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Ein Pirat zum Verlieben

Ein Pirat zum Verlieben

Titel: Ein Pirat zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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verbergen, kläglich.
    »Und was ist die Wahrheit, Blackwell?« Sie durchquerte die Kajüte und blieb wenige Zentimeter vor ihm stehen. »Warum bist du hier? Was ist so wichtig an den Logbüchern?« Sie zeigte mit einer Kopfbewegung auf die Bücher, die auf dem Tisch lagen. »Und erzähl mir nicht, dass es mich nichts angeht! Es geht mich sehr wohl etwas an. Ich sitze nämlich auch auf diesem Kahn fest!«
    Seine Augen verengten sich und seine Lippen wurden schmal. »Die Witch ist kein Kahn.«
    »Versuch nicht, das Thema zu wechseln. Wozu diese Verfolgungsjagd?«
    »Wenn ich vielleicht etwas dazu sagen dürfte …«
    »Nein«, sagte sie scharf und warf Ramsey einen finsteren Blick zu.
    »Du hast es ihr nicht erzählt, Dane?«, sagte er trotzdem.
    »Nein.«
    »Unter anderem vertraut er mir nämlich nicht«, sagte sie zähneknirschend.
    Während Dane und Tess mit Blicken ein Duell ausfochten, bedeutete Ramsey den anderen, die Kajüte zu verlassen.
    Nachdem der letzte Mann gegangen war, sagte Ramsey. »Sie trägt Desirées Sachen, Dane. Ich war überzeugt, zumindest das hättest du ihr erklärt.«
    Ihre Miene verdüsterte sich. »Nein, Captain O’Keefe, das hat er nicht«, murmelte sie, und Dane hätte schwören können, Tränen in ihren Augen schimmern zu sehen, bevor sie den Blick abwandte. »Danke, Dane«, wisperte sie. »Du hast mir das Gefühl gegeben, ein kompletter Idiot zu sein – wieder einmal.«
    Dane war klar, dass sie auf die Demütigung anspielte, die sie durch ihren ersten Liebhaber erlitten hatte, und bei dem Gedanken schnürte sich seine Brust schmerzhaft zusammen. »O Gott, nein, Tess. Ich wollte nicht …«
    Sie warf ihm einen bitteren Blick zu, und eine einzelne Träne lief über ihr Gesicht. »Ich bin müde. Geh, bitte.« Sie rieb sich verstohlen über die Wange, bevor sie zu Ramsey ging und die Hand ausstreckte. »Gute Nacht, Captain O’Keefe. Es war nett, Sie kennen zu lernen«, brachte sie mühsam heraus. »Vielleicht sehen wir uns einmal wieder?«
    Sein Lächeln war verwegen. »Mein Wort darauf, Lady Renfrew.« Er nahm ihre Hand, zog sie an seine Lippen und hauchte einen zarten Kuss darauf. »Ich für mein Teil werde mir dieses Vergnügen nicht entgehen lassen.«
    Mit einem schwachen Lächeln entzog sie ihm ihre Hand. Er war wirklich Balsam für das Ego einer Frau. »Ich wünsche Ihnen gute Fahrt, Ramsey.«
    Er runzelte die Stirn und ließ seinen Blick zwischen Dane und der Frau, die zur Fensterbank ging, hin und her wandern. Wusste sie nicht, dass die Triton nur einen Kanonenschuss weit entfernt sein würde? Er ging zu Dane. Sein Freund studierte eingehend die Beschaffenheit des Teppichs.
    »Ein wahrer Jammer, dass du es warst, der sie aus dem Meer gefischt hat, und nicht ich, alter Junge.«
    Dane fuhr hoch, und seine Augen wurden schmal. »Du willst von ihr nicht mehr als von jedem anderen Mädchen, Ram.«
    O’Keefe sah über die Schulter zu Tess. »Nein, Blackwell, bei dieser ist es etwas anderes.« Er drehte sich wieder zu Dane um. »Und ich gestehe gern, dass ich hocherfreut wäre, wenn du die Gunst der Dame verlieren solltest.«
    »Raus!«, knurrte Dane. »Und bilde dir bloß nicht ein, du hättest auch nur die geringste Chance bei ihr.«
    O’Keefe zog die Augenbrauen hoch. »Die Zeit wird es weisen, mein Freund.« Die beiden Kapitäne starrten einander in stummer Herausforderung an; dann verbeugte Ramsey sich kurz, fuhr auf dem Absatz herum und verließ mit klappernden Absätzen den Raum.
    Tess zupfte an den losen Fäden ihres Saums und stellte fest, dass der zarte Stoff darunter litt, dass sie barfuß ging. Desirées Kleid. Ihre Kehle schnürte sich zusammen, bis es wehtat zu atmen oder zu schlucken. Verdammt! Es dürfte sie nicht so treffen!
    Nachdem er die Tür geschlossen hatte, trat Dane hinter sie. »Die Sachen gehören dir, Tess.«
    »Wer ist jetzt der Lügner, Blackwell?« Sie zog die Nadeln aus ihrem Haar. »Lieber würde ich glauben, es wäre gestohlen, als zu wissen, dass es in Wirklichkeit einer deiner Geliebten gehört hat.« Ihre Worte klangen hart und bitter.
    »Desirée ist … war meine Schwester.«
    Ihr Kopf fuhr hoch. »Sag das noch mal!«
    Seine Schultern sackten nach unten, und er lehnte sich an den Schreibtisch. »Desirée war gerade fünfzehn Jahre alt, als ich sie zum letzten Mal sah.«
    Tess konnte den Schmerz in seiner Stimme hören. »Wann war das?«
    »Vor zwei Jahren.«
    »Dann ist sie erst …«
    »Tot, Tess. Sie ist tot.«
    Sie legte die Stirn an den

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