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Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Titel: Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Verdeutlichung mit dem Fuß auf.
    »Und?«
    »Das Blut ist woanders, John.« Er bedeutete Rebus, ihm zu folgen, und bog in die King’s Stables Road ein. »Sehen Sie was?«
    Rebus starrte konzentriert auf das Pflaster und bemerkte die Spritzer. Sie lagen ziemlich weit auseinander. Das Blut hatte seine Farbe weitgehend verloren, war aber noch als solches zu erkennen. »Wieso haben wir das letzte Nacht nicht gesehen?«
    Duff zuckte die Achseln. Sein Wagen parkte am Straßenrand; er schloss die Tür auf und verstaute seine Kiste.
    »Wie weit sind Sie der Spur gefolgt?«, fragte Rebus.
    »Ich wollte gerade losgehen, als Sie gekommen sind.«
    »Dann los.«
    Sie setzten sich in Bewegung, die Augen auf die sporadischen Tropfen gerichtet. »Gehen Sie zur SCRU?«, fragte Duff.
    »Glauben Sie, die würden mich aufnehmen?« Die SCRU war die Serious Crime Review Unit, die »Einheit für die nochmalige Untersuchung von Kapitalverbrechen«. Sie bestand aus drei pensionierten Detectives, deren Aufgabe es war, sich ungelöste Fälle noch einmal vorzunehmen.
    »Haben Sie schon von dem Ergebnis gehört, das wir letzte Woche hatten?«, fragte Duff. »DNA von einem verschwitzten Fingerabdruck. Genau die Sache, die bei ›kalten Fällen‹ von Nutzen sein kann. Die DNA-Verstärkung bedeutet, dass wir DNA-Multiples entziffern können.«
    »Jammerschade, dass ich kein Wort verstehe.«
    Duff schmunzelte. »Die Welt verändert sich, John. Und zwar so schnell, dass die meisten von uns gar nicht damit Schritt halten können.«
    »Soll das heißen, dass ich mich verschrotten lassen sollte?«
    Duff zuckte lediglich die Achseln. Sie waren mittlerweile rund hundert Meter abgegangen und standen jetzt vor einem Parkhaus. Es gab zwei Ausfahrtspuren, jeweils mit einer Schranke.Wenn man den Parkschein bezahlt hatte, zog man ihn durch einen Schlitz, und die Schranke hob sich.
    »Haben Sie das Opfer identifiziert?«, fragte Duff, während er sich umsah und versuchte, die Blutspur wiederzufinden.
    »Ein russischer Dichter.«
    »Fuhr er Auto?«
    »Er konnte nicht mal eine Glühbirne wechseln, Ray.«
    »Mit Parkhäusern ist das so eine Sache, John … da liegt immer ein bisschen Öl auf dem Boden.«
    Rebus hatte gesehen, dass in die Pfosten der Schranken eine Gegensprechanlage integriert war. Er drückte auf den Knopf und wartete. Kurz darauf meldete sich knisternd eine Stimme aus dem Lautsprecher.
    »Was gibt’s?«
    »Ob Sie mir vielleicht helfen könnten …?«
    »Haben Sie sich verlaufen oder was? Hören Sie, Meister, das hier ist ein Parkhaus. Wir tun hier nichts anderes als Autos parken.« Rebus brauchte nur eine Sekunde, um sich zu orientieren.
    »Sie können mich sehen«, sagte er. Ja, hoch oben in einer Ecke war eine auf die Ausfahrt gerichtete Überwachungskamera montiert. Rebus winkte ihr zu.
    »Haben Sie Probleme mit Ihrem Auto?«, fragte die Stimme weiter.
    »Ich bin Polizist«, antwortete Rebus. »Würde gern kurz mit Ihnen reden.«
    »Worüber?«
    »Wo sind Sie?«
    »Ein Deck höher. Ist es wegen dieses Blechschadens, den ich fabriziert habe?«
    »Hängt davon ab – haben Sie dabei einen Mann erwischt und getötet?«
    »Jesus, nein.«
    »Dann brauchen Sie sich wahrscheinlich keine Sorgen zu machen. Wir sind gleich da.« Rebus wandte sich von der Sprechanlage ab und ging zu Ray Duff, der auf allen vieren unter einen parkenden BMW spähte.
    »Ich halt nicht viel von diesen neuen Modellen«, erklärte Duff, als er Rebus näher kommen hörte.
    »Was gefunden?«
    »Ich glaube, hier unten ist Blut … und nicht zu knapp. Wenn Sie mich fragen, ist hier Endstation.«
    Rebus ging auf die andere Seite des Fahrzeugs. Der Parkschein auf dem Armaturenbrett zeigte, dass es an dem Vormittag um elf ins Parkhaus gefahren war.
    »Was ist mit dem nächsten Auto«, sagte Duff, »ist da was drunter?«
    Rebus spazierte einmal um den großen Lexus herum, konnte aber nichts entdecken, musste also ebenfalls auf alle viere gehen. Ein Stück Schnur oder Draht. Er streckte eine Hand unter das Auto, berührte das Ding mit den Fingerspitzen, zog es schließlich heraus. Rappelte sich wieder hoch und hielt es zwischen Daumen und Zeigefinger.
    Eine schlichte silberne Halskette.
    »Ray«, sagte er, »Sie sollten besser Ihre Ausrüstung holen.«

5
    Clarke entschied, dass es die Mühe nicht lohnte, extra wieder zur Poetry Library zu fahren, und rief deswegen die Bibliothekarin von Todorows Wohnung aus an, während Hawes und Tibbet sich an die Durchsuchung machten. Clarke

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