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Ein Quantum Blut - Biting the Bullet

Titel: Ein Quantum Blut - Biting the Bullet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin
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eher zynisch als amüsiert wirkte. Nicht einmal sein breites, grimmiges Grinsen. Dieses Lächeln war neu. Denn es zeigte eine Sanftheit, die ich noch nie zuvor an ihm gesehen hatte.
    »Vayl?« Ich bekam nie die Chance, die Frage zu stellen, die sich in meinem Kopf bildete. Sie kann sowieso nicht so wichtig gewesen sein. Denn in dem Moment, als Vayl den Kopf neigte und meine Lippen mit seinen berührte, vergaß ich sie.

    Seit Vayls Lippen das letzte Mal meine gestreift hatten, hatte ich mir diesen Kuss schon Hunderte Male ausgemalt. Und ich habe eine hervorragende Vorstellungskraft. Aber trotzdem war ich nicht auf das Verlangen vorbereitet, das mich durchströmte, als Vayl seinen Griff um mich verstärkte und mich so eng an sich zog, dass ich für einen Moment glaubte, sein Herz schlage in meiner Brust.
    Ich weiß, ich weiß, es war nur ein Kuss, nicht wahr? Niemand hat je wirklich Geigen gehört. Die einzigen Leute, die vor Leidenschaft blind wurden, konnten von Anfang an nicht sonderlich gut sehen. Ich habe alle Klischees gehört und sie selbst als Unfug abgetan. Das war, bevor ich Matt begegnet bin, bevor ich lernte, welchen Unterschied wahre Liebe machen kann. Aber obwohl ich wusste, dass das Paradies existierte, hatte ich nicht damit gerechnet, es je wieder zu betreten.
    Besonders nicht auf den Schwingen eines einzigen Kusses.
    Aber es war schließlich Vayl, der mich aus der Finsternis geführt hatte. Der trotz einiger spektakulärer Pleiten meinerseits immer zu mir gehalten hatte. Der mir seinen Ring, sein Vertrauen und seine intimsten Geheimnisse geschenkt hatte. Und der innerhalb weniger Tage fast zu einem Fremden geworden war. Dieser letzte Teil hatte mir mehr Angst eingejagt, als mir bewusst gewesen war. Und es machte unseren Kuss umso atemberaubender. Denn das bedeutete, dass er endgültig zu mir zurückgekommen war.
    Als ich schließlich nach Luft schnappte, zog Vayl den Kopf zurück und sagte: »Wie fühlst du dich?«
    Ich realisierte, dass ich die Arme um seinen Hals geschlungen hatte, und ließ sie auf seine Brust sinken. Sein Körper fühlte sich so wundervoll an, dass meine Hände
einfach immer weiterwandern wollten, doch ich zwang sie, still zu halten. Ich lächelte träge. »Hervorragend.«
    »Wunderbar.« Er schlug mir auf den Hintern. »Und jetzt ab mit dir. Ich habe noch eine Menge zu tun, wenn ich Zarsa verwandeln will, bevor die Woche rum ist.«
    Meine Hände ballten sich zu Fäusten. Und wenn ich dabei ein paar Brusthaare erwischte, Pech gehabt. »Was hast du da gerade gesagt?«
    Er kicherte. »Ich wollte nur prüfen, ob dein Temperament wieder intakt ist.«
    »O, glaub mir, das ist es. Eigentlich fühle ich mich im Moment sogar so gut, dass ich dir den Kopf abreißen könnte!«
    »Dann sollte ich diesen ganzen Pakt mit Zarsa wohl besser fallenlassen.«
    »Und wie du das solltest!« Ich war immer noch sauer, aber nicht mehr so sehr, dass ich seinen wehmütigen Blick verpasst hätte, als er sich bückte und die Steine auf einen Haufen legte. Ich sagte: »Trotzdem tut es mir leid. Ich weiß, dass es dir alles bedeutet, deine Jungs zu finden.«
    Er richtete sich auf und ließ den Stein, den er gerade aufgesammelt hatte, von einer Hand in die andere gleiten, während er ihn nachdenklich musterte. Schließlich sagte er: »Du musst wissen, dass ich die Suche niemals aufgeben werde. Ich muss meine Söhne finden.« Er sah mir in die Augen. »Aber ich werde nie wieder zulassen, dass diese Sehnsucht zwischen uns steht. Was wir haben …« Seine Augen nahmen einen warmen Bernsteinton an. »Ich kann mir nicht vorstellen, das zu verlieren. Für nichts auf der Welt.«

22
    I ch hatte Vayl eigentlich nie für jemanden gehalten, der Süßholz raspelte. Aber verdammt, bei diesen Worten hätte ich ihn am liebsten angesprungen und ihn mit Küssen überschüttet. Gerade hatte ich einen Schritt auf ihn zu gemacht und gesehen, wie sich seine Augen freudig weiteten, als er meinen Plan durchschaute, da räusperte sich Cole hinter mir.
    »Jaz, ich dachte, du willst das vielleicht wissen«, sagte er rau. »Ich habe herausgefunden, wem das Haus gehört.«
    Ich drehte mich zu ihm um, und das Lächeln von Lucille strahlte auf meinem Gesicht. Mein Alter Ego würde wissen, wie man am besten mit ihm umging, ohne ihn zu verletzen, während Jaz einfach nur plump wäre. Vielleicht sogar gemein. »Cool! Wer ist es?«
    »Ein Geschäftsmann namens Delir Kazimi.«
    »Hast du ein Foto?«
    »Ich werde dir eins

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