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Ein plötzlicher Todesfall

Ein plötzlicher Todesfall

Titel: Ein plötzlicher Todesfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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ab.
    Â»Ja, sie kommt noch, aber ihre Tests letzte Woche waren positiv. Wenn sie wieder spritzt, ist sie draußen. Wir haben im Moment zwanzig Leute, die ihren Platz im Programm einnehmen und vielleicht davon profitieren könnten. Das ist jetzt schon das dritte Mal bei ihr.«
    Kay verschwieg, dass Terri sich an diesem Morgen einen Schuss gesetzt hatte.
    Â»Hat eine von euch eine Paracetamol für mich?«, fragte Kay die beiden Kolleginnen, nachdem die Drogenberaterin ihr alle Einzelheiten über Terris Anwesenheit und mangelnde Fortschritte in der Klinik aufgezählt und sich verabschiedet hatte.
    Kay nahm das Schmerzmittel mit lauwarmem Tee ein, weil ihr die Kraft fehlte, zum Wasserkühler im Flur zu gehen. Im Büro war es stickig, die Heizung war voll aufgedreht. Je dunkler es wurde, desto heller leuchtete die Neonröhre über ihrem Schreibtisch, die Papierberge waren in ein strahlendes Gelbweiß getaucht. Summende schwarze Wörter marschierten in endlosen Reihen.
    Â»Die werden die Bellchapel-Klinik schließen, ganz bestimmt«, sagte Una, die mit dem Rücken zu Kay an ihrem Computer arbeitete. »Müssen Einsparungen vornehmen. Der Gemeinderat bezahlt einen der Drogenberater. Das Gebäude gehört der Gemeinde Pagford. Ich hab gehört, sie wollen es aufmotzen und an jemanden vermieten, der besser zahlt. Die sind schon seit Jahren hinter der Klinik her.«
    Kays Schläfe pochte. Den Namen ihres neuen Wohnortes zu hören machte sie traurig. Ohne nachzudenken, tat sie das, was sie unter keinen Umständen hatte tun wollen, nachdem er am Abend zuvor nicht angerufen hatte: Sie griff nach ihrem Handy und tippte Gavins Büronummer ein.
    Â»Edward Collins & Co«, meldete sich eine Frauenstimme nach dem dritten Klingelton. Im Privatsektor wurden Anrufe sofort entgegengenommen, wenn dabei Geld im Spiel sein könnte.
    Â»Kann ich bitte Gavin Hughes sprechen?« Kay hielt den Blick auf Terris Akte gesenkt.
    Â»Wer spricht dort, bitte?«
    Â»Kay Bawden.«
    Sie schaute nicht auf, wollte weder Alex’ noch Unas Augen begegnen. Das Warten schien nicht enden zu wollen.
    (Sie hatten sich in London auf der Geburtstagsparty von Gavins älterem Bruder kennengelernt. Kay hatte niemanden gekannt, außer der Freundin, die Kay mitgeschleppt hatte. Gavin hatte sich gerade von Lisa getrennt, war ein bisschen betrunken, ihr aber wie ein anständiger, verlässlicher und konventioneller Typ vorgekommen, ganz anders als die Männer, auf die Kay sonst abfuhr. Sie hatten in der Nacht miteinander geschlafen, in Kays Wohnung in Hackney, und er hatte sehr leidenschaftlich gewirkt. Seine Begeisterung hatte angehalten, so lange es eine Fernbeziehung blieb. Er hatte sie am Wochenende besucht und sie regelmäßig angerufen. Aber als sie wie durch ein Wunder den Job in Yarvil bekam, für weniger Gehalt, und ihre Wohnung in Hackney zum Verkauf anbot, hatte er anscheinend kalte Füße bekommen.)
    Â»Er spricht immer noch, wollen Sie weiter warten?«
    Â»Ja, bitte«, sagte Kay niedergeschlagen.
    (Falls das mit ihr und Gavin nicht klappen sollte … Aber es musste klappen. Sie war hierher gezogen, hatte seinetwegen den Job gewechselt, seinetwegen ihre Tochter entwurzelt. Das hätte er doch nicht zugelassen, wenn es ihm nicht ernst gewesen wäre, oder? Er musste doch bedacht haben, was passieren würde, wenn sie sich trennten. Wie scheußlich und unangenehm es sein würde, sich in einem so kleinen Ort wie Pagford ständig über den Weg zu laufen?)
    Â»Ich stelle Sie durch«, sagte die Sekretärin, und Kays Hoffnung stieg.
    Â»Hi«, sagte Gavin. »Wie geht’s dir?«
    Â»Gut«, log Kay, weil Alex und Una zuhörten. »Hattest du einen angenehmen Tag?«
    Â»Viel zu tun«, sagte Gavin. »Und du?«
    Â»Ich auch.«
    Sie wartete, das Handy fest ans Ohr gedrückt, und tat so, als würde er mit ihr sprechen, während sie dem Schweigen lauschte.
    Â»Treffen wir uns heute Abend?«, fragte sie schließlich. Ihr wurde flau.
    Â»Ã„hm, ich glaube, ich kann nicht«, erwiderte er.
    Wieso weißt du das nicht? Was hast du denn sonst vor?
    Â»Kann sein, dass ich keine Zeit habe … wegen Mary. Barrys Frau. Sie möchte mich als einen der Sargträger. Es könnte sein … Ich müsste rausfinden, was es damit auf sich hat und so.«
    Manchmal, wenn sie einfach stumm blieb und die Unzulänglichkeit

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