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Ein Prinz wie aus dem Maerchen

Ein Prinz wie aus dem Maerchen

Titel: Ein Prinz wie aus dem Maerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
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können
zusammen traurig sein. Lieg einfach still."
    Die
Wärme und Nähe seines muskulösen Körpers hatten
etwas ungemein Tröstliches. Allmählich ließ Fayes
Anspannung nach. "Weißt du, heute habe ich zum ersten Mal
von dem furchtbaren Flugzeugunglück gehört", wisperte
sie.
    Tariq
zuckte zusammen.
    "Es
tut mir wirklich Leid. Dein Vater, deine Stiefmutter … Das
letzte Jahr muss ein einziger Albtraum für dich gewesen sein."
    "Der
Absturz wurde doch sicher in den englischen Nachrichten erwähnt."
    "Bestimmt,
aber vor sechs Monaten herrschte absolutes Chaos in meinem Leben",
gestand sie wehmütig. "Das Haus sollte verkauft werden, ich
musste mich ums Packen kümmern und mir außerdem eine neue
Unterkunft suchen. Deshalb habe ich vermutlich nichts von dem Unfall
gehört. Du hast zwar kurz nach meiner Ankunft den Tod deiner
Stiefmutter erwähnt, aber ich hatte ja keine Ahnung, dass auch
weitere Verwandte von dir darin verwickelt waren."
    "Welches
Haus sollte verkauft werden?" unterbrach Tariq sie. "Das
deines Bruders oder dein eigenes?"
    "Adrian
wohnte in Armeeunterkünften, er hatte kein eigenes Haus, und als
er den Dienst quittierte, musste er ausziehen. Ich rede von dem Haus,
in dem ich aufgewachsen bin."
    "Warum
wurde es verkauft?"
    Faye
seufzte. "Adrian und ich hatten es gemeinsam geerbt, aber es lag
zu weit außerhalb von London, um Lizzie und ihm zu gefallen.
Daher habe ich dem Verkauf zugestimmt. Ich sagte dir doch, dass er
den Erlös für die Gründung seiner Firma verwendet
hat."
    "Aber
mir war nicht klar, dass du dein Zuhause geopfert hast. Wie konntest
du deinem einfältigen Bruder erlauben, das Dach über deinem
Kopf zu veräußern?" fragte Tariq empört.
    "Bitte
nenn Adrian nicht einfältig." Sogar sie hatte im Lauf der
Zeit einsehen müssen, dass ihr geliebter Bruder nicht unbedingt
eine Geistesgröße war.
    "Wo
hast du seither gewohnt?"
    "Ich
habe ein möbliertes Zimmer in der Nähe meiner Arbeitsstelle
– allerdings bezweifle ich, dass ich noch einen Job haben
werde, wenn ich zurückkomme. Schließlich wollte ich nur
ein paar Tage verreisen."
    "Ich
hatte angenommen, du würdest bei deinem Stiefvater oder deinem
Bruder wohnen."
    "Adrian
hat selbst Familie und hat sie mit hergebracht", erinnerte sie
ihn. "Und was Percy betrifft, so hat er sich erst wieder bei mir
gemeldet, als Adrian ins Gefängnis kam. Es würde Percy das
Herz brechen, wenn er wüsste, dass wir tatsächlich
verheiratet waren. Sei froh, dass du dich von mir getrennt hast."
    "Schlaf
jetzt." Ein angespannter Unterton schwang in Tariqs Stimme mit,
doch Faye war zu erschöpft, um sich darüber zu wundern.
    Als
sie am nächsten Morgen um sieben Uhr erwachte, war Tariq bereits
fort. Während sie sich noch ein wenig rekelte, hörte sie
plötzlich etwas unter dem Bett.
    Kaum
hatte sie sich aufgesetzt, tauchte Rafi im Pyjama auf. "Buh!
Habe ich dich erschreckt?"
    "Ja.
Wie spät ist es?"
    Rafi
kletterte ins Bett und kuschelte sich auf ihren Schoß. "Können
wir heute ein Picknick machen?"
    "Vielleicht."
    "Ich
mag dich."
    "Dann
lass mich bitte weiterschlafen", flehte Faye.
    Rafi
glitt zu ihr unters Laken und schmiegte sich an sie.
    "Hast
du gesehen, wann Tariq gegangen ist?" fragte sie.
    "Ich
habe den Hubschrauber gesehen." Rafi imitierte das Geräusch
in ohrenbetäubender Lautstärke. "Ich fliege nicht im
Hubschrauber. Er könnte vom Himmel fallen, und peng! Mein Bruder
ist tot …"
    "Tariq
geht es gut, Rafi. Er ist ein wunderbarer Pilot." Seufzend gab
Faye es auf, noch ein wenig schlafen zu wollen.
     
    Tariq
kehrte erst am Nachmittag des folgenden Tages zurück. Nachdem
sie stundenlang in den üppigen Palastgärten gespielt
hatten, waren die Kinder zu einem Nickerchen ins Haus gebracht
worden. Faye nutzte die Gelegenheit, um die Schuhe abzustreifen und
durch ein flaches Bassin im Schatten eines Laubenganges zu waten. Das
kühle Wasser auf ihrer überhitzten Haut war eine wahre
Wohltat. Sie schürzte den Rock ihres Kleides, planschte herum
und beobachtete, wie die Tropfen in der Sonne glitzerten.
    Als
sie den Kopf hob, bemerkte sie erschrocken, dass Tariq sich wenige
Meter von ihr entfernt auf dem gepflegten Rasen ausgestreckt hatte.
Lächelnd erhob er sich. "Du bist ein ebenso bezaubernder
wie erfrischender Anblick." Er reichte ihr die Hand, um ihr beim
Verlassen des Beckens zu helfen.
    "Du
hast gelacht …"
    "In
den letzten sechsunddreißig Stunden hatte ich leider wenig zu
lachen", erwiderte er, ohne ihre Finger freizugeben.

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