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 Ein reines Gewissen

Ein reines Gewissen

Titel: Ein reines Gewissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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sehenswert.
    »Ob ich dieses Tempo wohl halten kann?«
    Sein Handy hatte er zum Laden auf der Küchenarbeitsplatte liegen lassen. Als es zu klingeln begann, erwog er zunächst, nicht dranzugehen. Einen Bissen vom Abendessen, dann stellte Fox das Tablett mit einem leisen Stöhnen auf den Teppich. Bis er bei seinem Handy war, hatte es aufgehört zu klingeln, aber das Display zeigte zwei Großbuchstaben: TK.Tony Kaye. Fox stöpselte das Handy aus dem Ladegerät aus, wählte die Nummer seines Kollegen und zog sich aufs Sofa zurück.
    »Wo bist du?«, fragte Kaye.
    »Heute Abend gehe ich nicht in die Kneipe«, warnte Fox Tony vor. Im Hintergrund hörte er Stimmengewirr. Wahrscheinlich Minter's.
    »Und ob du gehst«, widersprach Kaye. »Wir haben Ärger bekommen. Wie schnell kannst du hier sein?« »Was für Ärger?«
    »Ich hatte deinen Freund Breck an der Strippe.«
    »Sag ihm, er soll mich zu Hause anrufen.«
    »Er wollte gar nicht dich sprechen, sondern mich.«
    Fox ließ seine Gabel im Chili stecken. »Wie meinst du das?«
    »Du musst das in Ordnung bringen, Foxy. Breck wird um Punkt hier sein.«
    Fox nahm das Handy kurz von seinem Ohr weg, um auf die Uhr zu schauen. Siebzehn Minuten. »Gib mir zwanzig Minuten«, sagte er, während er bereits aufstand und den Fernseher ausschaltete. »Was will er denn von dir?«
    »Er will unbedingt wissen, warum ich einen Kumpel gebeten habe, Vince Faulkner im NPC zu überprüfen.«
    Fox fluchte leise. »Zwanzig Minuten«, wiederholte er und griff dabei nach Mantel und Autoschlüssel. »Sag nichts, bevor ich da bin. Minter's, stimmt's?«
    »Stimmt.«
    Fox fluchte erneut, beendete das Gespräch und knallte beim Hinausgehen die Tür hinter sich zu.
    An der Bar standen dieselben zwei Gäste und debattierten mit dem Wirt über eine Frage aus einem anderen Fernsehquiz. Jamie Breck erkannte Fox und nickte ihm zur Begrüßung zu. Er saß an Tony Kayes angestammtem Tisch, Kaye selbst mit ernster Miene ihm gegenüber.
    »Was kann ich Ihnen holen?«, fragte Breck. Fox schüttelte den Kopf und setzte sich hin. Ihm fiel auf, dass Kaye Tomatensaft trank und Breck ein kleines Glas Orangensaft mit Mineralwasser. »Wie geht's Ihrer Schwester?«
    Fox nickte nur und ließ kurz seine Schultern kreisen. »Lassen Sie uns erst mal das hier auf die Reihe kriegen, ja?«
    Breck schaute ihn an. »Ich versuche, Ihnen einen Gefallen zu tun«, fing er an. »Ich hoffe, Sie sind sich dessen bewusst.«
    »Einen Gefallen?« Tony Kaye klang nicht überzeugt.
    »Betrachten Sie es als kleine Vorwarnung. Wir sind keine Idioten, Sergeant Kaye. Das Erste, was wir gemacht haben, war eine Überprüfung des Strafregisters. Der NPC speichert die letzten eingegebenen Suchanfragen, und so kamen wir auf Ihren Kumpel beim CID Hull.«
    »Feiner Kumpel«, murmelte Kaye und verschränkte die Arme.
    »Der uns nur sehr widerwillig Ihren Namen genannt hat, wenn Sie das tröstet. Sein Chef musste ihn ganz schön unter Druck setzen.«
    »Wie ist die Autopsie verlaufen?«, unterbrach ihn Fox.
    Breck wandte sich ihm zu. »Stumpfes Trauma, innere Verletzungen ... Wir sind ziemlich sicher, dass er tot war, als sie ihn dort hinwarfen.«
    »Wie lange tot?«
    »Einen, anderthalb Tage.« Breck hielt inne, während er sein Glas auf dem Bierdeckel drehte. »Die Suche im Polizeicomputer war gestern. Hatten Sie da gerade von Judes gebrochenem Arm erfahren?«
    »Ja«, gab Fox zu.
    »Dann sind Sie zu Faulkner gegangen?« »Nein.«
    Breck zog eine Augenbraue hoch, hielt den Blick jedoch weiter auf das Glas vor ihm gerichtet. »Es hat Sie nicht gereizt, ein Wörtchen mit dem Mann zu reden, der gerade Ihrer Schwester den Arm gebrochen hatte?«
    »Gereizt schon, aber ich habe es nicht getan.«
    »Und wie sieht's mit Ihnen aus, Sergeant Kaye?«
    Kaye wollte gerade antworten, als Fox die Hand hob, um ihn daran zu hindern. »Sergeant Kaye hat nichts damit zu tun«, erklärte er. »Ich hatte ihn gebeten, Faulkner im Strafregister zu überprüfen.« »Warum?«
    »Munition - ich hoffte, falls es etwas gäbe, würde Jude vielleicht Vernunft annehmen.«
    »Ihn verlassen, meinen Sie?« Fox nickte. »Haben Sie es ihr gesagt?«
    »Dazu kam es nicht - Faulkner war ja schon tot, nicht wahr?«
    Breck machte sich nicht die Mühe zu antworten. Fox schaute Tony Kaye in die Augen und nickte kaum merklich, um ihm zu verstehen zu geben, dass er es genau so haben wollte. Wenn es Kritik gäbe, würde Fox sie einstecken.
    »Erinnern Sie sich, dass ich Sie gefragt habe, ob Sie

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