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Ein reizvolles Angebot

Ein reizvolles Angebot

Titel: Ein reizvolles Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMILIE ROSE
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Vermutlich besser als du.“
    Das war nicht zu bestreiten. Sollte Rand recht haben und ich selbst mich so in Everett täuschen?, überlegte Tara. Sie war davon überzeugt gewesen, dass der Seniorchef ihr seinen Antrag gemacht hatte, weil ihm etwas an ihr lag. Sicherlich auch, weil er jemanden um sich haben wollte. Vor allem hatte er versprochen, Taras Mutter die besten Spezialisten zu besorgen – und zu bezahlen –, die man bekommen konnte. Rand war der Meinung, dass Everett sie, Tara, nur als Mittel zum Zweck benutzte, zu dem Zweck, seinen Sohn zu demütigen. Das waren Rands Worte gewesen, als sie ihm damals unversehens in die Arme gelaufen war. Sie war gerade aus Everetts Schlafzimmer gekommen.
    „So, das ist dann ab jetzt dein Zimmer.“
    Rand trat mit Tara in ein fast quadratisches, recht geräumiges Zimmer und stellte die beiden Koffer, die er mitgebracht hatte, neben dem gemütlich aussehenden Bett ab. Nicht schlecht, dachte Rand. Jedenfalls wohnlicher als ein Zimmer in einem Hotel.
    Tara hängte den Kleidersack in den Schrank. Als er mit seinem Porsche angekommen war, war sie ihm entgegengegangen und hatte ihm beim Ausladen geholfen.
    „Es ist das größte Schlafzimmer im Haus. Du kannst es gestalten, wie du magst. Da nur meine Mutter und ich im Haus gelebt haben, ist dir die Umgebung vielleicht etwas zu feminin.“
    Das stimmte. Auf die Dauer waren die zarten Pastelltöne nichts für ihn. Aber Rand hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass sein Aufenthalt hier nicht allzu lange dauern würde. Eines nicht allzu fernen Tages würde Tara einsehen, dass er nicht anbeißen würde und diese ganze Farce völlig unsinnig war.
    „Wo war denn dein Vater?“, fragte er.
    „Mein Vater hat uns verlassen, als ich sieben war.“
    Er blickte sie erstaunt an. „Davon hast du mir nie etwas erzählt.“
    „Ich wollte dich nicht mit Familiengeschichten langweilen“, meinte sie und schaute etwas verlegen auf ihre Schuhspitzen. „Außerdem hast du mich nie danach gefragt.“
    Wohl wahr. Rand hatte das Thema Familie wie alles allzu Persönliche bewusst aus ihrer früheren Beziehung herausgehalten. Zum einen hatte es damit zu tun, dass er nicht gern an seine eigenen Schwierigkeiten mit seinem Vater erinnert werden wollte. Aber es gab noch einen anderen Grund. Da Tara jeden Tag mit seinem Vater zusammenarbeitete, bestand die Gefahr, dass sie einmal unbedacht über etwas, was er ihr anvertraut hatte, eine Bemerkung fallen ließ, und auch deshalb war er sehr zurückhaltend mit Äußerungen über sich selbst gewesen.
    „Waren deine Eltern geschieden?“ Bei der Frage dachte Rand an seine Eltern. Er hätte sich gewünscht, dass die beiden sich beizeiten hätten scheiden lassen. Viel wäre ihnen erspart geblieben. Wahrscheinlich hätte seine Mutter nicht angefangen zu trinken und hätte später nicht diesen vermeintlichen Unfall gehabt. Rand war überzeugt, dass sie sich das Leben genommen hatte, und er machte sich bis zum heutigen Tag Vorwürfe, es nicht verhindert zu haben.
    „Nein, das ging gar nicht. Mein Vater ist buchstäblich verschwunden. Er ist eines Tages zur Arbeit gefahren, und seitdem wurde er nicht mehr gesehen. Weder er noch sein Wagen sind irgendwo aufgetaucht, und wir haben nie wieder etwas von ihm gehört. Mom und ich sind dann hierher zu meinen Großeltern gezogen. Es war schwer für sie, denn in diesem Haus hatte sie meinen Vater kennengelernt, und alles steckte voller Erinnerungen an ihn. Wir haben das Haus behalten“, fuhr Tara fort. „Mom meinte immer, dass Dad uns dann leichter finden könnte, wenn er doch eines Tages zurückkehren würde.“
    „Nachdem er rund zwanzig Jahre verschwunden war und nie mehr von sich hatte hören lassen?“
    Tara zuckte die Schultern. „Wer weiß, was ihm zugestoßen ist. Vielleicht hat er das Gedächtnis verloren oder so etwas. Es spielt auch keine Rolle. Mom hat mir aufgetragen, das Haus zu behalten, und den Wunsch werde ich ihr erfüllen.“
    Rand schüttelte verständnislos den Kopf. „Das Badezimmer ist …?“
    „… dort.“ Tara zeigte auf eine Tür.
    „Gibt es einen Internetanschluss im Haus?“
    „In jedem Raum. Ich habe ein drahtloses Netz installieren lassen, damit ich überall im Haus arbeiten kann.“
    „Und wo ist dein Schlafzimmer?“
    „Gegenüber.“
    „Willst du es mir zeigen?“
    Tara ging voran. Als er sie von hinten betrachtete, fiel ihm auf, dass sie in den fünf Jahren schlanker geworden war. Er hatte ihre etwas üppigeren Kurven

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