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 Ein reines Gewissen

Ein reines Gewissen

Titel: Ein reines Gewissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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dachte darüber nach, bevor er langsam den Kopf schüttelte. »Giles wird es nicht dabei bewenden lassen. Für ihn ist jetzt die Zeit der Rückzahlung gekommen.«
    »Mehr als ein bisschen Kleingeld wird aber dabei für ihn nicht rausspringen, Tony.«
    Kaye war immer noch nachdenklich. »Dieser Idiot in Hull!«
    »Uns hätte klar sein müssen, dass man überall Spuren hinterlässt, auch auf einem Computer.«
    Kaye atmete geräuschvoll durch die Nase aus. »Und was jetzt?«
    Fox zuckte die Achseln. »Soll ich dich mitnehmen? Ich sehe deinen Nissan nirgendwo ...«
    »Ich habe ihn zur Abwechslung mal legal geparkt. Er steht zwei Straßen weiter.«
    »Du wolltest wohl nicht, dass Torphichen dich dafür auch noch drankriegt?«
    Kaye schüttelte den Kopf. »Wieso hast du immer die Ruhe weg, Foxy?«
    »Alles andere ist sinnlos. Wie gesagt, es kommt, wie es kommt.«
    Kaye starrte auf die Tür des Minter's. »Wir sollten abhauen, bevor er hier auftaucht.«
    »Er muss erst mal sein Halbes trinken, und danach vielleicht noch eins. Was hältst denn du von Jamie Breck?«
    Kayes Urteil kam wie aus der Pistole geschossen. »Anständiger Kerl, wie's scheint.«
    Malcolm Fox nickte beifällig. Wie's scheint...
     
     
    Mittwoch, 11. Februar 2009
     
    6
     
    Am Mittwochmorgen putzte Fox sich gerade die Zähne, als das Telefon klingelte. Der Akku des Handapparats oben war leer, und er wusste, dass es nicht so lange klingeln würde, bis er zum zweiten Telefon ins Wohnzimmer gespurtet wäre, deshalb unternahm er gar nichts. Er war früh aufgewacht, Tonys Worte im Ohr: Anständiger Kerl, wie's scheint. Damit hatte Kaye sagen wollen, dass Breck einer von denen war, die einem Kollegen zur Seite standen. Was nicht bedeutete, dass er nicht auch noch etwas anderes sein konnte ... Gerade als Fox sich den Mund abwischte, ließ das Handy, das auf der Kommode im Schlafzimmer lag, sein leises Klingeln vernehmen. Er ging hin und warf unterwegs das Handtuch auf sein frisch gemachtes Bett.
    »Fox«, meldete er sich, das Handy ans Ohr gepresst.
    »Mr. Fox, hier ist Alison Pettifer.«
    Fox zog sich der Magen zusammen. »Geht es Jude gut?«
    »Sie haben sie mitgenommen.«
    »Wer?« Aber die Antwort kannte er schon.
    »Ein paar Polizisten. C Division, haben sie gesagt.«
    Also Torphichen Place. Fox sah auf die Uhr: halb sieben. »Das ist reine Routine«, erklärte er.
    »Das haben sie auch gesagt: >Routinefragen<. Trotzdem dachte ich, ich rufe Sie besser an.«
    »Das ist nett von Ihnen.«
    »Ist es besser, wenn ich hierbleibe?« Fox wusste nicht, was sie meinte. Wollte sie etwa selbst zum Torphichen Place fahren? »Um alles im Auge zu behalten, meine ich.«
    Fox nahm das Handy vom Ohr und schaute aufs Display.
    Alison Pettifer telefonierte von Judes Festnetzanschluss. »Ist die Polizei denn immer noch da?«, fragte er.
    »Ein paar von ihnen, ja.«
    »Mit einem Durchsuchungsbefehl?«
    »Sie haben Jude dazu gebracht, etwas zu unterschreiben«, bestätigte die Nachbarin. »Wo sind Sie jetzt, Mrs. Pettifer?«
    »Unten an der Treppe.« Er hörte, wie sie sich entschuldigte, als jemand sich an ihr vorbeischob. Schwere Fußtritte auf dem Weg nach oben. »Es scheint ihnen nicht sonderlich zu gefallen, dass ich hier bin.«
    »Was ist mit Judes anderen Freundinnen, die sich um sie kümmern sollten?«
    »Joyce ist über Nacht geblieben, musste aber um halb sieben zur Arbeit. Als unmittelbar danach die ersten Polizisten kamen, habe ich mich angezogen und ...«
    »Danke für alles, Mrs. Pettifer. Sie können jetzt ruhig nach Hause gehen.«
    »Gestern Abend kamen zwei Reporter an die Tür, aber die habe ich kurz abgefertigt.« »Danke noch mal.«
    »Wenn Sie meinen, dass es so am besten ist, würde ich jetzt rübergehen.«
    Fox verabschiedete sich und legte auf, er nahm ein frisches Hemd vom Bügel und beschloss, dass die Krawatte von gestern noch einmal herhalten musste. Auf halbem Weg nach unten hörte er das Festnetztelefon erneut klingeln. Er nahm den Hörer vom Sofa und hielt ihn sich ans Ohr.
    »Fox«, sagte er.
    »McEwan am Apparat.«
    »Morgen, Sir.«
    »Sie klingen mitgenommen.«
    »Nein, Sir, mache mich gerade fertig zum Gehen.«
    »Dann sehe ich Sie also in einer halben Stunde hier?«
    »Ich müsste vorher noch woanders vorbei.« »Das halte ich nicht für ratsam, Malcolm.« »Sir?«
    »Torphichen hat mich über die Vorgänge unterrichtet. Vor einer halben Stunde kam der Anruf. Die Bombe, die Sie da mit dem NPC gelegt haben, wird nicht so leicht zu

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