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Ein plötzlicher Todesfall

Ein plötzlicher Todesfall

Titel: Ein plötzlicher Todesfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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ihrem Willen zu gehorchen. Sie zog ihren Morgenmantel über und ging ins Badezimmer, wo sie Fats’ Schritte über sich hörte. In letzter Zeit fühlte sie sich oft einsam und ausgelaugt, pendelnd zwischen ihrem Mann und ihrem Sohn, die völlig unabhängig voneinander zu existieren schienen, einander so fremd wie Vermieter und Mieter.
    Tessa wollte ihre Armbanduhr abnehmen und erinnerte sich daran, dass sie die am Tag zuvor verlegt hatte. So müde … dauernd verlor sie etwas … und wie hatte sie vergessen können, Parminder anzurufen? Den Tränen nahe, erschöpft und angespannt, schlurfte sie zum Bett.

Mittwoch
    I
    Nach einem besonders heftigen Streit mit ihrer Mutter hatte Krystal Weedon Montag- und Dienstagnacht bei ihrer Freundin Nikki auf dem Fußboden geschlafen. Angefangen hatte es, als Krystal nach Hause kam, nachdem sie mit ihrer Clique abgehangen hatte, und Terri mit Obbo auf der Türschwelle antraf. Jeder in Fields kannte Obbo mit seinem verquollenen Gesicht und seinem Zahnlückengrinsen, seinen Brillengläsern, dick wie Flaschenböden, und seiner schmuddeligen alten Lederjacke.
    Â»Brauchst sie bloß für uns unterstellen, Ter, nur für ’n paar Tage, ja? Kriegst auch was dafür?«
    Â»Was soll sie unterstellen?«, wollte Krystal wissen. Robbie krabbelte zwischen Terris Beinen hervor und klammerte sich fest an Krystals Knie. Robbie mochte es nicht, wenn Männer ins Haus kamen, wofür er gute Gründe hatte.
    Â»Nix. Computer.«
    Â»Lass es«, hatte Krystal zu Terri gesagt.
    Sie wollte nicht, dass ihre Mutter an Bargeld kam. Und sie traute Obbo glatt zu, den Zwischenschritt auszulassen und Terri den Gefallen gleich mit einem Päckchen Stoff zu bezahlen.
    Â»Nimm sie nicht.«
    Aber Terri hatte ja gesagt. Krystals ganzes Leben lang hatte ihre Mutter zu allem und jedem ja gesagt. Zugestimmt, hingenommen, nachgiebig in allem: jaa, ist recht, mach nur, klar, kein Thema.
    Später, als es dunkel wurde, hatte Krystal mit ihren Freunden auf den Schaukeln rumgehangen. Sie war bedrückt und reizbar. Sie wurde einfach nicht damit fertig, dass Mr Fairbrother tot war, hatte das Gefühl, ständig Schläge in den Bauch zu bekommen, und hätte am liebsten selber welche ausgeteilt. Außerdem fühlte sie sich mies und hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie Tessa Walls Armbanduhr geklaut hatte. Warum hatte die dumme Kuh sie auch vor Krystals Nase gelegt und dann die Augen zugemacht? Was erwartete die denn?
    Mit den anderen zusammen zu sein machte es auch nicht besser. Jemma nervte sie ständig wegen Fats Wall, bis Krystal schließlich explodierte und auf sie losging. Nikki und Leanne mussten sie zurückhalten. Daraufhin war Krystal nach Hause gestürmt, wo sie Obbos Computer vorfand. Robbie versuchte auf den Kartonstapel im Wohnzimmer zu klettern, während Terri völlig weggetreten dasaß, ihr Besteck neben sich auf dem Boden. Genau wie von Krystal befürchtet, war Terri von Obbo mit einem Päckchen Stoff bezahlt worden.
    Â»Du dämliche scheiß Junkie-Bitch, die werfen dich wieder aus der verdammten Klinik.«
    Aber das Heroin führte Krystals Mutter an einen Ort, an dem sie nicht mehr erreichbar war. Obwohl sie auf Krystal reagierte und sie als armseliges Stück Scheiße und Nutte beschimpfte, kam das alles wie verschwommen aus weiter Ferne. Krystal schlug Terri ins Gesicht, und Terri nuschelte, sie solle sich verpissen und abkratzen.
    Â»Scheiße, pass du doch mal auf ihn auf, du verkackte blöde Fixerkuh!«, schrie Krystal. Robbie rannte ihr heulend im Flur nach, aber Krystal hatte ihm die Haustür vor der Nase zugeschlagen.
    Bei Nikki gefiel es Krystal besser als zu Hause. Hier war es nicht so ordentlich wie bei ihrer Nana Cath, aber freundlicher, angenehm laut, und es war immer was los. Nikki hatte zwei Brüder und eine Schwester, deshalb schlief Krystal auf einer zusammengefalteten Steppdecke zwischen den Betten der beiden Schwestern. Die Wände waren mit Bildern aus Zeitschriften beklebt, eine Collage aus begehrenswerten Jungs und hübschen Mädchen. Krystal war nie in den Sinn gekommen, ihre Zimmerwände zu verschönern.
    Aber an ihr nagten Schuldgefühle, denn sie musste ständig an Robbies verängstigtes Gesicht denken, als sie ihm die Tür vor der Nase zugeknallt hatte, weshalb sie am Mittwochmorgen nach Hause kam. Außerdem war Nikkis Familie nicht wild

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