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Ein Quantum Blut - Biting the Bullet

Titel: Ein Quantum Blut - Biting the Bullet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin
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seine Abschlussarbeit nicht wie üblich zwei Wochen vor Abgabeschluss eingereicht hatte. Doch als er mich ansah, stand Trotz in seinem Blick. »Ich hasse es, ein Schlappschwanz zu sein. Diese Paranoia zu spüren, die so stark ist, dass sie wie ein Knoten in meiner Brust brennt. Als würde die Welt zusammenbrechen, wenn ich mich nicht gut genug schütze, wenn ich einen Schritt in die falsche Richtung mache. Du kannst dir nicht vorstellen, wie beschissen das ist.«
    Eigentlich konnte ich das schon. Nachdem ich Matt verloren hatte, Jessie, meine Mannschaft … Die Agency hatte meine geistige Gesundheit mit Argusaugen bewacht. Was auch gut war, denn ich spürte jeden Tag, wie ihre Scherben in meinem Kopf herumrutschten. Und ich hatte ein paar bizarre Angewohnheiten entwickelt, die sich nur schwer verstecken ließen. Unter anderem eine Tendenz meines Gehirns, sich an einem Wort festzuklammern, als würde es stottern. Und die Angewohnheit, immer im ungünstigsten
Moment einen Blackout zu bekommen. Zum Glück hatte ich es geschafft, lange genug auf diesem schmalen Grat zu wandeln, um meinen Kopf wieder einigermaßen in Ordnung zu bringen. Ich sagte: »Was ist also der nächste Schritt? Surfen auf den Riesenwellen in Australien? Ski fahren in den Alpen? Eine Expedition in die Wildnis von Burma?«
    Bergman räusperte sich wieder. »Eigentlich wollte ich dir erklären, wie das Gerät hier funktioniert. Und dann, nach der Mission? Vielleicht mache ich Urlaub in Cancún. Kaufe mir ein paar abgedrehte Klamotten und erzähle den Mädchen, ich sei Musiker. Du weißt schon … einfach mal sehen, was passiert.«
    Ich kicherte. »Klingt doch wie ein ausgezeichneter Plan für den Anfang.« Ich schob meinen Stuhl vor. »Dann zeig mal her.«
    Er reichte mir das Vergrößerungsglas. »Es funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie die Wanzenkarte. Nur mit einem magischen Hammer. Du führst es in Daves Körper ein. Es fixiert sich auf das Ohm. Heftet sich dran. Setzt es außer Gefecht. Und dann taucht es wieder auf.«
    »Wie kriegt man es rein und raus?« Ich stellte mir das Ganze so vor wie die tödliche Pille, die er entwickelt hatte, um einen der Vampire zu erwischen, die bei unserer letzten Mission unsere Zielobjekte gewesen waren. Wir hatten versucht, ihn dazu zu kriegen, dass er sie aß, deshalb stellte ich mir vor, wie Dave das Ding in einem Cheeseburger oder einem entsprechenden Ersatz, den wir auf die Schnelle auftreiben könnten, in sich reinstopfte. Bedachte man unseren aktuellen Aufenthaltsort, wäre es wahrscheinlich in irgendwelchen mit Reis gefüllten Pflanzenblättern versteckt.
    Bergman nahm seine Brille ab, putzte sie, und setzte sie
wieder auf. Seine Hände zitterten leicht, als er sie zurechtschob. »Cassandra sagt, damit die Magie effektiv arbeiten kann, muss es denselben Weg nehmen wie das Ohm.« Er schwieg und wartete darauf, dass ich die richtigen Schlüsse zog. Es dauerte nicht so lange, wie ich es mir gewünscht hätte. Ich spürte, wie ich die Zähne fletschte, als ich sagte: »Du meinst, wir müssen Dave die Kehle aufschlitzen?«

29
    D ave und seine Mannschaft brachen auf, bevor Vayl erwachte. Der Plan, durch den der Zauberer »hinters Licht geführt« werden sollte, bestand darin, dass sie früh loszogen, um die Location gründlich zu überprüfen und zu sichern, bevor wir eintrafen, um den Anschlag auszuführen. Wir hatten das Szenario in der vergangenen Nacht durchgespielt, nachdem Soheil gegangen war. Obwohl es jetzt, wo jeder Bescheid wusste, irgendwie eine sinnentleerte Übung zu sein schien. Sogar dem Maulwurf war klar, dass wir nie bei ihnen auftauchen würden. Denn wir würden uns zur »richtigen« Location begeben.
    Sie verließen in Zweiergruppen das Haus, Dave und Grace die Amazone als erstes Paar. So bekam ich die Chance, mit dem Rest der Mannschaft noch einen Kriegsrat abzuhalten. Wir versammelten uns im Wohnzimmer. Cam, Jet und Natchez lehnten sich gegen die Rückseite der Couch, während ich ihnen von dem Erlösungsgerät erzählte, wobei Cassandra und Bergman mich unterstützten, als es um die schwierigeren Fragen ging.
    Den Jungs gefiel die Art und Weise, wie wir es anbringen mussten, genauso wenig wie mir.
    »Hört mal, gibt es nicht irgendeinen anderen Weg, um hundertprozentig sicherzugehen, dass er der Maulwurf ist, bevor wir ihm an die Kehle gehen?«, fragte Natchez.
    Während Bergman ihm einen mitfühlenden Blick zuwarf, sagte ich grimmig: »Er ist es. Und wir werden ihm
ja keinen Dolch in

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