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Ein plötzlicher Todesfall

Ein plötzlicher Todesfall

Titel: Ein plötzlicher Todesfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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Krystal wegziehen, deren Gesicht Terri zu zerkratzen versuchte.
    Â»Du kleine Schlampe, du kleine Schlampe, was hast du mit Robbie angestellt?«
    Geduckt ging Krystal an den beiden kämpfenden Frauen vorbei, stürmte ins Haus und schlug die Tür hinter sich zu.
    Â»Scheiße aber auch«, murmelte der Polizist kaum hörbar.
    In der Hope Street, meilenweit entfernt, standen sich Kay und Gaia Bawden im dunklen Flur gegenüber. Keine von beiden war groß genug, um die Glühbirne zu ersetzen, die schon länger kaputt war, und sie hatten keine Leiter. Den ganzen Tag über hatten sie gestritten und sich beinahe vertragen, um sich dann erneut zu zanken. Schließlich, als eine Versöhnung in greifbare Nähe gerückt zu sein schien, als Kay einvernehmlich erklärt hatte, dass Pagford auch ihr zuwider sei, dass alles ein Fehler gewesen sei und sie versuchen wolle, wieder mit Gaia nach London zu ziehen, hatte ihr Handy geklingelt.
    Â»Krystal Weedons Bruder ist ertrunken«, flüsterte Kay, als sie nach Tessas Anruf auflegte.
    Â»Oh«, sagte Gaia, wohl wissend, dass sie Mitleid zeigen sollte, aber sie hatte Angst, die Diskussion über London fallen zu lassen, bevor sie die feste Zusage ihrer Mutter hatte. Daher fügte sie mit leiser, angespannter Stimme hinzu: »Das ist traurig.«
    Â»Es ist hier in Pagford passiert«, teilte Kay ihr mit. »An der Straße. Krystal war mit Tessa Walls Sohn zusammen.«
    Gaia schämte sich noch mehr, dass sie sich von Fats Wall hatte küssen lassen. Er hatte entsetzlich geschmeckt, nach Bier und Zigaretten, und er hatte versucht, sie zu begrabschen. Sie war wesentlich mehr wert als Fats Wall, das wusste sie. Sogar mit Andy Price wäre es ihr besser gegangen. Sukhvinder hatte den ganzen Tag nicht auf ihre Anrufe reagiert.
    Â»Sie wird total fertig sein«, sagte Kay, und ihr Blick wanderte ziellos hin und her.
    Â»Aber da kannst du doch nichts machen, oder?«
    Â»Na ja …«
    Â»Nicht schon wieder !«, schrie Gaia auf. »Ist doch immer dasselbe! Du bist nicht mehr für sie zuständig! Und was ist mit mir ?« Sie stampfte mit dem Fuß auf wie früher, als sie noch klein war.
    Der Polizist in der Foley Road hatte bereits eine diensthabende Sozialarbeiterin angerufen. Terri krümmte sich, schrie und versuchte, gegen die Haustür zu schlagen, während von drinnen zu hören war, wie jemand Möbelstücke davor rückte, um sie zu verbarrikadieren. Nachbarn traten vor ihre Häuser, ein fasziniertes Publikum für Terris Zusammenbruch. Irgendwie wurde der Grund dafür unter den Zuschauern weitergegeben, die ihre Schlüsse aus Terris unverständlichem Geschrei und dem Verhalten der unheilvollen Polizei gezogen hatten.
    Â»Der Junge ist tot«, erzählten sie sich. Niemand trat vor, um zu trösten oder zu besänftigen. Terri Weedon hatte keine Freunde.
    Â»Komm mit«, flehte Kay ihre aufsässige Tochter an. »Ich gehe zu ihr, um zu sehen, ob ich was tun kann. Ich bin mit Krystal klargekommen. Sie hat niemanden.«
    Â»Ich wette, sie hat mit Fats Wall gefickt, als es passiert ist!«, schrie Gaia, aber das war ihr letztes Aufbegehren. Kurz darauf schnallte sie sich in Kays altem Corsa an und war froh, dass Kay sie trotz allem hatte mitnehmen wollen.
    Bis sie schließlich die Umgehungsstraße erreichten, hatte Krystal gefunden, wonach sie gesucht hatte: ein Päckchen Heroin, versteckt im Küchenschrank, das zweite der beiden, die Terri von Obbo als Bezahlung für Tessa Walls Armbanduhr erhalten hatte. Krystal trug es, zusammen mit Terris Besteck, ins Bad, dem einzigen Raum, dessen Tür abzuschließen war.
    Ihre Tante Cheryl musste mitbekommen haben, was passiert war, denn Krystal hörte ihren deutlichen, heiseren Aufschrei nebst Terris Gekreische sogar durch die beiden Türen.
    Â»Du kleine Schlampe! Mach auf! Zeig dich deiner Mutter!«
    Und die Polizei brüllte in dem Versuch, die beiden Frauen zum Schweigen zu bringen.
    Krystal hatte sich noch nie einen Schuss gesetzt, aber sie hatte oft dabei zugesehen. Sie wusste etwas über Wikingerschiffe, wie man Vulkanmodelle anfertigt und wie man den Löffel erhitzt, wusste von dem kleinen Wattebausch, den man benutzte, um den aufgelösten Stoff aufzusaugen und als Filter zu benutzen, wenn man die Spritze füllte. Sie wusste, dass man eine Vene am besten in der Armbeuge finden konnte, und sie wusste, dass

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