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Ein plötzlicher Todesfall

Ein plötzlicher Todesfall

Titel: Ein plötzlicher Todesfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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neben ihr auf dem Rücksitz saß, hatte alles abgewischt. Unterwegs hatten Parminder und Vikram die ganze Zeit lautstark geredet, wobei ihr Vater sich ständig wiederholte und so etwas sagte wie »Sie braucht ein Beruhigungsmittel« und »Der Schnitt muss bestimmt genäht werden«, während von Parminder nichts anderes zu hören war als »Du hättest tot sein können. Du hättest tot sein können.«
    Sukhvinder hatte das Gefühl, noch unter Wasser zu sein. Sie war irgendwo, wo sie nicht atmen konnte. Sie versuchte, aufzutauchen, um sich verständlich zu machen.
    Â»Weiß Krystal, dass er tot ist?«, fragte sie mit klappernden Zähnen, und Parminder musste ein paar Mal nachfragen.
    Â»Ich weiß nicht«, antwortete sie schließlich. »Du hättest tot sein können, Jolly.«
    Im Krankenhaus musste sie sich wieder ausziehen, aber diesmal war Parminder mit ihr in dem mit Vorhängen abgeteilten Raum, und sie erkannte ihren Fehler zu spät, als sie das entsetzte Gesicht ihrer Mutter sah.
    Â»Um Himmels willen«, sagte Parminder. Sie packte Sukhvinders Unterarm. »Um Himmels willen. Was hast du dir angetan?«
    Sukhvinder fehlten die Worte, daher überließ sie sich ihren Tränen und dem unkontrollierbaren Zittern. Vikram schrie alle an, einschließlich Parminder, sie in Ruhe zu lassen, sich aber auch zu beeilen, da ihre Wunde gesäubert und genäht werden müsse, außerdem brauche sie Beruhigungsmittel und müsse geröntgt werden …
    Später brachte man sie in ein Bett, Vikram und Parminder legten sich zu beiden Seiten neben sie und streichelten ihr die Hände. Ihr war warm, sie fühlte sich benommen, und ihr Bein schmerzte nicht mehr. Der Himmel draußen war dunkel.
    Â»Howard Mollison hatte wieder einen Herzinfarkt«, sagte Parminder gerade zu Vikram. »Miles wollte, dass ich zu ihm gehe.«
    Â»So eine Frechheit!«, sagte Vikram.
    Zu Sukhvinders schläfriger Überraschung redeten sie nicht weiter über Howard Mollison. Sie streichelten einfach ihre Hände, bis sie kurz darauf einschlief.
    Auf der anderen Seite des Gebäudes, in einem schäbigen blauen Zimmer mit Plastikstühlen und einem Aquarium in der Ecke, saßen Miles und Samantha mit Shirley zwischen sich und warteten auf Neuigkeiten aus dem Operationssaal. Miles trug noch immer seine Pantoffeln.
    Â»Nicht zu fassen, dass Parminder Jawanda nicht kommen wollte«, sagte er zum wiederholten Male, und die Stimme versagte ihm. Samantha stand auf, ging an Shirley vorbei und legte die Arme um Miles, drückte einen Kuss auf sein dichtes, grau meliertes Haar und atmete seinen vertrauten Geruch ein.
    Shirley sagte mit hoher, erstickter Stimme: »Mich wundert es nicht, dass sie nicht mitkommen wollte. Mich wundert es nicht. Einfach empörend.«
    Sich über dieselben Sachen aufzuregen war alles, was ihr aus ihrem früheren Leben und von ihren früheren Gewissheiten noch geblieben war. Der Schock hatte ihr fast alles genommen: Sie wusste nicht mehr, was sie glauben oder auch nur erhoffen sollte. Der Mann im Operationssaal war nicht der, den sie zu kennen glaubte. Hätte sie doch nur an den glücklichen Ort der Sicherheit zurückkehren können, bevor sie die schreckliche Nachricht gelesen hatte.
    Vielleicht sollte sie die ganze Website schließen. Das Forum gänzlich aus dem Netz nehmen. Sie hatte Angst, der Geist könnte zurückkehren und erneut grauenvolle Dinge ausplaudern.
    Sie wollte nach Hause, auf der Stelle, um die Website zu löschen. Und wenn sie schon einmal dort war, könnte sie die EpiPen-Spritze ein für alle Mal vernichten.
    Er hat sie gesehen, ich weiß, dass er sie gesehen hat.
    Aber ich hätte es doch nie im Leben fertiggebracht. Ich hätte es niemals getan. Ich war außer mir. Ich hätte es nicht gekonnt  …
    Was, wenn Howard überlebte und seine ersten Sätze wären: »Sie lief weg, als sie mich auf dem Boden liegen sah. Sie hat nicht sofort den Krankenwagen gerufen. In der Hand hielt sie eine große Spritze.« Dann sage ich, er war nicht ganz klar im Kopf , überlegte Shirley trotzig.
    Und wenn er nun starb …
    Neben ihr umarmte Samantha ihren Mann. Das gefiel Shirley nicht, denn sie sollte im Mittelpunkt stehen, schließlich lag ihr Mann da drinnen und rang mit dem Tod. Sie hatte wie Mary Fairbrother sein wollen, verhätschelt und bewundert, eine

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