Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
hinfliegen. Besonders in einem so begrenzten Raum wie diesem. Und dann, wie es eben oft in einer ausufernden Schießerei passiert, hatten sie alle keine Munition mehr. Die Waffen schwiegen, die Satanisten hielten an und sahen blöde auf ihre leeren Schusswaffen herab. Einer schüttelte seine Knarre sogar, als ob das helfen würde. Solche Dinge passieren im Fernsehen einfach nicht. Die Leute hinter ihnen schrien sie an, sie sollten doch aus dem Weg gehen und es jemand anderem überlassen. Vermutlich besaßen sie weitere Waffen, diesmal mit Kugeln drin. Ich riskierte einen Blick über die Schulter.
    »Ist der Aufzug immer noch nicht da?«
    »Damit stimmt etwas nicht!«, schnappte Isabella zurück. »Ich habe den Rufknopf gedrückt, bis er jammerte, aber die Stockwerkanzeige funktioniert nicht und die Tür öffnet sich nicht.«
    »Verschaff mir mal etwas Zeit, Molly«, sagte ich.
    Molly trat neben mich, schnippte mit den Fingern. Die Satanisten, die uns am nächsten waren, verschwanden plötzlich und wurden von einem Dutzend sehr überrascht aussehender Kröten ersetzt. Wirklich hässlichen und warzigen Kröten. Die Satanisten hinter ihnen fielen zurück und duckten sich auf der Suche nach Deckung in die Türeingänge.
    Isabella schnaubte laut. »Kröten. Ich dachte echt, für so was wärst du zu alt, Molly.«
    »Niemals einen Klassiker ersetzen«, meinte Molly. »Und man sollte niemals gegen den Erfolg wettern. Die Leute werden Kugeln riskieren. Aber zeig ihnen, dass ein paar Freunde neuerdings Fliegen mit der Zunge fangen, und schon werden auf einmal alle sehr glücklich sein, wenn jemand anders zuerst geht. Eddie, ich denke, wir haben lange genug auf diesen Aufzug gewartet. Mach die Türen auf, und Isabella und ich zeigen diesen teufelsanbeterischen Scheißkerlen, was passiert, wenn man die Metcalf-Schwestern gegen sich aufbringt. Iz, bist du in der Stimmung, etwas Schreckliches und geradezu Grauenvolles anzustellen?«
    »Immer«, erwiderte Isabella.
    Ich erwartete, dass beide jetzt die Satanisten mit Zaubersprüchen und wirklich chaotischer Magie bombardieren würden, aber stattdessen gingen Molly und Isabella Seite an Seite den Korridor herunter, direkt durch den toten Höllenhund hindurch, und stürzten sich dann auf die nächsten Satanisten. Die beiden Hexen prügelten sprichwörtlich die Scheiße aus den armen Kerlen. Ihre kleinen Fäuste flogen mit alarmierender Geschwindigkeit und Präzision. Blut spritzte, Knochen brachen und die Luft war voller schrecklicher Geräusche, als die Metcalf-Schwestern die Satanisten mit bösartiger Berechnung niederschlugen und unter ihren Füßen zertrampelten. Die Satanisten hatten sich auf eine magische Attacke vorbereitet, aber zwei junge Hexen im Faustkampf waren dann doch eine recht persönliche Sache. Molly und Isabella kämpften sich vor und lachten dem demoralisierten Feind grimmig ins Gesicht.
    Hinter meiner goldenen Maske musste ich grinsen. Man sollte niemals eine der Metcalf-Schwestern gegen sich aufbringen.
    Einige der Satanisten erinnerten sich nun daran, dass sie Waffen hatten, und eröffneten wieder das Feuer. Molly und Isabella hielten stand und woben mit ihren Händen geheime Muster – die Kugeln verwandelten sich in Blumen und flatterten zu Boden. Andere Satanisten hatten ihre Handfeuerwaffen gegen automatische ausgetauscht, aber das machte keinen Unterschied. Es hieß nur mehr Blumen. Dennoch, auch wenn es gut war zu wissen, dass Molly und Isabella sich selbst verteidigen konnten, ich wusste auch, dass sie das nicht lange durchhalten würden.
    Ich hatte gerade angefangen, meine volle Aufmerksamkeit den geschlossenen Aufzugtüren zu widmen, als sich das Hauptsicherheitssystem des Gebäudes einschaltete. Große Gleitpaneele öffneten sich in der Wand des Flurs. Ich musste ein paar Mal blinzeln, denn ich hätte geschworen, dass die vor ein paar Augenblicken noch nicht da gewesen waren. Wirklich große Geschützbatterien erhoben sich aus Waffenschränken und richteten sich schnell auf Molly und Isabella. Ich rannte vorwärts und warf mich im gleichen Moment zwischen die Geschütze und die Hexen, indem sie das Feuer eröffneten.
    Die Kugeln hämmerten auf mich ein, zielten auf meinen Kopf und die Brust und den Bauch, und obwohl meine Rüstung die Kugeln leicht absorbierte, wagte ich nicht, mich zu bewegen. Ich hatte Furcht, Molly und Isabella die Deckung zu nehmen. Das hier war ernstzunehmende Bewaffnung, die Kugeln in einem konstanten Strom ausspuckte. Sie

Weitere Kostenlose Bücher