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Ein reizvolles Angebot

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Titel: Ein reizvolles Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMILIE ROSE
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hinzu. Sie wollte einem der Kellner Bescheid sagen, aber Rand hielt sie am Ellenbogen fest. Tara merkte, dass einige der Umstehenden zu ihnen hinübersahen. „Fass mich nicht an. Bitte. Nicht vor den Leuten“, flüsterte sie.
    Rand trat zwei Schritte vor und schob sich zwischen die Gäste und Tara, sodass den Neugierigen die Sicht versperrt blieb. „Tara, noch einmal: Was ist los?“, beharrte er.
    Tara wusste, dass es zwecklos war, nach Ausflüchten zu suchen. „Es hat sich offenbar herumgesprochen, dass wir zusammenwohnen. Jetzt wird gemunkelt, dass ich mit dir schlafe, um hier Karriere zu machen.“
    Er presste die Lippen aufeinander. „Ich habe dir gleich gesagt, dass es auffallen würde, wenn wir dieselbe Adresse haben.“
    „Ja. Ich hatte es mir nicht richtig überlegt. Ich habe auch nicht mit einer so … feindseligen Reaktion gerechnet.“
    „Und? Willst du, dass ich ausziehe?“
    Es gab nur diese eine Chance, Rand zurückzugewinnen. Wenn sie sie jetzt aus der Hand gab, war alles verloren. Lebe dein Leben , gingen ihr die Worte ihrer Mutter durch den Kopf. Tara sah ihm offen ins Gesicht. „Nein“, antwortete sie.
    „Dann wirst du damit leben müssen“, konstatierte Rand kühl, trat vor, wandte sich an die Anwesenden und bat um deren Aufmerksamkeit. Augenblicklich war es still im Raum. „Ich freue mich sehr, dass Sie alle gekommen sind. Mir ist bewusst, dass es viele Fragen gibt, die etliche von Ihnen hier bewegen, und ich werde versuchen, so viele wie möglich davon zu beantworten. Aber als Erstes möchte ich Tara danken, die zu uns zurückgekehrt ist. Ich bin sehr froh, dass ich sie dafür gewinnen konnte. Schon mein Vater hat sie als eine unersetzliche Kraft geschätzt, und ich selbst hatte in den wenigen Tagen Gelegenheit, mich davon zu überzeugen, dass er recht damit hatte.“
    Rands wohlüberlegte Worte waren eine unüberhörbare Warnung an alle, denen es einfallen sollte, Tara den gebührenden Respekt zu verweigern.
    „Es wird“, fuhr Rand fort, „einige Korrekturen in diesem Jahr geben. Aber im Großen und Ganzen bin ich davon überzeugt, dass die Kincaid Cruise Lines auf dem richtigen Kurs sind. Für Ideen und Vorschläge, wie die Ergebnisse der einzelnen Linien verbessert werden können, bin ich immer empfänglich. Das heißt, für jeden von Ihnen steht meine Tür offen. Und sollte ich einmal nicht erreichbar sein, können Sie sich mit Ihrem Anliegen auch jederzeit an Tara wenden. Wir beide arbeiten zusammen, und ich denke, wir sind ein ausgezeichnetes Team.“
    Tara bekam einen dicken Kloß im Hals. Es war nun schon das zweite Mal, dass Rand ihr den Rücken stärkte und sich von der Seite zeigte, die sie so an ihm liebte. Wir sind ein Team. Nichts wünschte sie sich so sehr, wie ein Team mit ihm zu sein – ein Team in allen Lebenslagen.
    Der Abend wurde ein voller Erfolg. Dank Rands Diplomatie hatten sich die Spannungen gelöst, und die Zweifel, die sich bei manchen aufgebaut hatten, waren zerstreut.
    Tara klopfte an seine Schlafzimmertür. Sie hatte das Bedürfnis, sich bei ihm zu bedanken. Aber von drinnen kam kein Laut. Sie wusste, dass Rand da war. Sie hatte ihn die Treppe heraufkommen hören, als sie sich gerade für die Nacht fertig gemacht hatte.
    Eben überlegte sie, ob sie ein zweites Mal klopfen oder umkehren sollte, als die Tür aufgerissen wurde und Rand nur mit einem um die Hüfte geschlungenen Handtuch vor ihr stand. In kleinen Rinnsalen lief das Wasser an ihm herunter. Tara hatte alle Mühe, der Versuchung zu widerstehen, den Lauf der Tropfen zu verfolgen und ihm stattdessen ins Gesicht zu sehen. Ihr Herz pochte laut, und das Blut stieg ihr in die Wangen. Instinktiv zog sie ihren Morgenmantel enger um die Schultern.
    „Was willst du?“
    Der barsche Tonfall ließ Tara zusammenzucken. „Entschuldige. Ich wusste nicht, dass du unter der Dusche warst … Ich wollte dir nur sagen, dass ich finde, dass du die Situation großartig gemeistert hast. Und ich wollte mich bei dir bedanken, weil du mich heute Abend in Schutz genommen hast.“
    „Bitte schön. Gute Nacht.“ Damit drehte er sich um, allerdings ohne die Tür hinter sich zu schließen.
    Tara fasste sich ein Herz und folgte ihm ins Zimmer. Ohne sich umzudrehen, ging Rand ins Bad und trocknete sich dort mit einem zweiten Handtuch ab. Er kehrte Tara den Rücken zu. Da er auch die Badezimmertür offen stehen ließ, hatte Tara Gelegenheit, in aller Ruhe seinen perfekten Körperbau zu bewundern. Mit angehaltenem Atem

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