Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein prickelndes Spiel (German Edition)

Ein prickelndes Spiel (German Edition)

Titel: Ein prickelndes Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tori Carrington
Vom Netzwerk:
bedrohte jetzt ihn mit dem Kochlöffel. “Wie oft habe ich dich um Hilfe gebeten? Und du hast es noch nicht einmal für nötig gehalten, dich zu erkundigen, ob deine Schwester inzwischen zurückgekommen ist.”
    Alex beugte sich vor und drückte seiner Mutter einen Kuss auf die Wange. “Du bittest mich doch ständig um Hilfe.” Er trat einen Schritt zurück und sah sie aufmerksam an. “Warst du beim Friseur? Du siehst heute besonders hübsch aus.”
    Sie wurde rot und schlug ihn leicht mit dem Löffel auf den Arm. “Du Schmeichler, darauf falle ich nicht herein.”
    Alex lachte leise und hob einen Deckel hoch. “Hm, das riecht aber gut.”
    “Hast du denn was anderes erwartet?”
    Alex schüttelte lachend den Kopf und umarmte seine Mutter. Erst jetzt wurde ihm klar, dass er die Herzlichkeit in seiner Familie immer für selbstverständlich genommen hatte. Er drückte Helen an sich. Sie war der erste Mensch, der ihn in den Arm genommen hatte. Er roch den vertrauten Duft ihres Puders, spürte ihre Haut, die warm und leicht gerötet war.
    “Ist was, mein Junge?”, fragte sie.
    “Nein.” Wieder küsste er sie auf die Wange. “Wo ist Papa?”
    “Wo soll er schon sein?” Athena stand auf und tat die Bohnen in ein Sieb. “Im Garten natürlich. Er versucht immer noch, Perikles das Sitzen beizubringen.”
    Perikles war ein Hund, genauer gesagt, ein heller Setter und fünfzehn Jahre alt. Und jeden Sonntagvormittag ging Alex’ Vater mit dem Hund in den Garten und versuchte, ihm bestimmte Tricks beizubringen. Ohne Erfolg. Alex trat an die Tür, die in den Garten führte, und sah, wie sein Vater unter der Nase des Hundes einen Kauknochen entlangführte.
    “Los, fang den Knochen”, rief er und tat so, als wolle er das Spielzeug wegwerfen. Aber der Hund ließ sich langsam nieder, legte den Kopf auf die Vorderpfoten und gähnte herzhaft.
    “Wie kann man nur so faul sein!”, schimpfte George, während er Perikles liebevoll den Kopf tätschelte.
    Alex öffnete die Tür. “Na, versuchst du immer noch, Perikles zu erziehen?”
    “Alexanthros!” George kam auf ihn zu und umarmte den Sohn, während sie sich nach griechischer Sitte drei Mal auf die Wangen küssten. “Setz dich doch. Ja, dieser verdammte Köter ist sein Futter nicht wert.”
    Alex setzte sich, und Perikles kam sofort auf ihn zugetrottet und legte ihm den Kopf in den Schoß. Alex wusste, dass sein Vater es nicht so meinte, denn er hing sehr an dem Hund. Alex mochte gar nicht daran denken, was passieren würde, wenn das Tier starb. Vielleicht war Athenas Idee, auf alle Fälle schon einmal einen kleinen Hund aufzunehmen, gar nicht so schlecht.
    Helen erschien in der Türöffnung. “Macht es euch nicht zu bequem. Das Essen ist gleich fertig.”
    Alex lehnte sich zurück und genoss die Sonnenwärme auf der Haut. Wahrscheinlich waren die Eltern morgens in der Messe gewesen und hatten auch Athena gezwungen mitzugehen. Sonntags gab es dann immer ein frühes Dinner, es war gerade kurz nach zwei.
    “Ich habe übrigens darüber nachgedacht, mein Geschäft aufzugeben”, sagte George. “Es wird Zeit, dass ich in Rente gehe.”
    Alex sah ihn überrascht an. Der Laden an der Ecke war doch der ganze Lebensinhalt seines Vaters. “Tatsächlich?”
    “Ja.” George grinste. “Dein Cousin Niko kam neulich mal vorbei und fragte mich, ob ich nicht verkaufen wolle.”
    “Und was hast du gesagt?”
    “Dass er sofort aus meinem Laden verschwinden soll.”
    Alex lachte.
    “Aber ich habe trotzdem darüber nachgedacht.”
    Alex sah ihn an und bemerkte zum ersten Mal, dass sein Vater alt geworden war. Sein ehemals schwarzes Haar war fast weiß, und sein Gesicht hatte mehr Falten bekommen. Und kleiner schien er auch geworden zu sein.
    “Vielleicht sollten deine Mutter und ich nach Griechenland zurückkehren.”
    Alex fiel fast vom Stuhl. Seine Eltern hatten Griechenland zwar fast jedes zweite Jahr besucht, aber sie hatten bisher nie erwähnt, dass sie eventuell wieder zurückziehen würden.
    Sein Vater sah ihn aus leicht zusammengekniffenen Augen an. “Bevor wir zu alt sind, um unser Leben noch zu genießen.” Er massierte sich leicht das Handgelenk. “Ich habe auch schon mit einem Makler gesprochen, und er hat uns ein hübsches Apartment außerhalb von Athen angeboten, neu und zu einem erträglichen Preis. In Brahami, ganz in der Nähe meines Elternhauses.”
    “Und Mom? Wie denkt sie darüber?”
    Sein Vater seufzte leise. “Keine Ahnung. Ich habe ihr bisher noch

Weitere Kostenlose Bücher