Ein Prinz wie aus 1001 Nacht
leeren Strandabschnitt ab, um festzustellen, ob irgendetwas ihren Verdacht bestätigte … oder eher das, was ihr Körper ankündigte. Aber sie sah niemanden.
Im Glauben, dass sie einer Täuschung erlegen war, holte sie tief Luft und steigerte das Tempo wieder. Nur einen Augenblick später blieb sie abrupt stehen. Dieses Mal wusste sie einfach, dass ihr Körper ihr keinen Streich spielte. Die Gänsehaut von vorhin war nun einem intensiven Pulsieren gewichen, das direkt zwischen ihren Beinen besonders intensiv war. Ihre Brüste waren inzwischen noch empfindsamer geworden.
Wenn sie die Augen zusammenkniff, konnte sie am Horizont eine menschliche Silhouette ausmachen. Obwohl sie noch weit entfernt war, sah sie, dass es sich um einen Mann handelte. Er lief ziemlich flott und schien im Einklang mit der Natur zu sein.
Sie zog die Luft ein, als ihr Körper erneut reagierte. Es gab nur einen einzigen Mann, der sie selbst aus dieser Entfernung und nach siebenjähriger Abwesenheit in einen solchen Erregungszustand versetzen konnte. In diesen Mann hatte sie sich mit sechzehn verliebt. Ihm hatte sie mit siebzehn ihre Jungfräulichkeit geschenkt, und nach ihm hatte ihr Körper sich seither verzehrt. Auch wenn sie es nicht wollte, sie konnte immer noch spüren, wie seine kraftvollen Hände ihren Körper in einen fiebrigen Erregungszustand versetzt hatten, als wäre es erst gestern gewesen.
Sie schluckte, schob die Erinnerungen beiseite und akzeptierte, dass ihre Reaktion auf den Jogger, der da auf sie zukam, nur eines bedeuten konnte.
Slate Landis war wieder in der Stadt.
Als Slate die weibliche Gestalt sah, die ihm langsam entgegenkam, erkannte er sie sofort. Es war an der Zeit, dass ihre Wege sich kreuzten. Und welcher Ort wäre dazu besser geeignet als der Sandstrand von Fernandina Beach in Florida, wo sie sich vor sieben Jahren zum ersten Mal ihre Liebe gestanden hatten?
Seit er vor zwei Tagen angekommen war, hatte er versucht, seine Rückkehr in die Stadt geheim zu halten. Seither war er damit beschäftigt gewesen, auszupacken und sich von Marcie Wilkins, einer alten Freundin seiner verstorbenen Großmutter, auf den neuesten Stand der Dinge bringen zu lassen. Er wusste, dass die Chancen gut standen, Kendra an diesem Morgen zu treffen. Ehrlich gesagt hatte er sogar fest damit gerechnet. Über die Jahre war ihm klar geworden, dass es im Leben Menschen gab, die einen niemals losließen – und einer davon war die Frau, die er einst bis zur Selbstaufgabe geliebt hatte.
Unvermittelt wanderten seine Gedanken zu dem Tag zurück, an dem er sie zum ersten Mal gesehen hatte. Er war damals zwanzig Jahre alt gewesen und hatte gerade mit dem Studium begonnen, sie sechzehn. In diesem Jahr waren seine Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Danach hatte er zum ersten Mal den Sommer bei Ms. Marcie, einer alten Freundin der Familie, verbracht. Nachdem er sich für einen Job als Rettungsschwimmer beworben hatte, war er wegen der erforderlichen Augenuntersuchung zum Optiker in die Stadt gegangen. Kendra hatte als Aushilfe bei ihrem Vater gearbeitet. Vom ersten Moment an hatte er sich zu ihr hingezogen gefühlt.
Tief seufzend versuchte er sich zusammenzunehmen, als er vor ihr stehen blieb. „Kendra.“ Er begrüßte sie mit einer tiefen, heiseren Stimme, die er beinahe nicht als seine eigene erkannte.
„Slate“, erwiderte sie atemlos. Er war sich nicht sicher, ob es am Laufen oder dem Schrecken lag. Sie musterte ihn intensiv. „Du hast gesagt, du würdest nie wieder zurückkommen. Was machst du hier?“
Ihre Frage bewirkte, dass seine Gedanken zu jenem unglückseligen Tag vor sieben Jahren zurückkehrten, an dem er die Stadt verlassen hatte. Damals war sie ein achtzehnjähriges Mädchen gewesen. Nun stand eine hinreißende fünfundzwanzigjährige Frau vor ihm. Eine Frau, die es sonst nur in Männerträumen gab.
Langsam glitt sein Blick über ihren Körper. Das knappe Oberteil und die Shorts brachten ihre Oberschenkel, die langen Beine, wohlgerundete Hüften und ihre vollen Brüste gut zur Geltung. Als er nach oben schaute, sah er, dass ihr zart gebräuntes Gesicht noch schöner war als früher. Er wusste, dass ihre Lippen so gut schmeckten, wie sie aussahen, voll und reif, mit einem unverwechselbaren Aroma.
Hitze strömte in seinen Bauch, und das Blut floss heiß und schwer durch seine Adern, als er daran dachte, wie viele Male seine Zunge diese Lippen liebkost hatte.
„Slate?“
Er merkte, dass er ihre Frage nicht
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