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Ein Quantum Blut - Biting the Bullet

Titel: Ein Quantum Blut - Biting the Bullet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin
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stärkeren, gemeineren Schub eingesetzt hat? Wie funktioniert das überhaupt? Oder - könnte es wirklich so sein, dass Dave vor die Wahl gestellt wurde und es vorgezogen hat, für den Zauberer zu arbeiten? Nein. Unmöglich. Es muss eine logische Erklärung dafür geben.
    Ganz ehrlich, wenn ich nicht den verdammten Hijab hätte tragen müssen, hätte ich mir die Haare ausgerissen. Ich konnte mir kein schlimmeres Szenario ausmalen. Denn wenn ich Recht hatte, wenn mein Bruder das Opfer des Zauberers war - ich beugte mich nach vorne und presste die Hände auf die Knie, als ich merkte, wie mir die Galle hochstieg -, dann bedeutete das, dass David, sobald dieser Hurensohn mit ihm fertig war, endgültig sterben würde.

18
    F rag jeden Wärter in einem beliebigen Gefängnis dieser Welt. Mit der Isolation ist es so eine Sache. Man denkt, man ist ein harter Hund. Man denkt, man kann es ertraman ist ein harter Hund. Man denkt, man kann es ertragen, von allem abgeschnitten zu sein. Niemanden zu haben, mit dem man seine Gedanken teilen kann. Niemanden, an den man sich wenden kann. Bis man sich dann in der Ecke wiederfindet, zusammengerollt und weinend wie ein Baby. Ich war einmal nahe dran gewesen. Verlust eines Verlobten. Einer Schwägerin. Einer Mannschaft von engen Freunden und der ständigen Unterstützung und Zuneigung eines Zwillingsbruders. Ja, ich wusste verdammt gut, wie es sich anfühlt, ganz allein zu sein. Es macht einen verrückt, so ist das.
    Zu sagen, dass mir der Gedanke, so etwas noch einmal zu erleben, nicht gefiel, war eine heftige Untertreibung. So als würde man sagen, Pamela Anderson habe ein bisschen was machen lassen. Oder dass Fernsehsender ab und zu ihre Nachrichten frisieren, um das Interesse der Zuschauer zu erhöhen. Doch als Cole und ich auf einen alten Tempel zuliefen, wo mein betäubtes Gehirn nicht länger leugnen konnte, dass Vayl wahrscheinlich doch irgendetwas Unanständiges mit dem Tier anstellen würde, das er auf dem Auktionshof erstanden hatte, wurde mir bewusst, dass ich vielleicht noch einmal diesen langen, einsamen Weg würde gehen müssen.
    Was, wenn ich mich irre?
Raouls Stimme klang mir wieder in den Ohren, jetzt wesentlich bedeutungsvoller, vor allem, weil er diese Worte in der Hölle zu mir gesagt hatte: Nichts ist so, wie es scheint. Ha! Anscheinend schloss das meinen verlässlichen, alten geistigen Mentor mit ein. Er hatte mir gesagt, ich solle meinen Instinkten vertrauen, und stattdessen hatte ich sie, bestärkt durch meinen abgelenkten sverhamin , ignoriert. Es wurde Zeit, sich ihre Musik mal anzuhören. Das Problem war nur, sie spielten gerade einen Trauermarsch.
    Verdammt, verdammt, verdammt. Ich bin so was von verdreht. Denn weder Vayl noch Pete noch irgendjemand sonst beim Verteidigungsministerium würde meine neue Theorie glaubhaft finden. Die sich folgendermaßen gestaltete:
    Der Zauberer schnappt sich den Commander einer Sondereingreiftruppe, ohne dass dieser Mann etwas davon merkt, und macht ihn zu seinem Spion. Warum?
    Um sicherzugehen, dass wir uns an seine Fersen heften.
    An diesem Punkt würde ich natürlich mein williges Publikum und jegliche Unterstützung von oben verlieren. Weshalb ich, wenn ich das nicht richtig anging, meinen Job verlieren konnte. Den ich liebe. Noch mehr als Cookies und Milch. Oder das Kartenmischen. Oder alle Filme mit Will Smith. Nein, diese Sachen erreichen nicht einmal annähernd diesen Grad an Beruhigungskraft und Freude. Meine Arbeit ist mein Leben. Sie hat dafür gesorgt, dass ich noch atmen kann. Wortwörtlich.
    Ich schluckte einen fetten Schluchzer runter und fuhr mit meiner innerlichen Hypothesenaufstellung fort. So ergaben all die anderen seltsamen Sachen, die uns passiert waren, ein klares Muster. Die Tatsache, dass wir nach all den erfolglosen Jahren nun endlich ein Foto und Informationen
entdeckt hatten, die uns zum Zauberer führten. Die Zombie-Schröpfer, die rein zufällig ständig ihren angreifenden Kollegen im Weg waren und dadurch sicherstellten, dass die meisten von uns überlebten und die Mission fortsetzen konnten. Sogar Zarsas Anwesenheit, die Vayl vom Job ablenkte, so dass jeglicher Verdacht, den der Zwilling des Maulwurfs hegen könnte, ignoriert wurde. Ich schätzte, dass Cassandras mentaler Stromausfall ein reiner Glückstreffer für ihn war. Er hatte sicher nicht damit gerechnet, dass sie mitkommen würde. Doch ich bin mir sicher, wenn sie bei klarem Verstand geblieben wäre, hätte er einen Weg gefunden, um sie

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