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Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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müssen.
    Molly und ich wanderten in der Lobby herum und beobachteten den Ort. Die alten Wände wirkten solide genug, aber meine durch den Torques verstärkte Sicht führte mich sofort zu einer bestimmten Sektion, die in einer Nische versteckt war. Als wir näher kamen, bemerkten wir, dass mehrere sehr machtvolle »Bitte weitergehen, hier gibt es nichts zu sehen«-Zauber in Kraft traten, mehr als genug, um gewöhnliche Aufmerksamkeit abzulenken. Molly wischte sie mit einem Wink ihrer Hand beiseite wie Spinnweben. Als wir näher herantraten, zeigte meine Sicht mir eine massive Tür in der Wand, die aus massivem Gold gemacht war. Molly gab bewundernde Laute von sich.
    »Ist das wirklich massives Gold? Das ist es, o Mann, das ist es! Tonnen davon! Das setzt der Tür vom Wolfskopf noch eins drauf!«
    »Komm mir bloß nicht auf Ideen«, unterbrach ich sie. »Die Tür ist in die Wand eingelassen, man könnte das selbst mit einem verzauberten Brecheisen nicht aufstemmen.« Ich ließ meine Finger über das glänzende Gold gleiten. Es war unnatürlich warm und ein wenig unbehaglich. Als ob etwas wirklich Widerliches auf der anderen Seite auf uns wartete. »Das ist nicht einfach nur Gold, Molly. Es fühlt sich ... bewohnt an.«
    »Könnte das dasselbe Material sein wie deine Rüstung?«, fragte Molly.
    »Gute Frage«, erwiderte ich. »Offenbar nicht die seltsame Materie meiner jetzigen Rüstung, aber ... das Herz hat damals eine Menge Zeug hinterlassen, von dem meine Familie meist keine Ahnung hatte. Nein. Nein, ich denke nicht. Die Londoner Unterstadt existierte schon Jahrhunderte, bevor das Herz in unsere Realität eingebrochen ist. Das ist wahrscheinlich ein Zufall.«
    Aber selbst als ich das sagte, fühlte ich mich nicht ganz wohl damit.
    »Wie kommen wir da rein?«, wollte Molly wissen. »Ohne dass wir etwas Dringendes, Gewaltsames oder Aufmerksamkeit Erregendes tun?«
    »Wir benutzen das Pass Wort .« Ich sagte es auf. Die goldene Tür schwang glatt und still vor uns auf.
    »Woher wusstest du das?«, fragte Molly.
    »Droods wissen eben alles.«
    »Nicht immer«, erwiderte sie süß. »Oder wir wären gar nicht hier, stimmt’s?«
    »Richtig«, bestätigte ich.
    Hinter der Tür befand sich eine enge Treppe mit sehr alten, sehr glatten und abgetretenen Stufen, die in die Finsternis führten. Sie sahen alt genug aus, um tatsächlich römisch zu sein. Ich sah mich um, aber kein Mensch schenkte uns Aufmerksamkeit. Die Vermeidungszauber der Tür schützten uns. Ich ging die Stufen voran, Molly kam dicht hinter mir. Sie wollte eigentlich vorgehen, aber ich hatte das nicht zugelassen. Dann wollte sie neben mir herlaufen, aber die Stufen waren nicht breit genug, also gab sie sich damit zufrieden, dicht hinter mir zu bleiben und zu schmollen. Es gab kein Geländer, also mussten wir unsere Schultern dicht an die Wand drücken, um sicherzugehen, dass wir der Kante der Stufen und dem bodenlosen Abgrund dahinter nicht zu nah kamen.
    Wir stiegen für eine ganze Weile tiefer und tiefer und tiefer. Als ich nach oben sah, war das Licht am Treppenanfang hinter der wieder verschlossenen Tür verschwunden. Die einzige Beleuchtung ging von schwebenden, blassgrün phosphoreszierenden Kugeln aus, die einsam durch die Luft vor uns hertrieben und den Weg nach unten erhellten, wie Irrlichter, auf die man sich mehr als üblich verlassen konnte. Sie hielten inne, wenn wir es taten, waren aber immer darauf bedacht, einen respektvollen Abstand einzuhalten, egal, wie sehr ich versuchte, aufzuholen. Die Schatten waren tief und dunkel und der Abgrund an unserer Seite schien nach wie vor keinen Boden zu haben. Wir stiegen hinab und folgten den Lichtern, bis ich jegliches Gefühl dafür verlor, wie tief wir schon gekommen waren.
    »Wie tief, glaubst du, geht das hier?«, fragte Molly.
    »Bis ganz nach unten«, antwortete ich.
    »Ich hasse solche Antworten.«
    Die grob behauene Steinmauer trug mehrere Schichten von Graffiti aus verschiedenen Jahrhunderten, in vielen Sprachen und Dialekten, einschließlich ein paar Worten Latein. Ich zeigte Molly eine der deutlicher erkennbaren Inschriften.
    »Irgendeine Ahnung, was das hier heißen soll?«
    »Tut mir leid«, sagte sie. »Das ist auf keinen Fall klassisches Latein. Wenn du mich fragst, könnte es ›Dickus Schwanzus lässt dich sabbern‹ bedeuten.«
    Einige der Inschriften wurden deutlicher, als wir weiter abstiegen, auch wenn viele davon doppeldeutig waren. Juden sind stets die, denen man für gar nichts

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