Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein plötzlicher Todesfall

Ein plötzlicher Todesfall

Titel: Ein plötzlicher Todesfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
Vom Netzwerk:
seid doch alle dafür, Krystal zu helfen, oder?«
    Â»Helfen …«
    Â»Versucht ihr denn nicht, die Drogenklinik zu erhalten, damit ihr Krystals Familie helfen könnt?«
    Â»Was hat das damit zu tun?«
    Â»Wo ist das Problem, wenn ich mich mit ihr verabrede?«
    Â» Verabredest du dich denn mit ihr?«, fragte Tessa scharf. Wenn Fats in diese Richtung rudern wollte, dann würde sie ihn dort abholen. »Gehst du tatsächlich mit ihr irgendwohin, Stuart?«
    Sein blödes Grinsen widerte sie an. Er war nicht bereit, Anstand auch nur vorzutäuschen.
    Â»Na ja, wir treiben es weder bei ihr noch bei mir zu Hause, sondern …«
    Colin holte mit der geballten Faust aus. Er traf Fats’ Wange, und Fats, dessen Aufmerksamkeit bei seiner Mutter gewesen war, wurde überrumpelt. Er taumelte zur Seite, schlug auf dem Schreibtisch auf und glitt kurz zu Boden. Im nächsten Moment war er wieder aufgesprungen, doch Tessa hatte sich bereits zwischen die beiden geschoben und sich ihrem Sohn zugewandt.
    Colin hinter ihr wiederholte: »Du kleiner Bastard. Du kleiner Bastard.«
    Â»Ach ja?«, fragte Fats. Er lächelte nicht mehr. »Lieber bin ich ein kleiner Bastard als so wie du, du Arschloch!«
    Â»Nein!«, rief Tessa. »Colin, geh raus. Verschwinde! «
    Entsetzt, wütend und erschüttert zauderte Colin einen Augenblick und marschierte dann aus dem Zimmer. Sie hörten, wie er auf der Treppe ein wenig stolperte.
    Â»Wie konntest du nur?«, flüsterte Tessa ihrem Sohn zu.
    Â»Wie konnte ich was, verdammt?«, fragte Fats, und seine Miene beunruhigte sie so sehr, dass sie die Zimmertür schloss.
    Â»Du nutzt das Mädchen aus, Stuart, und das weißt du auch. Und wie du mit deinem Vater geredet …«
    Â»Einen Scheiß tu ich«, sagte Fats, lief im Raum auf und ab, seine Kaltschnäuzigkeit war verflogen. »Scheiße, ich nutze sie nicht aus. Sie weiß genau, was sie will. Nur weil sie im bescheuerten Fields lebt, heißt das doch nicht … In Wirklichkeit wollt ihr nicht, dass ich sie ficke, weil ihr sie für unter meiner …«
    Â»Das stimmt nicht!«, unterbrach Tessa ihn, obwohl er die Wahrheit aussprach, und trotz all ihrer Sorge um Krystal wäre sie doch froh gewesen, wenn sie gewusst hätte, ob Fats so viel Vernunft besaß, ein Kondom zu benutzen.
    Â»Ihr seid doch scheiß Heuchler, du und Pingel«, sagte er, ohne stehen zu bleiben. »Der ganze Schwachsinn, den ihr beide darüber verzapft, den Weedons helfen zu wollen, aber ihr wollt nicht …«
    Â»Es reicht!«, rief Tessa. »Wage nicht, so mit mir zu reden! Merkst du denn nicht – begreifst du nicht – bist du so verdammt selbstsüchtig?« Ihr gingen die Worte aus. Sie drehte sich um, zog die Tür auf, trat hinaus und schlug sie hinter sich zu.
    Ihr Abgang hatte eine eigenartige Wirkung auf Fats, der stehen blieb und ein paar Sekunden auf die geschlossene Tür starrte. Dann durchwühlte er seine Taschen, zog eine Zigarette heraus und zündete sie an, ohne sich die Mühe zu machen, den Rauch aus dem Dachfenster zu blasen. Er drehte eine Runde nach der anderen durch sein Zimmer und hatte seine Gedanken nicht im Griff: abgehackte, unzensierte Bilder gingen ihm durch den Kopf, glitten auf einer Woge der Wut vorbei.
    Ihm fiel der Freitagabend vor fast einem Jahr ein, als Tessa hier herauf in sein Zimmer gekommen war und ihm gesagt hatte, dass sein Vater ihn am nächsten Tag mitnehmen wolle, um mit Barry und dessen Söhnen Fußball zu spielen.
    (»Wie jetzt?« Fats war verblüfft gewesen. Einen solchen Vorschlag hatte es noch nie gegeben.
    Â»Nur so zum Spaß. Ein bisschen rumbolzen.« Tessa war Fats’ wütendem Blick ausgewichen und hatte vorwurfsvoll die über den Boden verstreuten Kleidungsstücke betrachtet.
    Â»Wozu?«
    Â»Weil Dad dachte, das könnte doch ganz nett sein«, hatte Tessa geantwortet. Sie hatte sich gebückt, um ein Schulhemd aufzuheben. »Declan möchte ein wenig trainieren oder so. Er hat ein Spiel vor sich.«
    Fats spielte ziemlich gut Fußball. Das überraschte viele, denn man hätte eher erwartet, dass er Sport nicht mochte und Mannschaften für uncool hielt. Er spielte, wie er redete, geschickt, mit vielen Finten, foulte die Ungeschickten, ging mutig aufs Ganze und zeigte sich unbeeindruckt, wenn es danebenging.
    Â»Ich wusste gar

Weitere Kostenlose Bücher