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Ein Quantum Blut - Biting the Bullet

Titel: Ein Quantum Blut - Biting the Bullet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin
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nicht erst, irgendwelche Entschuldigungen zu finden. Es interessiert mich einen Scheißdreck, was die Mahghul dir angetan haben. Der Rat der Fünf hat nach diesem Kampf niemanden geschickt, um dich zu ersetzen, oder?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Es gab also niemanden. Eigentlich hat es seitdem auch keinen mehr gegeben. Du bist es, Asha. Du bist alles, was in dieser Stadt zwischen den Unschuldigen und den kriminellen Anderen steht. Und alles, was du während der letzten - wie lange?«
    »Einhundert Jahre«, murmelte er.

    »O mein Gott. Während der letzten hundert Jahre hast du nichts anderes für die Leute getan, als die Namen der Bösen in ein Buch zu schreiben? Kein Wunder, dass dieser Ort eine einzige Jauchegrube ist! Weißt du, eigentlich wollte ich dich um Hilfe bitten. Ich hatte gehofft, dass du ein bisschen von deiner Macht mit mir teilen würdest. Nur so viel, dass ich meinen Job machen und einen Kerl aufhalten könnte, der Hunderte aus deinem und aus meinem Volk getötet hat. Und dabei hoffentlich auch das Leben meines Bruders retten würde.«
    Ich unterbrach mich. Musste ich. Die Tränen, die in meiner Kehle drückten und nur darauf warteten, dass ich an die Männer in meiner Familie dachte, mussten erst runtergeschluckt werden. Als ich sie abgewürgt und mich einen Moment lang darüber gewundert hatte, dass Asha mir nicht sein Tor vor der Nase zugeschlagen hatte, sondern wie angewurzelt auf dem Gehsteig stand und mich mit seinen traurigen Augen anstarrte, sagte ich: »Aber jetzt sehe ich, dass das reine Zeitverschwendung war. Du hast schon vor langer Zeit beschlossen, dass du wie ein riesiger Vogel Strauß auf deiner Macht hocken, den Kopf in den Sand stecken und darauf warten willst, dass jemand auftaucht, der die Arbeit erledigt.«
    Das Geräusch quietschender Reifen lenkte mich ab. Gerade, als ich mich suchend umdrehte, bog ein Van schlingernd auf die Straße ein. Obwohl er bestimmt noch fünf Blocks entfernt war, verriet der Reflex in der Satellitenschüssel auf dem Dach seine Identität. Ich hätte meinen nächsten Gehaltsscheck darauf verwettet, dass man, wenn er vor Ashas Tor hielt, an der Seite den Aufdruck »Kanal vierzehn« sehen würde.
    Sobald ich den Van sah, spürte ich ein Ziehen zwischen den Schulterblättern. Die Bestätigung dafür, dass in dem
Wagen ein, wenn nicht sogar alle, Schröpfer saßen. Wie hatten sie mich nur gefunden?
    Ich schaute auf die Uhr. »Scheiße! Es ist ein neuer Tag!« Ich schlug mir mit der Hand gegen die Stirn, als könnte ich damit das Zeichen verdecken. Dann tastete ich meinen Arm nach der Spritze mit Weihwasser ab, die ich dort normalerweise trug. Aber sie war weg. Ich hatte Cole die Lederscheide gegeben, um seiner Kausucht entgegenzuwirken, und die Spritze in meiner Waffentasche verstaut.
    »Was geht hier vor?«, fragte Asha. Sein Blick war von dem Van zu den Dächern gewandert, und seine Augen waren so rund wie Ansteckbuttons. Die Mahghul sammelten sich.
    »Die Schröpfer sind hinter mir her. Erinnerst du dich noch an den einen, von dem du nicht wolltest, dass ich ihn töte?«
    Asha nickte und zuckte bei meinem beißenden Ton zusammen.
    »Tja, sein Pate ist ein Todfeind von mir, und der hat einige willige Körper für ihn aufgetrieben, die bei einem lokalen Fernsehsender arbeiten. Jetzt hat er die Dämonen, die er in seinem Kopf herumgetragen hat, in diese Körper entlassen, und zumindest ein paar von denen sitzen in diesem Van.« Ich nahm mir einen Moment Zeit, um nachzudenken. Ich hatte keine Chance, die Schröpfer aufzuhalten, wenn sich wirklich alle sechs für diesen Showdown in den Van gequetscht hatten. Ich befand mich ungefähr acht Kilometer vom Hauptquartier entfernt, hatte also auch nicht genug Zeit, um in Deckung zu gehen. Cirilai würde Vayl signalisieren, dass ich in Schwierigkeiten steckte, doch er würde niemals rechtzeitig hier sein, um mir zu helfen. Und Asha … Na ja, seinen Status hatten wir ja festgelegt.

    Ich wandte mich zu ihm. »Hast du ein Auto?«, fragte ich und schaute dabei über die Schulter. Jetzt waren sie noch zwei Blocks entfernt. Ich konnte einen Schröpfer auf dem Fahrer- und einen auf dem Beifahrersitz sehen, und dazu noch einen, der zwischen ihnen durch die Frontscheibe starrte.
    »Ein Auto? Ja. Aber … ich benutze es nur selten. Ich meine …«
    »Gut.« Ich schob ihn durch das Tor, knallte es zu und verbarrikadierte es von innen. »Ich brauche es.«
    Wir rannten zur Rückseite des Hauses. Asha öffnete das

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