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Ein plötzlicher Todesfall

Ein plötzlicher Todesfall

Titel: Ein plötzlicher Todesfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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Moment erreichte, an dem die Ärztin Mary gesagt hatte, dass nichts mehr zu machen sei, legte Maureen ihre andere Hand auf Samanthas Knie und drückte es.
    Â»Das Essen steht auf dem Tisch!«, rief Shirley. Obwohl Samantha nicht hatte mitkommen wollen, ging es ihr besser als in den letzten zwei Tagen. Maureen und Howard behandelten sie wie eine Mischung aus einer Heldin und einer Veteranin, und beide klopften ihr sanft auf den Rücken, als sie auf dem Weg zum Esszimmer an ihnen vorbeikam.
    Shirley hatte das Licht gedimmt und lange rosa Kerzen angezündet, die zur Tapete und ihren besten Servietten passten. Der Dampf, der von den Suppentassen aufstieg, ließ Howards hochrotes Gesicht übersinnlich aussehen. Samantha, die ihr großes Weinglas fast leer getrunken hatte, dachte, wie komisch es doch wäre, wenn Howard jetzt verkündete, sie würden eine Séance abhalten, und Barry um seinen eigenen Bericht über die Ereignisse beim Golfclub bitten würde.
    Â»Also«, sagte Howard mit tiefer Stimme, »ich finde, wir sollten auf Barry Fairbrother trinken.«
    Samantha neigte rasch ihr Glas, damit Shirley nicht sah, dass es schon fast leer war.
    Â»Es war mit ziemlicher Sicherheit ein Aneurysma«, verkündete Miles in dem Moment, als die Gläser das Tischtuch wieder berührten. Diese Information hatte er sogar Samantha vorenthalten, und er war froh darüber, denn sie wäre wahrscheinlich schon damit rausgeplatzt, als sie mit Maureen und Howard geredet hatte. »Gavin hat Mary angerufen, um das Beileid der Kanzlei zu übermitteln und sich wegen des Testaments mit ihr in Verbindung zu setzen, und Mary hat es bestätigt. Ein Gefäß ist in seinem Kopf angeschwollen und geplatzt.« (Er hatte eigens im Internet nachgeschaut, sobald er herausgefunden hatte, wie man das Wort schreibt, noch im Büro, nachdem er mit Gavin gesprochen hatte.) »Hätte jederzeit passieren können. Eine Art angeborene Schwäche.«
    Â»Grausig«, sagte Howard, doch dann bemerkte er, dass Samanthas Glas leer war, und hievte sich vom Stuhl hoch, um ihr nachzuschenken. Shirley löffelte ihre Suppe, die Augenbrauen bis zum Haaransatz hochgezogen. Samantha trank trotzig noch mehr Wein.
    Â»Wisst ihr was?«, fragte sie, ihre Zunge schon etwas schwerfällig. »Ich dachte, ich hätte ihn auf dem Weg hierher gesehen. Im Dunkeln. Barry.«
    Â»Das war vermutlich einer seiner Brüder«, sagte Shirley abschätzig. »Die sehen sich alle ähnlich.«
    Aber Maureen übertönte Shirley mit ihrem Krächzen.
    Â»Ich dachte, ich hätte Ken gesehen, am Abend nach seinem Tod. Stand im Garten und schaute mich durch das Küchenfenster an. Mitten zwischen seinen Rosen.«
    Niemand reagierte, sie hatten die Geschichte schon oft gehört. Eine Minute lang war nur leises Schlürfen zu hören, dann ertönte wieder Maureens Krächzstimme.
    Â»Gavin ist mit den Fairbrothers gut befreundet, oder, Miles? Spielt er nicht mit Barry Squash? Hat mit ihm gespielt, sollte ich wohl sagen.«
    Â»Ja, Barry hat ihn einmal pro Woche fertiggemacht. Gavin muss ein mieser Squashspieler sein, Barry war zehn Jahre älter als er.«
    Die drei Frauen trugen einen fast identischen Ausdruck der Erheiterung zur Schau. Wenn sie auch sonst nichts gemeinsam hatten, verband sie doch ein leicht perverses Interesse an Miles’ drahtigem jungem Partner. In Maureens Fall war es nur ein Zeichen für ihren unersättlichen Appetit auf allen Klatsch und Tratsch von Pagford, und die Lebensumstände eines Junggesellen waren ein gefundenes Fressen. Shirley hatte besonderes Vergnügen daran, alles über Gavins Schwächen und Unsicherheiten zu erfahren, denn das hob die Leistungen der Zwillingsgötter ihres Lebens, Howard und Miles, auf besonders glänzende Weise hervor. Doch in Samantha weckten Gavins Passivität und Vorsicht eine katzenhafte Grausamkeit, sie hatte den starken Wunsch, dass eine andere Frau ihn stellvertretend für sie wach prügelte, auf Vordermann brachte oder ihn ansonsten zerfleischte. Sie schikanierte ihn ein bisschen, wenn sie ihn traf, und freute sich darüber, dass er sie überwältigend fand und schwer zufriedenzustellen.
    Â»Wie läuft es denn inzwischen mit seiner Londoner Freundin?«, fragte Maureen.
    Â»Sie ist nicht mehr in London, Mo. Sie ist in die Hope Street gezogen«, antwortete Miles. »Und wenn du mich fragst, bedauert er

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