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Ein Quantum Blut - Biting the Bullet

Titel: Ein Quantum Blut - Biting the Bullet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin
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Ich wollte ihn weg haben. Weit weg. Am besten in einer anderen Zeitzone, wo wir uns nur über Satellitentelefon unterhalten konnten und unsere Signale sich Küsschen gaben, wenn sie sich in einer Schüssel trafen wie der auf unserem TV-Van.
    Da kam mir die beste Idee von allen. In meinem Kopf saß eine grinsende Großmama May, die anerkennend nickte und sagte: Endlich .
    »Ich brauche dich und Jet beim Fernsehsender«, erklärte ich Dave. »Im Moment ist er von zwei verbliebenen Schröpfern besetzt, die geschickt wurden, um mich auszuschalten. Ihr müsst sie entweder unter Kontrolle bringen, so dass sie euren Befehlen gehorchen, oder sie töten und dann herausfinden, wie man eine Live-Schaltung vom Van empfängt und über den Sendemast ausstrahlt. Aber
denkt daran: Wenn ihr sie tötet, müsst ihr euch auch mit den Mahghul rumschlagen.« Ich beschrieb ihnen die kleinen Biester und erzählte kurz von meinem eigenen Showdown mit ihnen vor dem Tempel.
    »Das klingt, als hättest du einen Plan«, meinte Vayl.
    Ich versuchte, meine wachsende Aufregung zu zügeln, aber als ich die Idee weiter in meinem Hirn herumwälzte und mir keine größeren Hindernisse auffielen, konnte ich mir ein kleines Lächeln nicht verkneifen. »Vielleicht«, gab ich zu. »Vielleicht gibt es einen Weg, wie wir bei diesem Ding unsere Ärsche retten können. Bergman? Wir werden dein Fachwissen brauchen, Kumpel. Sieht ganz so aus, als könntest du dir deinen Urlaub heute Nacht noch richtig verdienen.«
    Ein kurzes Aufblitzen von Angst. Dann nahm sein Gesicht einen völlig neuen Ausdruck an. Bergman und Entschlossenheit: Irgendwie passte das gut zusammen. Er nickte abrupt. »Ich bin dabei.«
    »Cam, tragt ihr nicht alle Erste-Hilfe-Kästen mit euch rum?«
    »Ja.«
    »Ich werde eine Verletzung an meiner linken Hand vortäuschen müssen.« Er sah mich erstaunt an, wusste aber, dass er besser keine Fragen stellte, wenn ich gerade einen Lauf hatte. Als er ging, um seine Ausrüstung zu holen, rief ich über die Brille Asha an. »Wie läuft es bei dir so?«, fragte ich.
    »Hervorragend. Du würdest nicht glauben, was für Pläne FarjAd und Zarsa gemacht haben! Ich glaube, sie haben die Welt bereits viermal aufgetrennt und neu vernäht, seid sie sich begegnet sind! Zarsa meint, sie kann ihre Gabe dazu einsetzen, FarjAd dabei zu helfen, zukünftige Anschläge zu überleben. Und er denkt, eine Frau mit
ihren Fähigkeiten und solch einer familiären Unterstützung wird seiner Bewegung noch mehr Anhänger verschaffen. Und bei dir?«
    »Bisher alles gut. Aber ich muss dich noch mal um einen Gefallen bitten: Wir brauchen ein letztes Mal dein Auto.« Ich erklärte ihm unsere Mission und meinen Plan, so gut das in zehn Sekunden möglich war.
    »Ich bin gleich da«, sagte er nur. Ich musste Asha loben. Als er sich endlich entschlossen hatte, wieder in den Ring zu steigen, hatte er es mit beiden Füßen getan.
    Wir brachten alle gemeinsam Dave ins Wohnzimmer, wo er mit Jet auf Asha warten würde. Cassandra würde ebenfalls bei ihnen bleiben, bis sie aufbrachen, dann würde sie zu Grace zurückkehren. Die Amazone hatte bei dieser Aktion sicher den kürzesten Strohhalm gezogen. Aber nachdem Dave gerade - wieder einmal - gestorben war, würde ich mein Mitleid nicht an sie verschwenden.
    »Ich komme schon klar«, beharrte Dave, als wir ihn einer nach dem anderen fragten, ob wir ihm noch irgendetwas bringen sollten, bevor wir gingen. Es fühlte sich einfach falsch an zu gehen. Wir sollten feiern. Wir sollten Luftsprünge bis zur Decke machen, verdammt! Doch stattdessen ließen wir den Mann zurück, dessen Wiederauferstehung wir uns alle erhofft und erfleht hatten. Und nicht nur das. Wir ließen zu, dass er sich direkt wieder einer lebensbedrohlichen Situation aussetzte. Obwohl wir alle wussten, dass wir keine andere Wahl hatten, war es einfach übel.
    Eines konnte ich tun. Raoul? Du passt doch auf, oder? Auf ihn? Und auf E.J.?
    SIE SIND GUT GESCHÜTZT.
    Und das musste für den Moment reichen. Ich tätschelte Dave, als wir endlich keine Ausrede mehr hatten, nicht zu
gehen. »Bitte sei vorsichtig. Wenn ich dich nochmal von den Toten zurückholen muss, wird Raoul etwas wirklich Großes dafür verlangen, vielleicht ein Jungfrauenopfer. Und ich brauche Bergman momentan zu dringend, um ihn aufzugeben.«
    Dave lachte, was meine Absicht gewesen war. Das verlieh dem Ausdruck »Musik in meinen Ohren« eine ganz neue Bedeutung. Dann zog er mich, so plötzlich, dass mir die Luft

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