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Ein reizvolles Angebot

Ein reizvolles Angebot

Titel: Ein reizvolles Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMILIE ROSE
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Tür. Mit der Klinke in der Hand drehte sie sich noch einmal um, sah Rand aber bloß stumm und fragend an.
    „Was gibt’s noch, Tara? Spuck es aus.“
    „Wann ziehst du bei mir ein?“
    Ach ja, der andere Teil dieser absurden Farce. Rand fragte sich, was sie sich von diesem Schachzug versprach. Die Geschichte mit dem Ersatz für ein fehlendes Privatleben kaufte er ihr nicht ab. Was sonst konnte dahinterstecken, als sich einen reichen Mann zu angeln? Aber das kann sie sich abschminken, dachte er.
    „Heute noch, heute Abend.“ Trotz seiner Vorbehalte musste Rand sich zu seiner Schande eingestehen, dass er diesen Abend schon ungeduldig herbeisehnte. Es war unglaublich, dass sie wie früher solch eine Anziehung auf ihn ausübte. „Ich möchte mein eigenes Schlafzimmer“, fügte er hinzu.
    „Aber …“
    „Keine Angst, Tara. Du wirst schon bekommen, was du willst. Aber ich schlafe nicht in deinem Bett, und wir spielen hinterher nicht das glücklich verliebte Paar. Ich lebe nur deshalb mit dir unter einem Dach, weil du das so gewollt und mir keine andere Wahl gelassen hast.“
    Tara nickte stumm. Sie war blass geworden. Rasch verließ sie sein Büro.
    Die Gespräche ringsherum erstarben, als Tara die Cafeteria betrat. Alle sahen sie an. Einige vertraute Gesichter erkannte sie in der Menge wieder. Viele aber waren ihr neu und unbekannt. Tara rang sich ein Lächeln ab.
    Kurz darauf nahmen die Anwesenden ihre Gespräche wieder auf. Tara fragte sich, ob jetzt wohl die letzten Neuigkeiten über sie ausgetauscht wurden. Mitchs Worte fielen ihr ein: Immerhin seid ihr beide an ein und demselben Tag spurlos verschwunden .
    Sie hatte tatsächlich keine Ahnung davon gehabt, was sich nach ihrem Abgang bei KCL getan hatte. Ihren neuen Job hatte sie nicht in der Touristikbranche gesucht. Den Wirtschaftsteil und die Reisebeilagen der Zeitung überblätterte sie geflissentlich, um zu vermeiden, irgendwo auf den Namen Kincaid zu stoßen. So war ihr selbst die Todesanzeige von Everett entgangen. Nun hatte sich der Kreis sogar noch geschlossen. Wenn schon ihr gemeinsamer Weggang für Gesprächsstoff gesorgt hatte, würde ihr gemeinsames Auftauchen das erst recht tun. Man konnte sich vorstellen, wie die Gerüchteküche brodelte. Wenn auch noch durchsickerte, dass sie unter einem Dach lebten, würde sie wohl überkochen. Das hatte Tara nicht bedacht, als sie Rand ihre Bedingungen stellte.
    Sie fühlte sich genau wie damals elektrisiert, sobald Rand nur in ihrer Nähe war, und sie hoffte inständig, dass es ihm wenigstens ein bisschen ähnlich ging. Anzeichen dafür waren vorhanden. Es musste ihr gelingen, allen Widrigkeiten zum Trotz ihr Zusammengehörigkeitsgefühl neu zu beleben. Sie sehnte sich nach Nähe und Wärme, die es für sie nur bei Rand zu geben schien. Zum ersten Mal seit Jahren gab es an diesem Tag etwas, das sie dem Abend entgegenfiebern ließ.
    Tara durchquerte die Cafeteria und stellte sich ans Ende der Schlange derer, die auf ihr Essen warteten. Der KCL-Konzern war traditionell sehr großzügig, was Arbeitsbedingungen und Sozialleistungen anging. Tara hatte früher gern hier gearbeitet.
    Wieder bemerkte sie, wie es um sie herum still wurde. Sie blickte sich um und sah, dass Rand die Cafeteria betreten hatte. Manch neugieriger Blick wechselte zwischen ihm und ihr hin und her. Rand erblickte sie und kam auf sie zu. Tara versuchte sich auf ihre Bestellung zu konzentrieren. Hunger hatte sie nicht mehr.
    „Mein Schreibtisch ist weg“, bemerkte er, als er dicht hinter ihr stand. Sie konnte sein Aftershave riechen, und das Herz schlug ihr bis zum Hals.
    Tara trat einen Schritt vor und wandte sich halb zu ihm um, um ein wenig Abstand zu gewinnen. „Ich habe während der Vorstellungsgespräche das Büro ausräumen lassen. Die neue Einrichtung wird um zwei Uhr geliefert“, gab sie sachlich Auskunft. „Der Laptop ist beim Systemadministrator.“
    „Gut.“
    „Nur gut? Ich habe Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt.“
    Rand fand ihre Reaktion ein wenig übertrieben. Aber er merkte daran, dass die fünf Jahre das junge, unbedarfte Mädchen von einst hatten reifer und selbstbewusster werden lassen. Als sie sich kennenlernten, hatte Tara ihr Glück gar nicht fassen können, vom Schalter für die Kreuzfahrt-Reservierungen in die Chefetage geholt zu werden.
    „Vielen Dank, Miss Anthony. Ihre Leistungen sind wirklich äußerst bemerkenswert“, korrigierte sich Rand mit unüberhörbar ironischem Unterton in der Stimme.
    Bis

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