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 Ein reines Gewissen

Ein reines Gewissen

Titel: Ein reines Gewissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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»Bruce Wauchope sitzt wegen Drogenhandels.« »In der Tat.«
    »Meinst du, sein Sohn ...« »Noch kann ich nichts beweisen.«
    »Aber wenn, könnte er sich ratsuchend an Ernie Wishaw wenden?«
    »Wishaw hatte so was wie ein Nahtoderlebnis: Einer seiner Leute sitzt im Knast, und um ein Haar hätte er sich dazugesellt.«
    »Wishaw würde also nicht in Bull Wauchopes Auftrag Rauschgift schmuggeln?«
    »Doch, ich glaube, das würde er«, sagte Breck ruhig. »Es braucht ihm nur jemand einen ordentlichen Schrecken einzujagen.«
    Das ließ Fox sich durch den Kopf gehen. Ja, die Androhung von Gewalt gegen seine geliebte Frau oder seine noch mehr geliebte Lastwagenflotte ... »Glaubst du, wir könnten in Dundee eine Antwort darauf finden?«
    »Ist es nicht ein Glück, dass wir bereits auf dem Weg dorthin sind?«
    Das waren sie: Sie hatten Barnton schon hinter sich gelassen und sausten jetzt übers offene Land, wo die Straße sich zu einer doppelspurigen Schnellstraße verbreiterte, vorbei an Dalmeny und South Queensferry zu ihrer Rechten. Bald würden die Forth Bridges in Sicht kommen.
    »Warum erzählst du mir das ausgerechnet jetzt?«, fragte Fox.
    »Vielleicht habe ich ein Vertrauensproblem, Malcolm. Hast du vergessen, wie lange es gedauert hat, bis du mir von dem Verdacht der Pädophilie gegen mich erzählt hast?«
    »Das ist etwas anderes; du standest unter Beobachtung.«
    »Und du, mein Freund, warst ein Verdächtiger im Mordfall Vince Faulkner. Allerdings habe ich schon ziemlich bald gesehen, dass Billy Giles mit seiner Vermutung falschlag ...«
    Das musste Fox erst mal verdauen. »Und wie bist du bei deiner kleinen Privatermittlung gegen Ernie Wishaw vorgegangen?«
    »Ich habe mit der Frau des Fahrers und deren Bruder gesprochen. Außerdem habe ich herauszufinden versucht, ob sich ein plötzlicher Geldsegen irgendwie niedergeschlagen hatte, zum Beispiel in Form eines neuen Fernsehers oder von Autos.«
    »Und?«
    Breck zuckte nur die Achseln. »Ich bin sogar ins Gefängnis nach Saughton gegangen als Besucher.« »Du hast mit dem Lkw-Fahrer gesprochen?« »Er hat nichts rausgelassen.«
    »Aber er wusste, wer du bist?« Fox sah Breck nicken. »Es hätte also Wishaw zu Ohren kommen können - und jedem anderen auch.«
    »Anzunehmen.«
    Fox wurde nachdenklich. »Könnte Wishaws Fahrer für Bull Wauchope gearbeitet haben? Wauchope senior sitzt im Knast, weil er Rauschgift auf dem Seeweg geschmuggelt hat. Für seinen Sohn sind international verkehrende Lkw-Transporte vielleicht inzwischen das lukrativere Geschäft.«
    »Kann sein«, gestand Breck ihm zu. »Du kennst sie so gut wie ich, die Geschichten über Hafenbeamte, die >für einen reibungslosen Ablauf sorgen<.«
    »Die Schmiergeld nehmen und die Fracht nicht allzu gründlich überprüfen?«
    Breck nickte. Fox zog sein Handy und einen Streifen Papier aus der Tasche - den mit der Nummer von Max Dearborns Schwester.
    »Wen rufst du an?«, fragte Breck.
    »Eine Freundin vielleicht.« Er hörte das Klingeln, und einen Moment später meldete sich eine weibliche Stimme. »Spreche ich mit Linda Dearborn?«, fragte Fox. »Am Apparat.«
    »Ich heiße Malcolm Fox und bin ein Kollege von Max.« »Ja, er hat Ihren Namen erwähnt. Es heißt, Sie seien suspendiert.«
    »Komisch, ich habe gar nichts darüber in der Zeitung gelesen ...«
    »Kann ja noch kommen, Malcolm.« Ihr Tonfall hatte etwas Frotzelndes. Das war vermutlich ihre Vorgehensweise, überlegte Fox: gesprächig, ja geschwätzig sein, womöglich die neue beste Freundin - und dann vertrauliche Mitteilungen prompt ans zahlende Publikum weitergeben.
    »Max hat mir erzählt, dass Sie sich mit Brogans Verschwinden beschäftigen.«
    »Nicht ganz«, berichtigte sie ihn. »Es ist eher Brogans Geschäftsgebaren, das mich interessiert.«
    »Insbesondere die Frage, ob er versucht hat, einen Stadtrat zu bestechen?«
    »Ja.«
    »Und deshalb hat Joanna Broughton Gordon Lovatt auf Sie angesetzt.«
    »Mmmm. Sie sind ein faszinierendes Paar, Brogan und Broughton.«
    »Joanna, meinen Sie?«
    Für einen Moment herrschte Stille in der Leitung. »Sie haben recht, wenn Sie Vater Jack mit ins Spiel bringen«, sagte sie schließlich.
    »Glauben Sie, Brogan führt uns an der Nase herum?« »Vielleicht hat er auch den Herrn Schwiegerpapa auf irgendeine Weise verärgert.« »Und wie?«
    »Malcolm ...« Sie sang seinen Namen fast. »Sie sind der Inspector, nicht ich. Meine Aufgabe ist nur das Aufsaugen der Krümel. Sehen Sie in mir einfach ein

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