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Ein plötzlicher Todesfall

Ein plötzlicher Todesfall

Titel: Ein plötzlicher Todesfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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konzentrieren. Sie musste aufpassen.
    Â»Bin ich zu spät dran?«, rief sie Kay Bawden zu, als sie schließlich über den Parkplatz lief. Sie war der Sozialarbeiterin schon einmal begegnet, als Kay wegen eines neuen Rezepts für die Pille bei ihr gewesen war.
    Â»Ãœberhaupt nicht«, erwiderte Kay. »Ich dachte, ich bringe Sie rauf ins Büro, das Gebäude ist wie ein Labyrinth.«
    Der Sozialdienst von Yarvil war in einem hässlichen Büroblock aus den 1970ern untergebracht. Während die beiden Frauen im Aufzug nach oben fuhren, fragte sich Parminder, ob Kay von dem anonymen Posting auf der Website des Gemeinderats wusste oder von den Anschuldigungen, die Catherine Weedons Familie gegen sie erhoben hatte. Sie stellte sich vor, wie die Aufzugtüren zur Seite glitten und eine Reihe von Anzugträgern heraustraten, die sie anklagten und verurteilten. Was wäre, wenn diese Fallprüfung über Robbie Weedons Wohlergehen nur ein Trick war, wenn sie zu ihrem eigenen Strafgericht unterwegs war …
    Kay führte sie über einen schäbigen Behördenflur in ein Besprechungszimmer. Drei weitere Frauen saßen bereits dort, die Parminder mit einem Lächeln begrüßten.
    Â»Das hier ist Nina, die im Bellchapel mit Robbies Mutter arbeitet«, sagte Kay. Sie setzten sich mit dem Rücken zu den Fenstern, an denen die Jalousien heruntergelassen waren. »Das hier ist meine Supervisorin Gillian, und das ist Louise Harper, Leiterin der Kindertagesstätte in der Anchor Road. Dr. Parminder Jawanda, Robbies Ärztin«, fügte Kay hinzu.
    Parminder ließ sich einen Kaffee reichen. Die anderen vier Frauen begannen miteinander zu reden, ohne sie einzubeziehen.
    ( Gemeinderätin Dr. Parminder Jawanda, die vorgibt, sich so eifrig um das Wohl der Armen und Bedürftigen zu kümmern  …
    Die vorgibt , so eifrig zu sein. Howard Mollison, du Schwein. Aber er hatte immer eine Scheinheilige in ihr gesehen, das wusste sie von Barry.
    Â»Er meint, weil ich aus Fields komme, will ich, dass Pagford von Leuten aus Yarvil überschwemmt wird. Du aber hast einen höheren Berufsstand, daher hast du seiner Meinung nach nicht das Recht, dich auf die Seite von Fields zu stellen. Er hält dich für eine Scheinheilige oder für eine, die gern Ärger macht.«)
    Â»â€¦Â verstehen, warum die Familie eine Hausärztin in Pagford hat?«, fragte eine der drei unbekannten Sozialarbeiterinnen, deren Namen Parminder bereits vergessen hatte.
    Â»Aus Fields kommen einige Familien zu uns«, sagte Parminder sogleich. »Aber hat es nicht Ärger mit den Weedons und ihrem früheren …?«
    Â»Ja, die Praxis in Cantermill hat sie hinausgeworfen«, erwiderte Kay, vor der ein Stapel Notizen lag, der höher war als der ihrer Kolleginnen. »Terri hat dort eine Krankenschwester angegriffen. Daher wurden sie Ihnen zugeteilt, seit wann?«
    Â»Seit fast fünf Jahren«, antwortete Parminder, die alle Details in ihrer Praxis nachgelesen hatte.
    (Sie hatte Howard bei Barrys Beerdigung in der Kirche gesehen, als er vorgab zu beten, die großen Hände vor sich gefaltet, und die Fawleys knieten neben ihm. Parminder wusste, was Christen glauben sollten. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Wäre Howard ehrlicher gewesen, hätte er sich zur Seite gedreht und Aubrey angebetet.
    Bis zu meinem Tod war sie in mich verliebt, was sie kaum zu verbergen vermochte, sobald sie mich sah  …
    War es ihr wirklich nicht gelungen, es zu verbergen?)
    Â»â€¦Â ihn zuletzt gesehen, Parminder?«, fragte Kay.
    Â»Als seine Schwester wegen Antibiotika für eine Ohrinfektion mit ihm vorbeikam«, sagte Parminder. »Ungefähr vor acht Wochen.«
    Â»Und wie war sein körperlicher Zustand damals?«, erkundigte sich eine der anderen Frauen.
    Â»Nun ja, er entwickelt sich weiter«, erwiderte Parminder und zog ein paar Kopien aus ihrer Handtasche. »Ich habe ihn sehr sorgfältig untersucht, weil – tja, ich kannte die Familiengeschichte. Sein Körpergewicht ist in Ordnung, obwohl ich bezweifle, dass seine Ernährung etwas taugt. Keine Läuse, keine Nissen oder Ähnliches. Sein Po war ein wenig wund, und ich weiß noch, dass seine Schwester sagte, er nässe manchmal ein.«
    Â»Sie stecken ihn andauernd in Windeln«, sagte Kay.
    Â»Aber Sie haben keine größeren Bedenken in puncto Gesundheit?«, wollte die

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