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Ein Prinz wie aus 1001 Nacht

Ein Prinz wie aus 1001 Nacht

Titel: Ein Prinz wie aus 1001 Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
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schon, nicht wahr? Aber ich war es nicht … bitte glaub mir …“, flüsterte sie wie erloschen und hielt den Atem an, während es immer noch still in der Leitung blieb.
    „Auch wenn ich Diebstahl unter keinen Umständen gutheißen kann, verstehe ich trotzdem, warum du es getan hast“, sagte Shahir schließlich mit schwerer Stimme.
    Kirsten versteifte sich. „Ich habe nichts gestohlen!“
    „Hast du bereits vergessen, dass ich schon Zeuge von deinem … möglicherweise ersten Versuch gewesen bin, Lady Pamela zu bestehlen?“, kam es hart zurück.
    Fassungslos ließ Kirsten sich auf den Stuhl neben dem Telefon sinken. „Mein erster Versuch? Wovon redest du denn überhaupt?“
    „Von der Brosche, die du so zufällig in ihrem Schlafzimmer wiedergefunden hast, obwohl Lady Pamela den Raum zuvor gründlich abgesucht hatte. Damals war ich noch nicht misstrauisch, aber unter diesen Umständen …“
    Kirsten zählte innerlich langsam bis zehn, um jetzt nichts Unbedachtes zu sagen. Sie fühlte sich plötzlich ganz krank. „Danke für dein Vertrauen …“
    „Kirsten, wie lange ist es her, dass du mich belogen hast? Vier, vielleicht fünf Stunden? Ich habe ja Verständnis für deine Situation. Natürlich willst du so schnell wie möglich von deinem Vater weg, aber warum lässt du dir dann nicht von mir helfen?“
    „Keinen einzigen Penny würde ich von dir nehmen!“, versicherte sie ihm voller Inbrunst.
    „Ich bin nicht dein Feind“, sagte Shahir nach einer Pause.
    „Oh, doch, das bist du! Und dir habe ich vertraut! Anstatt mir zu glauben, dass ich nichts mit dem Diebstahl dieses verflixten Diamantanhängers zu tun habe, behauptest du jetzt auch noch, ich hätte versucht, Lady Pamela die Brosche zu stehlen!“
    „Beruhige dich, Kirsten. Du reagierst völlig über.“
    „Das tue ich nicht!“
    „Oh, doch, und trotzdem bin ich immer noch entschlossen, dir zu helfen. Deshalb habe ich dir auch den Heiratsantrag gemacht.“
    „Den ich unter keinen Umständen annehmen werde!“
    „Schon gut. Das habe ich inzwischen verstanden. Aber ich werde dir eine bestimmte Summe Geld zukommen lassen, damit du von deinem Vater wegkannst und …“
    „Muss toll sein, mehr Geld als Verstand zu haben!“
    Shahir ließ sich durch ihren kindischen Einwurf nicht aus der Ruhe bringen. „Gibt es Verwandte, die dich aufnehmen könnten?“
    Nein, die gab es nicht – außer ihrem Bruder Daniel, zu dem Kirsten seit Jahren keinen Kontakt mehr hatte. Und das sagte sie Shahir auch, sogar in normalem Ton, weil sie ihre Unhöflichkeit von vorhin schon wieder bedauerte.
    „Mein Bruder hat die Farm bereits vor mehr als fünf Jahren verlassen. Ich weiß nicht, wo er ist. Er hat seitdem weder angerufen noch geschrieben.“
    „Standet ihr euch sehr nahe?“
    „Als Kinder schon, aber nachdem meine Mutter …“ Wieder schnürten ihr aufsteigende Tränen den Hals zu. Kirsten schluckte heftig, ehe sie weitersprechen konnte. „Das tut hier nichts zur Sache. Da du mir nicht glaubst, ist ohnehin jedes weitere Gespräch zwischen uns überflüssig.“
    „Kirsten, egal, was du über mich denkst … ich sorge mich um dich. Lass mich dir helfen!“
    „Nein, vielen Dank …“, sagte sie tonlos und legte den Hörer auf. Minutenlang saß Kirsten starr auf dem wackeligen Küchenstuhl und starrte blicklos vor sich hin. Dann riss sie sich zusammen, ging nach oben in ihr Zimmer und packte ihre Habseligkeiten zusammen, die alle in eine Reisetasche passten.
    Ihr blieb wohl doch nichts anderes übrig, als Jeanies angebotene Gastfreundschaft zu akzeptieren. Zumindest für eine Nacht. Ob Squeak ebenso wie sie willkommen war? Auf keinen Fall wollte Kirsten den alten Hund zurücklassen, der für sie das letzte Bindeglied zu ihrer verstorbenen Mutter war.

6. KAPITEL
    Kirsten balancierte das mit leeren Tellern beladene Tablett zwischen den Tischen hindurch in Richtung der Küche.
    „Sie sollen doch nicht so schwer tragen!“ Auf Donalds gutmütigem Gesicht unter dem lichter werdenden roten Schopf stand ein Ausdruck echter Besorgnis, als sie es mit einem unterdrückten Stöhnen neben der Spüle abstellte. „Sie kassieren und überlassen den anderen die schwere Arbeit.“
    Kirsten nickte nur und wartete, bis er außer Sicht war, ehe sie ihren schmerzenden Rücken massierte. Abends waren sie meist unterbesetzt, und Kirsten brachte es einfach nicht fertig, tatenlos an der Kasse herumzusitzen, während die anderen Kellnerinnen sich die Füße wund liefen. Dafür war

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