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Ein reizvolles Angebot

Ein reizvolles Angebot

Titel: Ein reizvolles Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMILIE ROSE
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um ist“, fügte Mitch hinzu.
    „Wir bringen dieses Jahr zu Ende, verlass dich darauf. In zwölf Monaten gehört die Reederei Nadia und dir.“
    „Und was ist mit dir?“
    Rand stutzte. Auf diese verblüffend einfache Frage war er noch gar nicht gekommen. Er hatte noch nicht darüber nachgedacht, was seine Rolle sein würde, wenn er das Ziel erreicht hatte. Gab es überhaupt noch einen Platz für ihn in der Reederei? Wollte er wirklich in die Fußstapfen seines Vaters treten?
    Rand hatte fürs Erste genug von solchen Erörterungen. „Lass uns das vertagen“, schlug er vor. „Wir haben heute noch genug zu tun. Vor allem möchte ich bis heute Abend eine Entscheidung über Nadias Vertretung haben. Hier“, er tippte mit dem Finger auf einen Stapel Mappen auf seinem Schreibtisch, „ist eine Bewerbung dabei, die sehr vielversprechend aussieht. Wenn die Frau persönlich einen ebenso guten Eindruck macht, ist sie meine Favoritin.“
    Bevor Mitch sich dazu äußern konnte, drückte Rand die Taste der Sprechanlage auf seinem Tisch und sagte: „Tara, schick doch bitte den Ersten schon mal ins Konferenzzimmer.“
    Taras frostige Antwort verriet ihm, dass sie ihm den Auftritt vorhin noch nicht verziehen hatte. Aber darüber wollte sich Rand in diesem Augenblick keine Gedanken machen.
    „Du bist noch wach? Hast du auf mich gewartet?“
    Tara hatte Rand nicht kommen hören und schrak zusammen, als sie plötzlich seine Stimme hinter sich vernahm. Sie drehte sich um. Er stand im Türrahmen des Esszimmers, des Zimmers, das sie über ein Jahr so sorgfältig verschlossen gehalten hatte.
    „Mein Gott, hast du mich erschreckt.“ Tara griff sich ans Herz. Zu spät kam ihr zu Bewusstsein, dass ihre Augen noch vom Weinen gerötet waren, und rasch beugte sie sich wieder über den Karton, den sie gerade packte.
    „Was ist los?“
    Tara überhörte seine Frage, riss ein langes Stück Klebestreifen von der Rolle und verschloss damit sorgfältig die Kiste. „Ich dachte, du hättest bis in die Nacht zu tun“, sagte sie. „Du wolltest doch die Berichte über die einzelnen Kreuzfahrtlinien noch lesen, die ich dir zusammengestellt habe. Und dann wolltest du dir die Personalakten von denen ansehen, die zu der Cocktailparty eingeladen sind.“
    Rand hatte Tara kurz vor Feierabend ausdrücklich gebeten, nicht mit dem Essen zu warten. Nach dem hässlichen Auftritt an diesem Morgen hielt er es für besser, wenn sie sich eine Weile aus dem Weg gingen.
    Da sie an diesem Abend allein im Haus war, hatte Tara Zeit zum Nachdenken gehabt. Sie musste sich eingestehen, dass sie bisher daran gescheitert war, Rands Misstrauen zu zerstreuen und die Mauer zu durchbrechen, mit der er sich umgeben hatte. Sie musste ihre Pläne überdenken. Vielleicht war die Seite von Rand, die sie an diesem Morgen kennengelernt hatte, auch eine hilfreiche Warnung, ein Hinweis darauf, dass er womöglich doch nicht der Mann war, den sie lieben konnte.
    Sie hörte hinter sich seine Schritte, als er näher kam. Dicht hinter ihr blieb er stehen. Sie konnte sein Aftershave riechen und die Wärme seines Körpers spüren. Sie musste sich beherrschen. Am liebsten wäre sie ihm um den Hals gefallen und hätte sich an seiner Brust ausgeweint. Sie hatte es einfach nicht ausgehalten, allein dazusitzen und über sich und Rand nachzudenken. Deshalb hatte sie sich darangemacht, das Esszimmer umzuräumen. Sie wusste vorher, dass es hart werden würde. Es war, als müsste sie ein zweites Mal von ihrer Mutter Abschied nehmen.
    „Was packst du da eigentlich? Du willst doch nicht ausziehen?“, fragte Rand leicht beunruhigt.
    „Ich packe die Sachen meiner Mutter“, erklärte Tara. „Das hätte ich schon längst tun müssen.“
    Vorsichtig blickte sie über die Schulter. Rand sah sich im Zimmer um. Jetzt erst bemerkte er den Rollstuhl, den Gehwagen, den Nachttisch mit den Medikamenten und den Toilettenstuhl daneben.
    Als ihre Mutter die Treppe nicht mehr hinaufsteigen konnte, hatte Tara ihr hier im Erdgeschoss ein provisorisches Schlafzimmer eingerichtet, das es möglich machte, fast immer in ihrer Nähe zu sein. In ihrem letzten halben Lebensjahr war es mit ihrer Mutter sehr schnell bergab gegangen. Sie hatte das Zimmer kaum noch verlassen, höchstens noch zu Arztbesuchen, zu denen Tara sie fuhr. Die meiste Zeit hatte sie in Taras Korbschaukelstuhl verbracht und zum Fenster hinaus in den Garten gesehen.
    „Ich wusste gar nicht, dass sie eine Behinderung hatte“, sagte Rand

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