eines … sagen wir, Hufschmieds in Anspruch nehmen, ohne ihn zu bezahlen, oder?« Sie wartete nicht auf eine Antwort. »Für den Schutz unserer Freiheit zu bezahlen, bedeutet ein gut geschultes und gut ausgerüstetes Heer. Ganz zu schweigen von dem Vorteil, stets kampfbereit zu sein.« Die anderen nickten widerwillig. »Ich weiß, dass ich besser schlafen würde, wenn ich wüsste, dass es auf dem Meer Patrouillen gibt und die Küsten bewacht werden.« In Danes Augen lag ein seltsamer Ausdruck, den Tess nicht deuten konnte.
    »Ein guter Punkt, Lady Renfrew«, bemerkte Ramsey und warf Dane einen verschwörerischen Blick zu.
    Gaelan schüttelte benommen den Kopf. »Ich gestehe, ich höre zum ersten Mal solche Ansichten aus dem Mund einer Frau, M’lady insbesondere eine solche Anteilnahme an der Verteidigung ihres Landes.«
    »Haben Sie sich je die Mühe gemacht, eine Frau nach ihrer Meinung zu fragen, Mr. Thorpe?«
    Er wurde rot. »Nein, M’lady.«
    »Versuchen Sie es bei Gelegenheit. Sie könnten eine Überraschung erleben.«
    »Darf ich fragen, Lady Renfrew«, sprach Aaron Finch sie an, »wie es kommt, dass Sie so gut informiert sind?«
    Aus dem Geschichtsunterricht, dachte sie, sagte aber: »Mein Vater war beim Militär, Mr. Finch, meine Mutter Lehrerin, und ich habe vieles über unser Land aus einem ganz anderen Blickwinkel zu sehen gelernt.« Meine Herren, was für eine Untertreibung!
    Dane konnte die Überzeugungskraft ihrer Worte nicht leugnen, wusste aber immer noch nicht, was er davon halten sollte. Er lehnte sich zurück und hörte zu. Sie hatte die Männer in diesem Raum völlig in der Hand, hielt sie in ihrem Bann, als sie ihnen das Land westlich der Kolonien beschrieb. Die Details, die sie über Berge, Ebenen und Waldland erzählte,

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