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Ein Prinz wie aus 1001 Nacht

Ein Prinz wie aus 1001 Nacht

Titel: Ein Prinz wie aus 1001 Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
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waren bestimmt nur die besten. Und allein, dass er sich Sorgen machte, berührte Kirsten. Ihre Wut verrauchte auf der Stelle. Plötzlich erschien ihr die Welt nicht mehr so kalt und freudlos wie noch vor zehn Minuten.
    Gut gelaunt machte sich Kirsten nun auf den Heimweg, doch als sie das Farmhaus betrat, wusste sie sofort, dass etwas nicht in Ordnung war. Ihr Vater saß allein am Küchentisch, das harte Gesicht wirkte wie aus Granit geschlagen.
    „Du bist zu spät. Wo hast du dich so lange herumgetrieben?“
    „Ich wurde bei meiner Arbeit aufgehalten“, gab sie so gelassen wie möglich zurück. „Das ist alles.“
    „Lüg mich nicht an!“, schrie Angus los und schlug mit der Faust auf den Tisch. „Dieser … Judd war hier!“
    Darauf war Kirsten nicht im Geringsten vorbereitet und blinzelte irritiert. „Mr. Judd war hier?“
    „Ja, er kam mit seinen schmutzigen Plänen in mein Haus!“, donnerte Angus. „Was hast du dazu zu sagen?“
    „Damit habe ich nichts zu tun“, erklärte Kirsten nervös, entsetzt über die Nachricht, dass der aufdringliche Fotograf dumm genug war zu versuchen, ausgerechnet über ihren Vater an sie heranzukommen. „Ich weiß wirklich nicht, was ihn dazu bewogen haben könnte.“
    „Dieser Schwachkopf dachte, er könne mich dazu überreden, dich mit ihm nach London ziehen zu lassen! Dann hat er mir auch noch schamlose Fotos von halb nackten Weibern gezeigt und damit einen gottesfürchtigen Haushalt besudelt!“
    „Es tut mir wirklich leid, dass er dich so aufgebracht hat, doch er ist nicht mehr als ein aufdringlicher Mann mit völlig verrückten Ideen. Er weiß gar nichts über mich.“
    „Du lügst. Er wusste, wo du lebst. Du hast es ihm verraten, weil du meine Einwilligung brauchst, wenn du von hier wegwillst! So war es doch, oder?“
    „Nein“, sagte Kirsten fest. „Er muss unsere Adresse von jemand anderem bekommen haben. Ich habe ihm eindeutig gesagt, dass ich an seinem Vorschlag nicht interessiert bin. Und ich bin sicher, er wollte dich nicht verärgern, wenn er …“
    „Du bist es, die mich verärgert hat!“, unterbrach ihr Vater sie rüde. „Du musst ihn einfach ermutigt haben!“
    „Nein, das habe ich nicht!“
    „Erst lügst du mich an, und jetzt willst du nicht einmal dafür geradestehen!“ Mit dieser wütend hervorgestoßenen Anschuldigung gab Angus seiner Tochter eine schallende Ohrfeige.

4. KAPITEL
    Am nächsten Morgen hätte Kirsten es lieber vermieden, zur Arbeit zu gehen, doch das konnte sie sich nicht leisten. Ihre Wange war stark angeschwollen, aufgeschürft und dunkel verfärbt, und sie wusste, dass jeder sie darauf ansprechen würde, um zu erfahren, wie das passiert war. Außerdem wurde ihr klar, dass sie dieses Mal gezwungen war zu lügen, wenn sie ihren Vater nicht bei der Polizei anzeigen wollte.
    Zum Glück hatte sie in letzter Sekunde den Kopf instinktiv zur Seite gedreht, sonst wäre wahrscheinlich auch noch ihre Nase gebrochen.
    Was Kirsten allerdings am meisten Angst machte, war das Gefühl, dass die Hemmschwelle ihres Vaters nach diesem Übergriff so weit reduziert war, dass sie ab sofort jederzeit damit rechnen musste, wieder von ihm geschlagen zu werden. Ihr Magen hob sich immer noch vor Furcht, wenn sie an seinen unglaublichen Wutausbruch zurückdachte. Ihm war egal gewesen, ob er ihr wehtat. Ja, er schämte sich nicht einmal dafür.
    Als sie Kirstens Aufschrei hörte, war Mabel aus dem Obergeschoss heruntergekommen und schien aufrichtig schockiert gewesen zu sein, als sie die dramatische Situation erfasste. Doch sie brauchte nicht einmal eine Stunde, um schließlich allein Bruno Judd die Schuld für den gewaltsamen Ausbruch ihres Mannes seiner aufrührerischen Tochter gegenüber anzulasten.
    Kirstens Augen brannten von den Tränen, die in der letzten Nacht stetig und lautlos unter ihren geschlossenen Lidern hervorgequollen waren. Ihr Vater war nie ein weicher Mann gewesen, doch so brutal wie diesmal hatte er sich bisher auch noch nie gezeigt. Früher kannte man ihn sogar als angesehenes Gemeindemitglied, dem man Respekt entgegenbrachte, und heute schämte sich Kirsten bitterlich dafür, dass er sie geschlagen hatte.
    Offensichtlich hatte Jeanie ins Schwarze getroffen mit ihrer zynischen Feststellung, dass Kirsten es kaum schaffen werde, sich aus Angus Ross’ eisernen Fesseln zu befreien, doch ihr Verlangen und die Notwendigkeit, das Elterhaus zu verlassen, erschien Kirsten jetzt dringlicher denn je. Allerdings würde es ein heimlicher

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