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Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Titel: Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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klar auf der Hand liegt.«
    »Sie kennen DI Rebus doch kaum!« Clarke stellte hörbar die Stacheln auf.
    Goodyear spürte wohl, dass er zu weit gegangen war. »Ich meine damit nur – er mag es möglichst kompliziert, damit es eine umso größere Herausforderung für ihn darstellt.«
    »Da steckt weniger dahinter, als es aussieht – wollen Sie das damit sagen?«
    »Ich meine lediglich, dass wir unvoreingenommen bleiben sollten.«
    »Danke für den weisen Rat.« Clarkes Stimme war so kalt wie der Karottenkuchen. Goodyear starrte in seinen Becher und wirkte erleichtert, als die Tür aufging und Megan Macfarlane auf den Tisch zukam. Sie schleppte drei Kilo Aktenordner, die sie geräuschvoll auf den Fußboden fallen ließ. Roddy Liddle war zum Tresen gegangen, um ihre Getränke zu bestellen.
    »Die Reifen, durch die wir springen müssen!«, stöhnte Macfarlane. Sie lächelte Todd Goodyear fragend an, und Clarke machte sie miteinander bekannt.
    »Ich bin ein großer Fan von Ihnen«, erklärte Goodyear der Abgeordneten. »Ich fand Ihre Haltung zum Straßenbahnprojekt bewundernswert.«
    »Sie hätten nicht zufällig ein paar tausend Freunde, die das genauso sehen?« Macfarlane hatte sich auf ihren Stuhl plumpsen lassen und blickte an die Decke.
    »Und ich war schon immer für die Unabhängigkeit«, fuhr Goodyear fort. Sie richtete den Blick auf ihn, bevor sie sich Clarke zuwandte.
    »Der hier gefällt mir besser«, meinte sie.
    »Apropos DI Rebus«, sagte Clarke. »Es tut ihm leid, dass er heute Nachmittag nicht dabei sein kann. Aber er war derjenige, der auf Ihren Auftritt in Question Time aufmerksam geworden ist – wir fragen uns, warum Sie uns nichts davon erzählt haben.«
    »Ist das alles?« Macfarlane klang irritiert. »Ich dachte, Sie hätten vielleicht jemanden festgenommen.«
    »War das Ihre einzige Begegnung mit Mr. Todorow?«, bohrte Clarke weiter.
    »Ja.«
    »Sie haben sich also im Studio kennengelernt?«
    »Im Hub«, stellte sie richtig. »Ja, wir sollten uns alle eine Stunde vor der Aufzeichnung dort treffen.«
    »Ich dachte, das wäre eine Livesendung«, unterbrach Goodyear.
    »Nicht ganz«, erklärte die Abgeordnete. »Natürlich musste sich Jim Bakewell, da er doch Labour minister ist, vornehm verspäten – hat dem Aufnahmeteam überhaupt nicht gefallen, was erklären könnte, warum er so wenig Bildschirmzeit gekriegt hat.« Bei der bloßen Erinnerung blühte sie förmlich auf, und als Liddle mit ihrem schwarzen Kaffee und einem Espresso für sich an den Tisch kam, bedachte sie ihn mit einem wohlwollend-dankbaren Blick. Er zog sich einen Stuhl heran, um Teil des geselligen Kreises zu werden, und reichte Goodyear die Hand.
    »Glauben Sie, dass die Gerüchteküche bald zu brodeln anfängt, Roddy?«, fragte Macfarlane und leerte das erste Tütchen Zucker in ihren Kaffee. »›Abgeordnete des Schottischen Parlaments in Gesellschaft eines uniformierten Polizeibeamten beobachtet‹?«
    »Höchstwahrscheinlich«, sagte Liddle gedehnt und hob die winzige Tasse an den Mund.
    »Sie sprachen gerade von Mr. Todorow«, erinnerte Clarke.
    »Sie will von Question Time hören«, erklärte Macfarlane ihrem Assistenten. »Meint, ich verberge etwas.«
    »Ich habe mich lediglich gefragt«, entgegnete Clarke, »warum Sie es nicht für nötig gehalten haben, die Tatsache zu erwähnen.«
    »Sagen Sie mir eins, Sergeant, hat sich auch nur einer der übrigen Politiker, die mit Todorow auf der Bühne waren, gemeldet, um seine diesbezüglichen Erinnerungen vor Ihnen auszubreiten?« Die Frage schien keiner Antwort zu bedürfen. »Nein, weil jeder von ihnen so ziemlich das Gleiche gesagt hätte wie ich – unser russischer Freund hat sich ein bisschen Wein hinter die Binde gegossen, sich ein paar Sandwiches einverleibt und nicht ein Wort mit uns gesprochen. Ich hatte irgendwie den Eindruck, dass er Politiker als solche, als Spezies, nicht sonderlich mag.«
    »Und nach der Aufzeichnung?«
    »Da warteten schon Taxis … er hat sich einsilbig verabschiedet, sich eine übrig gebliebene Flasche Wein unter das Jackett geschoben und ist gegangen.« Sie hielt kurz inne. »Was Ihnen von all dem bei Ihren Ermittlungen helfen könnte, ist mir ein Rätsel.«
    »Das war das einzige Mal, dass Sie ihm begegnet sind?«
    »Habe ich das nicht gerade gesagt?« Sie schaute ihren Assistenten an, wie um eine Bestätigung zu erhalten. Clarke beschloss, ihn ebenfalls anzusehen.
    »Was ist mit Ihnen, Mr. Liddle? Haben Sie mit ihm im Hub gesprochen?«
    »Ich

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