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Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Ein Quantum Tod: Roman (German Edition)

Titel: Ein Quantum Tod: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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schwierig, das kennt man ja. Ein entzückendes, altmodisches Haus mit einem Ziegelkamin, der aus dem ordentlich gedeckten Dach aufragte, Kletterrosen rund um die Eingangstür und wilder Wein, der sich an der cremeweißen Mauer emporrankte. Zwei große Erkerfenster auf jeder Seite der Haustür, die – das erkannte ich beim Näherkommen – keine Klingel und keinen Klopfer besaß. Ammonia Vom Acht wusste immer, wenn Besucher kamen.
    Bienen flogen laut summend über die Blumenbeete und bunte Schmetterlinge schaukelten vorbei, doch kein Vogel sang. Was mir irgendwie seltsam vorkam. Und vielleicht sogar etwas beunruhigend. Ich hielt kurz vor der Tür an und lauschte aufmerksam.
    »Es ist still«, sagte Molly. »Vielleicht zu still.«
    »Warum gibt es keine Vögel?«, fragte ich. »Selbst die Möwen halten sich von hier fern. Du sagst immer, du wärst eins mit dem Wilden Wald. Was stimmt hier nicht?«
    »Du hast recht«, erwiderte Molly. »Ich spüre hier kein Lebewesen, das größer ist als ein Regenwurm. Nicht einmal einen Maulwurf oder eine Haselmaus. Das ist nicht natürlich.«
    »Das hat etwas zu bedeuten«, sagte ich.
    Molly warf mir einen schiefen Blick zu. »Warum bist du so nervös, Eddie? Du hast doch schon Schlimmeres bewältigt. Ich weiß es, denn ich war dabei. Das sieht dir gar nicht ähnlich.«
    »Ich ziehe immer Gefahren vor, die ich schlagen kann«, sagte ich fest. »Telepathen sind hinterhältig. Sie greifen einen auf unerwartete Weise an und sie kämpfen nicht fair. Und immerhin reden wir hier von Ammonia Vom Acht. Du hast doch die Geschichten gehört.«
    »Nimm an, dass ich das nicht habe«, erwiderte sie. »Vergiss es einfach. Welche Geschichten?«
    »Ich erzähl dir ein paar der berühmteren Fälle. Nur die Höhepunkte. Sie wurde einmal gebeten, einen Fall von gespaltener Persönlichkeit eines sehr wichtigen und bekannten Mannes zu behandeln, dessen zwei Persönlichkeiten sich gegenseitig bekämpften. Der dominante Gute gegen den gewöhnlich unterlegenen Betrüger. Ammonia entschloss sich, dass sie die Betrügerpersönlichkeit lieber mochte, also machte sie diese zum dominanten Part und schickte den anderen schlafen. Das gab eine Menge Ärger, bis er endlich mit einem Misstrauensvotum aus dem Amt gefeuert werden konnte. Ein anderes Mal war sie gerufen worden, um einen Mann mit Amnesie zu heilen. Sie entdeckte dann, dass er einem anderen Telepathen bereits zuvor eine erkleckliche Menge gezahlt hatte, um all seine Erinnerungen zu löschen, weil er es nicht aushielt, der Mann zu sein, der er war. Ammonia war der gleichen Meinung und zerstörte seine Erinnerungen wieder, aber diesmal gründlicher. Sie behielt das Geld, das die Familie des Mannes gezahlt hatte, und setzte sich damit über alles hinweg, was ihre Auftraggeber gewollt hatten.«
    »Bis jetzt habe ich keine Probleme mit irgendetwas davon.«
    »Du vielleicht nicht«, sagte ich. »Aber es wird noch schlimmer. Nachdem sie sich einmal entschieden hatte, dass sie besser als alle anderen wüsste, was gut für die Menschen ist, ging Ammonia durch eine Phase, in der sie die Persönlichkeiten aller Leute, die sie traf, neu anordnete. Sie überschrieb ihr Bewusstsein zum Besseren – wie sie es sich definierte. Das waren eher telepathische Raubüberfälle. Ein paar dieser Neujustierungen waren erfolgreich, andere nicht. Eine ganze Menge Leute brachte sich selbst um, weil sie wussten, dass sie nicht die waren, die sie hätten sein sollen. Einige von ihnen töteten andere, weil eine kleine Hemmschwelle entfernt worden war. Aber Ammonia war schon weitergezogen. Sie bleibt nie lange genug, um das Chaos aufzuräumen, das sie angerichtet hat. Sie hat mit dem ›Verbessern‹ von Persönlichkeiten nur aufgehört, weil sich beinahe alle anderen Telepathen auf der Welt gegen sie zusammengeschlossen und sie aufgehalten haben. Das war nur durch meine Familie möglich, und ich bin nicht sicher, ob wir das ein zweites Mal schaffen. Telepathen dazu zu bringen zusammenzuarbeiten ist, als hüte man einen Sack Flöhe. Es ist möglich, aber nur mit der ständigen Drohung extremer und sofortiger Gewalt. Was sehr anstrengend sein kann. Ich bin ziemlich sicher, dass Ammonia uns immer noch die Schuld daran gibt, ihr den Spaß verdorben zu haben. Wie dem auch sei, nach all dem spielt sie ein wenig die beleidigte Leberwurst und hat sich von der Welt zurückgezogen. Sie tritt nur noch bei Fällen in Erscheinung, mit denen kein anderer fertigwird, und dann tut sie es nur der

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